Selten hat ein Neuzugang derart viele Vorschusslorbeeren geerntet, ehe er überhaupt seinen ersten Pflichtspiel-Einsatz absolvierte: Erling Braut Haaland, zarte 19 Jahre jung. Das norwegische Toptalent kam für 20 Millionen Euro von RB Salzburg zu Borussia Dortmund und soll das Sturmzentrum verstärken.
Der BVB bittet um Geduld, sollte Haaland in der Bundesliga nicht sofort Begeisterungsstürme auslösen. Trotzdem wollten die neugierigen Journalisten auf der Pressekonferenz des BVB vor dem Rückrundenauftakt beim FC Augsburg natürlich alles wissen, was Haaland betrifft: Ob er fit sei und ob Trainer Lucien Favre ihm schon einen Einsatz in Augsburg zutraue.
🎓 Seine erste Lektion in Ruhrpott-Deutsch: "We are Malochers!" sagt @ErlingHaaland über sein neues Team. 💪
— Borussia Dortmund (@BVB) January 6, 2020
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Der Schweizer Trainer hielt sich, wie gewohnt, bedeckt, was die Personalplanungen angeht: «Wir werden sehen, aber es ist möglich», sagt er und lächelte. Auch Sportdirektor Michael Zorc grinste dann plötzlich, lehnte sich vor und sprach ins Mikro: «Ich verstehe die ganze Zeit nur ‹Holland› ...» – Gelächter im Saal.
Hintergrund: Der Journalist, der die Frage nach einem Haaland-Einsatz in Augsburg stellte, gab sich seeeehr viel Mühe den Nachnamen des Neuzugangs in korrektem Norwegisch auszusprechen. Offizielle Schreibweise: Håland. Das «å» wird wie in «Loch» beziehungsweise «offen» ausgesprochen, ein sogenannter «gerundeter halboffener Hinterzungenvokal».
Haaland soll wie auch Captain Marco Reus einsatzbereit sein. Ob es für den Norweger für die vollen 90 Minuten oder nur einen Teileinsatz reicht, liess Sportchef Zorc aber noch offen. «Es ist möglich, dass er von Anfang an spielt. Aber ich kann es noch nicht definitiv sagen», erklärte Favre. Der Torjäger habe nach seinen überstandenen Knieproblemen noch etwas Trainingsrückstand.
🗯 #Favre zum Personal: "Haaland, Reus und Hazard haben die ganze Woche trainiert. Schmelzer und Raschl konnten diese Woche nicht trainieren, Delaney kommt für #FCABVB ebenfalls nicht in Frage."
— Borussia Dortmund (@BVB) January 16, 2020
Wie auch immer. Der nächste Lacher folgte sogleich. Wieder war eine Frage eines Reporters der Grund: «Meine Frage geht in Richtung Billy Reina ...» – wieder Gelächter. Der Journalist korrigierte sich aber sofort, er meinte natürlich Giovanni Reyna, den Favre während des Wintertrainingslagers in den Profikader beförderte. Der 17-jährige US-Nachwuchsspieler ist der Sohn von Ex-Bundesligaprofi Claudio Reyna.
Dass Giuseppe «Billy» Reina für Dortmund spielte ist schon ein paar Tage her: Der Deutsch-Italiener kam 1999 von Arminia Bielefeld zum BVB, blieb bis 2004. Nach dem Reina-Reyna-Versprecher durfte der Reporter dann seine Frage noch zu Ende stellen: «Ist er schon ein Kandidat für den Kader?» Favre: «Er ist definitiv im Kader.»
🗯 Favre: "Wir wollen in der Rückrunde mehr Punkte holen als in der Hinrunde und müssen einfach besser sein." #FCABVB
— Borussia Dortmund (@BVB) January 16, 2020
Der bestens aufgelegte Zorc liess es sich nicht nehmen, noch hinterherzuschieben: «Das zeigt, das sie schon älter sind...» (as/pre)