Australian Open: Die wichtigsten Resultate und Ereignisse vom 4. Tag

Australian Open, 2. Runde, ausgewählte Partien

Djokovic siegt – und beschwert sich über «betrunkenen Zuschauer» + Bencic in Runde 3

Djokovic siegt trotz Satzverlust – und beschwert sich über Zuschauer

Novak Djokovic hatte grössere Probleme mit dem Qualifikanten Enzo Couacaud als dem Serben wohl lieb war. Zwar beschränkten sich diese auf den zweiten Satz, doch unterlag er dort gar im Tiebreak und musste so einen zusätzlichen Satz spielen. Am Ende setzte sich Djokovic dennoch deutlich 6:1, 6:7 (5:7), 6:2, 6:0 durch. Der 35-Jährige musste sich während des zweiten Durchgangs am linken Oberschenkel behandeln lassen – ausserdem beschwerte er sich beim Schiedsrichter über einen Zuschauer, der ihn vom ersten Punkt an zu provozieren versuche. «Er ist sturzbetrunken und ist nicht hier, um Tennis zu schauen», sagte Djokovic. Er bat darum, den Fan aus dem Stadion zu weisen, doch der Schiedsrichter wollte ihm diesen Wunsch zunächst nicht erfüllen. Erst etwas später wurde die Fangruppe aus dem Stadion geführt.

🎾🇦🇺 | Djokovic klaagt over een dronken fan in het publiek en vraagt aan de umpire om er heel snel iets aan te doen!

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— Eurosport Nederland (@Eurosport_NL) January 19, 2023

Belinda Bencic wehrt Satzbälle ab und steht in Runde 3

Belinda Bencic (WTA 10) übersteht am Australian Open in Melbourne einen ersten Schreckmoment. Aber sie gewinnt das Zweitrundenspiel gegen die Amerikanerin Claire Liu (WTA 62) in 111 Minuten 7:6 (7:3), 6:3.

Die Schreckmomente erlebte Belinda Bencic während der ersten 70 Minuten, in denen sie permanent Rückständen hinterherjagen musste: 0:2 – 2:5 – 5:6. Claire Liu besass beim Stand von 5:3 und eigenem Aufschlag zwei Satzbälle. Dann brach die 22-jährige Kalifornierin mit Wurzeln in China (chinesische Immigranten als Eltern) regelrecht ein. Die Fehlerquote stieg; Bencic wurde die Wende so erleichtert.


Bezeichnend dafür die Entscheidung im vorentscheidenden ersten Satz. Bei 4:3 im Tiebreak ging die 25-jährige Schweizerin erstmals in Führung. Die nächsten zwei Punkte bis zum 6:3 gewann Bencic dank Doppelfehler der Gegnerin.

Im zweiten Satz kontrollierte Bencic das Geschehen, die Amerikanerin musste permanent Rückständen hinterherlaufen. Am Ende war Bencic glücklich darüber, dass «ich auch in Rückstand liegend weiter gekämpft habe und mir die Wende gelungen ist». Mit dem Sieg sei sie «überglücklich», denn die Gegnerin habe phasenweise «sehr, sehr gut gespielt».

Der erkrampfte Sieg gegen die Nummer 62 der Welt muss für die Fortsetzung des Turniers kein schlechtes Omen sein. Claire Liu war vor sechs Jahren die weltbeste Juniorin. Sie gewann das Juniorinnen-Turnier in Wimbledon. Auf der grossen Tour spielte sie zum vierten Mal gegen eine Top-10-Spielerin – und gewann erstmals nicht mindestens einen Satz. 2018 in Wimbledon nahm sie in der 2. Runde als einzige während des gesamten Turniers der späteren Siegerin Angelique Kerber einen Satz ab. Im letzten Jahr besiegte sie in Monastir Ons Jabeur.

In der 3. Runde trifft Bencic am Samstag auf die Italienerin Camila Giorgi (WTA 70). (sda)

video: srf

Bencic mit Comeback im ersten Satz

Belinda Bencic ist mit grosser Mühe in ihre Zweitrundenpartie gestartet. Die 25-jährige Ostschweizerin liess sich gegen Claire Liu (WTA 10) gleich im ersten Aufschlagspiel breaken, holte sich dieses aber direkt wieder zurück. Doch dann verlor sie drei Games in Folge und lag 2:5 zurück. Besonders bei ihren Aufschlägen bekundete sie zu Beginn Probleme, fing sich dann aber. Beim Stand von 3:5 wehrte sie zwei Satzbälle ab und holte sich ein neuerliches Break. Das Tiebreak musste dann die Entscheidung bringen. Dort spielte Bencic souverän – auch begünstigt von zwei Doppelfehlern in Serie der US-Amerikanerin – und holte sich die Kurzentscheidung 7:3.

Garcia mit Mühe weiter

Die französische Weltnummer 4 bekundete gegen Leylah Fernandez (WTA 40) aus Kanada grosse Mühe. Die 29-jährige Caroline Garcia, die am letztjährigen US Open erstmals an einem Grand-Slam-Turnier das Halbfinal erreichte, setzte sich gegen die 20-Jährige knapp 7:6 (7:5), 7:5 durch. Dabei gelang Garcia nur je ein Break pro Satz. Bei eigenem Aufschlag konnte sie sich auf ihre Aufschlagstärke verlassen – musste jedoch auch neun Breakbälle abwehren, was ihr achtmal gelang.

