Die Partie im Rice-Eccles Stadium fand unter speziellen Bedingungen statt. Das Feld, auf dem normalerweise das College-Football-Mannschaft der Universität von Utah spielt, war im Vergleich mit normalen Fussballfeldern etwas enger, die Temperatur am frühen Nachmittag dafür hoch.
Auch so ist zu erklären, wie das am Schluss sehr hohe Resultat zustande gekommen ist. Die vielen Wechsel in der zweiten Halbzeit, je sieben auf beiden Seiten, trugen ebenfalls dazu bei, dass die Partie mit zunehmender Dauer recht zerfahren und zufällig wirkte. Das bessere Ende hatten die Schweizer, die am Ende dank vier verschiedenen Torschützen den Sieg gegen den kommenden WM-Co-Gastgeber feiern konnten.
Murat Yakin, der im Vorfeld sagte, dass die beiden Juni-Testspiele die Lust auf die WM 2026 wecken sollten, setzte mehrheitlich auf angestammte Kräfte. Der Ausfall von Denis Zakaria, den der Nationaltrainer in der Verteidigung aufstellen wollte, hatte zur Folge, dass Yakin auf eine Viererkette umstellte – mit dem 21-jährigen Aurèle Amenda neben Abwehrchef Manuel Akanji. Der Innenverteidiger von Eintracht Frankfurt kam zu seinem erst dritten Länderspiel-Einsatz.
Ansonsten überraschte einzig, dass Ardon Jashari nicht von Beginn an auf dem Platz stand. Der Mittelfeldspieler, der in der belgischen Liga zum besten Spieler ausgezeichnet wurde, hatte hinter den arrivierten Kräften wie Granit Xhaka, Remo Freuler und Vincent Sierro zunächst das Nachsehen. Auch bei den Mexikanern, die im März die nord- und zentralamerikanische Nations League gewannen, waren einige, aber nicht alle vermeintlichen Stammkräfte auf dem Feld.
Die Schweizer gingen in der 20. Minute durch Breel Embolo in Führung. Nach einer Balleroberung spielte Ricardo Rodriguez einen weiten Pass, Embolo umspielte mit etwas Glück den Goalie und schob den Ball dann locker am Verteidiger vorbei ins Netz.
In der zweiten Halbzeit kamen die Mexikaner vor offiziell 41'508 Fans zum Ausgleich. Dass die Schweiz danach die Führung zurückerobern konnte, lag mitunter am starken Zeki Amdouni, der unmittelbar nach seiner Einwechslung zum 2:1 traf. Es war sein elftes Tor im 26. Länderspiel. Diesem ging jedoch ein klares Offside von Cédric Zesiger voraus, das jedoch nicht abgepfiffen wurde – ein VAR war nicht im Einsatz.
Auch beim 3:1 durch Dan Ndoye hatte Amdouni die Füsse im Spiel. Er störte den Verteidiger beim Aufbau erfolgreich, danach lancierte Fabian Rieder den Bologna-Angreifer, der seinen zweiten Treffer im Nationalteam markierte. Vorlagengeber Rieder war es auch, der nach dem Anschlusstor der Mexikaner den Schlusspunkt setzte. Für den 23-Jährigen war es das erste Tor im Nationalteam.
Im Rahmen der USA-Tour reisen die Schweizer nun weiter nach Nashville, Tennessee. Dort findet in der Nacht auf Mittwoch das zweite Testspiel statt, Anpfiff ist um 2.00 Uhr Schweizer Zeit. Gegner ist mit den USA ein weiterer Gastgeber der WM 2026. Die Amerikaner unterlagen am Samstag im Testspiel gegen die Türkei mit 1:2.
Mexiko – Schweiz 2:4 (0:1)
Salt Lake City, Utah. - 41'508 Zuschauer. - SR Rivas (CUB).
Tore: 20. Embolo (Rodriguez) 0:1. 51. Gimenez 1:1. 64. Amdouni 1:2. 71. Ndoye (Rieder) 1:3. 75. Sepulveda (Vega) 2:3. 90. Rieder (Blondel) 2:4.
Mexiko: Rangel; Lara, Montes (83. Ruiz), Orozco (58. Juarez), Chavez; Alvarado (58. Vega), Rodriguez, Lira (73. Edson Alvarez), Huerta (73. Efrain Alvarez); Gimenez (73. Sepulveda), Jimenez (58. Pineda).
Schweiz: Kobel; Widmer (86. Blondel), Amenda, Akanji (61. Zesiger), Rodriguez (46. Garcia); Xhaka (46. Jashari), Freuler, Sierro (86. Sow); Rieder, Embolo (61. Amdouni), Ndoye (73. Manzambi).
Bemerkungen: Schweiz ohne Zakaria (verletzt). 34. Lattenschuss Sierro. Verwarnungen: 17. Orozco, 50. Montes, 63. Juarez, 68. Huerta, 85. Zesiger. (ram/sda)