
Grosser Jubel bei den Gästen: Die St.Galler siegen in Sion souverän.Bild: keystone
Für den FC Sion geht die Leidenszeit weiter. Die Walliser kassieren eine weitere brutale Niederlage im Tourbillon: 0:4 gegen den FC St. Gallen.
25.02.2023, 17:1528.02.2023, 08:24
Mitte November hatte das 2:7 gegen den FC St. Gallen Paolo Tramezzani den Job gekostet. Dessen Nachfolger Fabio Celestini ist jetzt nicht weiter als der Italiener damals. Die Lage der Walliser hat sich sogar noch verschärft. Angesichts der Formkurve sind sie der erste Kandidat auf den letzten Tabellenplatz der Super League. Unter dem glücklosen und zunehmend ratlosen Celestini gewannen die Sittener in sechs Partien nur zwei Punkte.

Fabio Celestini ist als Sion-Coach noch ohne Sieg.Bild: keystone
Besserung war am Samstagabend keine in Sicht. Zwar waren die Gastgeber lange Zeit bemüht, sie fielen dann aber nach dem 0:2 von Basil Stillhart in der 49. Minute in sich zusammen. Bis in die 69. Minute erhöhte St. Gallen dank Grégory Karlen und Jérémy Guillemenot auf 4:0. Dass mit Karlen und Akolo, dem Torschützen zum 1:0, zwei ehemalige Sittener trafen, die aus Respekt oder Mitleid aufs Jubeln verzichteten, passte zu einem weiteren völlig misslungenen Sittener Auftritt im Tourbillon. Fünfmal hat Sion nun daheim in Serie verloren - so oft wie noch nie in der Super League.
Immer wieder brachte sich der FC Sion mit individuellen Fehlern selber in Bedrängnis. Vor dem 0:1 verlor Wylan Cyprien leichtsinnig den Ball, vor dem 0:2 durfte sich Stillhart bei einem Eckball von allen Gegenspielern entfernen. Vieles läuft falsch beim FC Sion. Die Massnahmen von Celestini, etwa die Beförderung von Mario Balotelli zum Captain, greifen nicht. Der italienische Starstürmer strahlte mit seiner negativen Körpersprache nichts Mitreissendes aus. Er schien die Mitspieler zu hemmen und schlimmer: Selber gelang ihm bis zu seiner Auswechslung in der 70. Minute so gut wie nichts.
Die Highlights der Partie.Video: SRF
Die Stimmen zum Spiel:
«Die erste Halbzeit war nicht gut von uns. In der Pause haben uns dann gesagt, dass wir es besser können und haben dann auch eine Schippe draufgelegt. Mein Tor zum 2:0 kam genau zur rechten Zeit und das hat Sion, glaube ich, dann auch etwas aus dem Rhythmus gebracht.»
Basil Stillhart

Stillhart jubelt über sein Tor zum 2:0.Bild: keystone
«Ein hervorragender Abend. Ich hatte zwar nicht viel zu tun, aber wir haben das souverän runtergespielt.»
FCSG-Goalie Lukas Watkowiak
«Es ist eine schwierige Situation für uns. Wir haben eine gute erste Halbzeit gezeigt und dann kriegen wir ein dummes Tor und das müssen wir einfach besser machen. Nach der Pause können wir das 1:1 schiessen, kriegen aber gleich das 0:2 und das ist dann einfach super schwierig.
St. Gallen spielt mit viel Energie und wir sind heute zu wenig in die Zweikämpfe gegangen, vor allem in der 2. Halbzeit haben wir alle Zweikämpfe verloren.
Ich verstehe die Fans schon, wenn sie pfeifen und früher gehen, aber es geht jetzt um die Mannschaft. Es geht weiter und wir müssen weiterarbeiten.»
Sions Numa Lavanchy.
Sion - St. Gallen 0:4 (0:1)
7300 Zuschauer. SR Horisberger.
Tore: 33. Akolo (Dajaku) 0:1. 49. Stillhart (Quintillà) 0:2. 60. Karlen (Latte Lath) 0:3. 69. Guillemenot (Penalty) 0:4.
Sion: Lindner; Lavanchy, Cavaré, Saintini, Moubandje; Itaitinga (61. Halabaku), Cyprien (61. Grgic), Araz (70. Poha), Chouaref (70. Bua); Sio, Balotelli (70. Gaëtan Karlen).
St. Gallen: Watkowiak; Stillhart, Stergiou, Maglica, Schmidt; Görtler (56. Guidotti/77. Vallci), Quintillà, Witzig (56. Grégory Karlen); Dajaku (46. Latte Lath); Guillemenot, Akolo (64. Geubbels).
Bemerkungen: Sion ohne Nsakala und Schmied (beide verletzt). St. Gallen ohne Ati Zigi (gesperrt), Nuhu und Schubert (beide verletzt).
Verwarnungen: 22. Araz. 26. Quintillà. 36. Balotelli. 81. Guillemenot. 85. Maglica.
Die Tabelle
(nih/sda)
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