Beim Aufeinandertreffen in Porto vor drei Wochen hatte Diogo Costa überraschend wenig zu tun. Zwar hatten die Gäste aus England mehr Ballbesitz, wussten damit aber wenig anzufangen. Entsprechend notierten die Statistiker keinen einzigen Schuss aufs Tor der Portugiesen, die dank eines Geniestreichs des Brasilianers Galeno in der 94. Minute zum Sieg kamen.
Dass Arsenal offensiv kaum etwas zustande gebracht hat, erstaunt vor allem mit Blick auf dessen Torausbeute in der Liga. In den acht Meisterschaftsspielen in diesem Jahr erzielten die Londoner, die am Wochenende die Spitze der Premier League übernommen haben, 33 Tore. Das entspricht der sagenhaften Quote von 4,125 Treffern pro Partie.
Schon die ganze Saison überzeugte Arsenal mit der Breite im Angriff. Mit Bukayo Saka (16 Tore), Leandro Trossard (10), Kai Havertz, Martin Ödegaard (beide 9), Gabriel Martinelli und Gabriel Jesus (beide 8) verfügen die Londoner über viele Trümpfe.
Portos Goalie Costa dürfte am Dienstagabend (21 Uhr) deshalb deutlich mehr beschäftigt werden als im Hinspiel. Doch der 24-jährige Nationaltorhüter Portugals, der seine ersten sieben Lebensjahre im aargauischen Rothrist verbrachte, ehe seine Familie in die Heimat zurückkehrte, muss sich in Sachen Statistik ebenfalls nicht verstecken. In den 25 Meisterschaftsspielen dieser Saison griff er nur 17 Mal hinter sich. Das ist Liga-Bestwert.
Dass Porto aktuell hinter den Lissaboner Klubs Sporting und Benfica nur den 3. Platz belegt – und damit kommende Saison die Champions League verpassen würde –, ist der vergleichsweise bescheidenen Ausbeute in der Offensive geschuldet. Dahingehend scheint sich aber zuletzt der Knopf gelöst zu haben. Auf den 5:0-Heimsieg gegen Benfica folgte am vergangenen Freitag ein 3:0-Auswärtserfolg gegen Portimonense. Porto scheint bereit zu sein für die grosse Prüfung im Londoner Emirates Stadion.
Auch im zweiten Spiel vom Dienstag verspricht die Ausgangslage Spannung. Nach dem 1:1 im Hinspiel empfängt Barcelona im heimischen Stadion das zuletzt wiedererstarkte Napoli. Die Italiener, die unmittelbar vor dem Duell mit Barça den Trainer gewechselt hatten, präsentierten sich unter Francesco Calzona gefestigter und feierten mitunter einen prestigeträchtigen 2:1-Sieg gegen Juventus.
Bei den Katalanen hatte Trainer Xavi Ende Januar angekündigt, dass er den Klub per Ende Saison verlassen werde. Ein Entscheid, der sich bislang nicht negativ auf die Leistungen des Teams ausgewirkt hat. In den acht Spielen seither blieb Barcelona, das in der Meisterschaft acht Punkte Rückstand auf Leader Real Madrid aufweist, ungeschlagen. Gegen Napoli soll nun der erste Einzug in die Champions-League-Viertelfinals seit vier Jahren sichergestellt werden. (nih/sda)