Auch Zverev wird Favoritenrolle nicht gerecht

Alexander Zverev bestreitet in Australien sein erstes Grand-Slam-Turnier seit dem French Open. Dort verletzte er sich im letzten Jahr im Halbfinal gegen Rafael Nadal schwer. Seit seiner Rückkehr auf die ATP-Tour hat der Deutsche seine Form noch nicht richtig gefunden. Dennoch kommt sein Auscheiden in der zweiten Runde des Australian Open überraschend. Denn sein Gegner war Michael Mmoh (ATP 107), der als Lucky Loser ins Hauptfeld nachrückte. Der US-Amerikaner siegte 6:7 (1:7), 6:4, 6:3, 6:2.

How much does it mean, @MichaelMmoh?!

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Nadal fällt sechs bis acht Wochen aus

Rafael Nadal rechnet wegen seiner Verletzung beim Zweitrunden-Aus am Australian Open mit einer Ausfallzeit von sechs bis acht Wochen, wie der 36-Jährige in den sozialen Medien bekannt gab. Demnach habe die MRT-Untersuchung eine Schädigung am Iliopsoas-Muskel seines linken Beines ergeben, dem wichtigsten Muskel für die Hüftbeugung in der Leiste. Nun sei die Zeit für «Sportruhe und entzündungshemmende Physiotherapie» gekommen, schrieb Nadal.

Unmittelbar nach seiner Dreisatz-Niederlage am Mittwoch gegen den US-Amerikaner Mackenzie McDonald, als er sich bei einem langen Schritt verletzte, hatte Nadal seine Zukunft offen gelassen. Es sei «ermüdend und frustrierend», dass «ein grosser Teil» seiner Karriere daraus bestehe, sich nach Verletzungen zurückzukämpfen. (sda/dpa)

US-Open-Finalist Ruud bereits ausgeschieden

Am Australian Open haben es die Favoriten schwer. Nach dem Weltranglisten-Ersten Carlos Alcaraz (verletzt) und Rafael Nadal (ATP 2) kommt auch Casper Ruud (ATP 3) nicht weit.

Der 24-jährige Norweger unterlag dem 22-jährigen Amerikaner Jenson Brooksby (ATP 39) in drei Stunden und 56 Minuten 3:6, 5:7, 7:6 (7:4), 2:6. Brooksby erspielte sich schon im dritten Satz bei 5:3 und eigenem Aufschlag drei Matchbälle. Nach dem Umweg über den vierten Satz verwandelte er eine Stunde später den fünften Matchball.

Ruuds Ausscheiden ist eine grosse Überraschung. Der Norweger verdankte seinen Aufstieg bis auf Platz 2 der Weltrangliste primär ausserordentlich guten Ergebnissen auf Hartplätzen. Er erreichte 2022 an zwei seiner drei Grand-Slam-Turniere (Roland-Garros und US Open) den Final. Auch in Miami und am ATP Masters qualifizierte er sich auf Hartplatz für das Endspiel. Die grossen Finals verlor Ruud bislang aber alle.

Ruud war nach dem Ausscheiden Nadals einer von noch vier Spielern, die nach dem Australian Open die Nummer 1 der Welt hätten werden können. Im Rennen um die Führung in der Weltrangliste verbleiben Novak Djokovic und Stefanos Tsitsipas. Wenn keiner dieser zwei das Turnier gewinnt, bleibt Carlos Alcaraz trotz Abwesenheit an der Spitze des Rankings. (sda)

We're exhausted just watching this grind fest 😰

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Sabalenka dominant – Kudermetowa geschockt

Aryna Sabalenka (WTA 5) tritt am Australian Open auch in der 2. Runde extrem stark auf. Nachdem sie in der ersten Runde noch die Tschechin Tereza Martincova (WTA 74) in 1:10 Stunden vom Platz gefegt hatte, gewann sie ihre zweite Partie gegen Shelby Rogers (WTA 51) in knapp anderthalb Stunden 6:3, 6:1. Die 24-jährige Belarussin gab dabei nur ein Break ab. Kann sie ihre Form während des ganzen Turniers durchziehen, ist definitiv mit Sabalenka, die noch nie in einem Grand-Slam-Final stand, zu rechnen.

Untouchable tennis today from @SabalenkaA 🔥

She hit 32 winners on her way to a 6-3 6-1 victory over Rogers@wwos • @espn • @Eurosport • @wowowtennis • #AusOpen • #AO2023 pic.twitter.com/cS56Z8OUNC

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Für eine andere Top-10-Spielerin ist das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres hingegen bereits vorbei. Die 25-jährige Russin Weronika Kudermetowa unterlag völlig überraschend gegen die US-Amerikanerin Katie Volynets (WTA 113). Die Weltnummer 9 verlor nach etwas über zwei Stunden 4:6, 6:2, 2:6.

Andrei Rublev zieht in 3. Runde ein

Der Weltranglisten-Sechste Andrei Rublew steht in der 3. Runde. Der Russe, der wie alle seine Landsleute unter neutraler Flagge startet, setzte sich gegen den Esten Emil Ruusuvuori (ATP 46) 6:2, 6:4, 6:7 (2:7), 6:3 durch. In der nächsten Runde trifft der 25-jährige Rublew auf Daniel Evans (ATP 30), der sich mühelos gegen Jérémy Chardy durchsetzte.

Bencic geht als Favoritin in zweite Partie

Belinda Bencic ist die letzte Schweizer Hoffnung am Grand-Slam-Turnier in Melbourne. Die Weltranglisten-Zehnte aus der Ostschweiz trifft am Donnerstag um 9.00 Uhr Schweizer Zeit auf Claire Liu. Gegen die 20-jährige Amerikanerin, im Ranking rund 50 Positionen weiter hinten klassiert, hat Bencic noch nie einen Ernstkampf bestritten. (sda)