Noch träumen 33 Schweizer Fussballerinnen davon, ab dem 2. Juli bei der Europameisterschaft im eigenen Land auflaufen zu dürfen. Doch Nationaltrainerin Pia Sundhage muss für das endgültige Aufgebot zehn Spielerinnen streichen. Verkündet wird das Aufgebot ab Freitag auf ungewöhnliche Weise: durch eine Schnitzeljagd. Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten dazu.
«The Chase» – so heisst die Schnitzeljagd quer durch die Schweiz, bei der das EM-Kader des Schweizer Nationalteams auf aussergewöhnliche Weise enthüllt wird. Die 23 Spielerinnen sollen von Fans entdeckt und öffentlich gemacht werden.
Auf dem Instagram-Kanal @swissnatiwomen werden Hinweise veröffentlicht, wo sich der nächste Name einer Spielerin befindet. Am angegebenen Ort finden sich Hinweise – etwa ein beschriftetes Trikot, ein Graffiti oder eine andere auffällige Darstellung mit dem Namen einer nominierten Nationalspielerin. Wer einen solchen Hinweis entdeckt, soll den Moment fotografieren oder filmen und als Instagram-Story posten – mit Markierung des offiziellen Accounts der Frauen-Nati. Wird die Story geteilt, gilt die Spielerin offiziell als für die EM 2025 nominiert.
Am Freitag starten die ersten Enthüllungen der EM-Spielerinnen des Nationalteams. Die Hinweise auf Instagram erfolgen an unterschiedlichen Tagen für unterschiedliche Kantone:
Durch die über Tage erstreckte Kaderbekanntgabe erhofft sich der Schweizerische Fussballverband eine grosse Aufmerksamkeit. Die Aktion erinnert ein wenig an die deutsche Kaderbekanntgabe der Männer vor der EM 2024 in Deutschland. Damals hatten Influencer und andere Prominente auf Instagram verkündet, welche Spieler im EM-Kader stehen.
Die meisten der 23 Plätze sind wohl schon vergeben, dennoch gibt es noch einige prominente Namen, die zittern müssen. Alisha Lehmann ist darunter zweifellos die bekannteste. Sie ist der Liebling des Schweizer Publikums, auf Instagram folgen ihr fast 17 Millionen Menschen. Doch in der Nati hat sie ihren Platz nicht auf sicher. In den letzten Nations-League-Spielen war die Juventus-Spielerin nur als Nachnominierte überhaupt dabei.
Ähnlich ungewiss ist die Lage bei FCB-Spielerin Coumba Sow. Seit Jahren ist sie Teil des Schweizer Nationalteams, doch in diesem Frühling fehlte sie gleich mehrfach im Aufgebot des Nationalteams. Doch nach ihrer Nachnomination gegen Frankreich spielte sie sogleich durch. «Ich habe das als grosse Chance gesehen. Ich hoffe so sehr, dass ich dabei bin», sagt sie dieser Zeitung. Auch Riola Xhemaili kämpft noch um ihren Platz. Die Spielerin, die zuletzt bei PSV Eindhoven spielte, war zuletzt wieder aufgeboten worden, nachdem zuvor Pia Sundhage länger nicht auf sie setzte.
Man könnte meinen, dass die Natispielerinnen das ganze Wochenende nervös vor ihrem Smartphone hängen und darauf warten, ob sie in einer Instagram-Story markiert werden. Aber dem ist nicht so. Nationaltrainerin Pia Sundhage teilt den 33 Nati-Spielerinnen am Freitag mit, wer dabei ist und wer nicht. Der Öffentlichkeit erklärt sie ihre Auswahl am kommenden Montag in Zürich. (aargauerzeitung.ch)