Erst vergibt er die 100-Prozentige – dann schiesst Galeno Arsenal traumhaft ab
Spielerisch war das kein Leckerbissen, was Porto und Arsenal im Hinspiel ihres Achtelfinals in der Champions League geboten haben. Wenig Tore, wenig Torchancen, wenig Highlights, wenig Spiel überhaupt. 36 Mal unterbrach Schiedsrichter Serdar Gözübüyük aus den Niederlanden die Partie alleine aufgrund von Foulspielen, wobei er in den Augen von Mikel Arteta sehr kleinlich pfiff. Der Trainer der Gäste sagte nach der Partie: «Wir konnten niemanden berühren, alles war gleich Freistoss.» Im Endeffekt war der Ball nur während rund 50 Minuten wirklich im Spiel.
Und so konnte sich die zuletzt aus allen Kanonen feuernde Arsenal-Offensive, welche in den letzten beiden Premier-League-Spielen elf Tore erzielte, überhaupt nicht entfalten. Die Gunners kamen auf keinen einzigen Torschuss, trotz zehn Eckbällen. Dies lag aber auch an einer sehr starken Porto-Verteidigung um den 40-jährigen Captain Pepe. In der portugiesischen Liga liessen die Dragões (zu Deutsch: Drachen) in 22 Spielen erst 16 Gegentore zu, gerade im heimischen Estadio do Dragão lässt Portos Defensive ihre Gegner mit nur fünf Gegentoren in elf Partien geradezu verzweifeln.
Wenig verwunderlich zeigte sich Trainer Arteta dennoch nicht gerade begeistert von der Leistung seines Teams: «Wir waren nicht gefährlich, nicht aggressiv genug, gerade im letzten Drittel.» Das müsse im Rückspiel deutlich besser werden, denn dort braucht es nach der 0:1-Niederlage einen Sieg, damit Arsenal nicht erneut in der ersten K.o.-Runde der Champions League scheitert. Zwischen der Saison 2010/11 und 2016/17 schieden die Gunners siebenmal in Serie im Achtelfinal aus. Erst in dieser Saison kehrte Arsenal nach sechs Jahren Abwesenheit in die Königsklasse zurück.
Schuld an der fünften Niederlage Arsenals in einem K.o.-Spiel der Königsklasse in Serie war der Brasilianer Galeno. Der Topskorer der Champions League – in der Gruppenphase kam er in fünf Spielen auf vier Tore und vier Assists – traf in der 94. Minute vom Strafraumrand traumhaft ins lange Eck. Goalie David Raya, mit 1,83 m übrigens genau gleich gross wie Yann Sommer, kam nicht mehr an den Schuss heran.
So wurde Galeno, der in der Champions League nun sowohl in der Torschützenliste als auch bei den Vorlagen an der Spitze steht, doch noch zum Helden der Dragões. In der ersten Halbzeit hatte er vor dem Tor noch kläglich vergeben. Dabei traf der 26-Jährige, der 2016 aus seiner Heimat nach Porto kam, aus rund sechs Metern erst noch den Pfosten und setzte den Nachschuss aus noch kürzerer Distanz neben das Tor. Ganz einfach war der Ball in beiden Fällen nicht zu nehmen, aber jemandem, der ihn aus knapp 20 Metern ins lange Eck schlenzen kann, wäre dies durchaus zuzutrauen gewesen.
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