Der FC Barcelona galt lange als Favorit für die Verpflichtung des türkischen Supertalents Arda Güler. Kürzlich sagte Barça-Präsident Joao Laporta: «Wir versuchen, das Geschäft abzuschliessen.» Doch nun funkt ausgerechnet der Erzrivale Real Madrid dazwischen und steht kurz vor der Verpflichtung des 18-Jährigen. Aber weshalb streiten sich die beiden Topklubs um einen 18-jährigen Mittelfeldspieler?
Real Madrid are working on the formal paperwork and documents to get Arda Güler deal done today — Real want all signatures to feel sure. ⚪️🇹🇷 #Real
— Fabrizio Romano (@FabrizioRomano) July 5, 2023
Proposal is worth €20m plus add-ons, 20% sell on clause, taxes, commission.
Real, confident to get it done in 24/48h. pic.twitter.com/TdirhsydUt
Mit neun Jahren wird Arda Güler auf einem Schulhof von einem Talent-Scout entdeckt und wechselt in die Jugendabteilung von Genclerbirligi in seiner Heimatstadt Ankara. Später fällt er einem Scout von Fenerbahçe Istanbul auf. Mit 13 Jahren wird er dann in die Nachwuchsabteilung seines Lieblingsklubs, bei welchem auch sein grosses Vorbild Alex de Souza lange Jahre unter Vertrag stand, aufgenommen. Nach seinem Wechsel zum türkischen Top-Klub erhält Güler gar eine Video-Botschaft seines Idols, welches ihm viel Erfolg wünscht.
Bereits im Alter von 15 Jahren unterschreibt Güler seinen ersten Profivertrag. Im August 2021 feiert er schliesslich sein Profi-Debüt für «Fener». In der Europa-League-Qualifikation gegen HJK Helsinki wird Güler in der 66. Minute eingewechselt. Auf Instagram schreibt er nach seinem ersten Spiel bei den Profis: «Ich werde den Moment nie vergessen, in dem die Menschen auf der Tribüne Arda schrien.»
In seiner ersten Saison bei den Profis kommt Güler noch eher unregelmässig zum Einsatz, doch in der abgelaufenen Spielzeit gelingt ihm dann der Durchbruch. Wettbewerbsübergreifend steht er insgesamt 35-mal auf dem Feld und sammelt 13 Scorerpunkte – obwohl er nur fünfmal über 90 Minuten spielt. Am Ende der Saison sichert er sich mit Fenerbahçe den türkischen Cup und liefert im Final gegen Basaksehir gar einen Assist.
Auch dem türkischen Nationaltrainer Stefan Kuntz blieben die Qualitäten Gülers nicht verborgen. Er nominierte den Jungstar im November 2022 erstmals für die türkische Nationalmannschaft. Sein Debüt feierte er beim 2:1-Sieg der Türkei im Testspiel gegen Tschechien. Seither trug er das Nationaltrikot drei weitere Male und erzielte beim EM-Quali-Spiel gegen Wales einen traumhaften Treffer.
Arda Güler scored his first ever goal for Turkey last night against Wales. It was an absolute beauty. pic.twitter.com/SpUgvwWiKk https://t.co/vZ6sWnVTU9
— HLTCO (@HLTCO) June 20, 2023
Der Türke überzeugt durch seine Schnelligkeit und seine flinken Bewegungen. Er ist für seine Gegenspieler so kaum zu greifen. Hinzu kommt eine sehr feine Technik und sein Auge für den Mitspieler. Mit seinen Bewegungen in Eins-gegen-Eins-Situationen erinnert er teilweise stark an Andres Iniesta.
Güler ist für sein Alter schon ein exzellenter Fussballer. Er besitzt alle Anlagen, um einmal ein ganz Grosser zu werden. Nicht zuletzt aus diesen Gründen ist Real Madrid so scharf auf den jungen Türken. Dennoch – auch wenn so manches Highlight-Video auf YouTube dies vermuten lässt – ist der offensive Mittelfeldspieler noch lange nicht komplett. Gerade in seiner Arbeit gegen den Ball sowie in puncto Konzentration und Konstanz muss er noch an sich arbeiten.
Arda Güler demişken..pic.twitter.com/54m3VVT54L
— MCMV Army (@MCMVArmy) July 4, 2023
Manch einer mag sich noch an Emre Mor erinnern. Der mittlerweile 25-Jährige wechselte im Sommer 2016 nach der EM in Frankreich für knapp 10 Millionen Euro von Nordsjaelland zu Borussia Dortmund.
In Dortmund konnte der Türke den Vorschusslorbeeren allerdings nicht gerecht werden. Lediglich einen Treffer erzielte er in seiner einzigen Saison in Dortmund, ehe er an Celta Vigo weiterverkauft wurde. Mittlerweile spielt er ebenfalls bei Fenerbahce, ist dort jedoch nur Rotationsspieler und kommt meist von der Ersatzbank.
Ob Arda Güler ein ähnliches Schicksal erleiden wird, wird die Zukunft zeigen. Zumindest sein ehemaliger Mitspieler bei «Fener» und einstiger Profi von Real Madrid Mesut Özil riet dem Jungstar, wie die Mundo Deportivo berichtet, in einem Telefonat davon ab, nach Spanien zu wechseln. Er solle lieber noch ein weiteres Jahr in der Türkei bleiben.