Es hätte ein Duell zwischen Enttäuschten sein können. Nun kämpfen aber in der Barrage zwei Teams, die mit dem bisherigen Jahresverlauf zufrieden sein können und die Verlängerung der Saison eher als Belohnung denn als Strafe ansehen.
Beim FC Luzern legte man den Fokus gleich nach dem Sieg beim FC Zürich auf das Barrage-Hinspiel in Schaffhausen. Es gab kein Lamentieren über den so knapp verpassten direkten Klassenerhalt. «Wir gehen mit einem guten Gefühl an diese Aufgabe heran», versichert Mario Frick. In den letzten neun Meisterschaftsspielen gab es nur eine Niederlage, dafür fünf Siege und drei Remis.
Die Entschlossenheit und die Moral, die die Luzerner im Letzigrund nach dem letztlich nutzlosen 3:2 beim Meister zeigten, spricht Bände über den Weg, den sie seit der Ernennung des neuen Trainers gegangen sind. Goalie Marius Müller sagt es so: «In der Winterpause wusste ich nicht, wie wir vom zehnten Platz wegkommen sollen. Und nun spielen wir bis zum letzten Tag um den Klassenerhalt. Das muss uns stolz machen.»
Der FC Luzern ist zu einer Einheit geworden. Er kann auf Rückschläge reagieren und dem Druck standhalten. Unter dem Eindruck der letzten Wochen geht er als klarer Favorit in die Barrage, zumal der Super-League-Vertreter diese Duelle öfters für sich entscheidet. Nur vier Mannschaften gelang bei zwölf Versuchen über die Barrage der Aufstieg. Sowohl Luzern als auch Schaffhausen gewannen das Auf-/Abstiegsduell einmal, aber jeweils als Oberklassiger.
Die Luzerner wissen in etwa, was sie erwartet: Sie trafen in dieser Saison im Cup-Achtelfinal auf den FC Schaffhausen und gewannen dank Toren von Varol Tasar und Ibrahima Ndiaye 2:0. «Ein ekliger Gegner», erinnerte sich Filip Ugrinic gegenüber «blue».
Die von Martin Andermatt und Hakan Yakin betreuten Schaffhauser haben in der Schlussphase der Meisterschaft nur eine von zwölf Partien verloren und in der letzten Runde mit dem nach Rückstand gewonnenen Match bei Lausanne-Ouchy noch den FC Aarau in der Tabelle überholt.
Die Chance auf die Rückkehr in die Super League 15 Jahre nach dem letzten Abstieg kommt also für den finanziell schlechter als andere Challenge-League-Klubs gestellten FC Schaffhausen eher unverhofft. Einer der entscheidenden Akteure auf dem Weg bis in die Barrage war der ehemalige GC-, YB- und FCB-Spieler Raul Bobadilla, der seit März für den FCS spielt.
Bobadilla und Co. können am Donnerstagabend wie schon in der vorletzten Runde gegen Aarau wohl auf ein volles Stadion zählen. Zum zweiten Mal dürfte die 2017 bezogene Arena ausverkauft sein. (ram/sda)
Freue mich auf zwei spannende Spiele (aber bitte nicht zu spannend) und bin schon richtig gehyped!