Die Olympischen Winterspiele 2030 finden wie erwartet in den französischen Alpen statt. Den erwarteten Entscheid fällte das Internationale Olympische Komitee (IOC) bei seiner Generalversammlung in Paris. Der Vorbehalt hängt mit der Forderung zusammen, dass Frankreichs Regierung und die regionalen Behörden die offenen finanziellen und organisatorischen Garantien gewähren. Erst dann soll der Ausrichtervertrag auch vom IOC unterzeichnet werden.
The French Alps will host the next Olympic and Paralympic Winter Games, after #MilanoCortina2026!
— The Olympic Games (@Olympics) July 24, 2024
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Die Wahl galt vor der 142. IOC-Session als Formsache. Frankreich war bereits im November zum bevorzugten Kandidaten ernannt worden. Die IOC-Spitze hatte im Juni der Generalversammlung den Zuschlag empfohlen.
Frankreich wird zum vierten Mal Olympische Winterspiele austragen. Wettkämpfe unter den fünf Ringen haben schon in Chamonix (1924), Grenoble (1968) und Albertville (1992) stattgefunden. Geplant sind die übernächsten Winterspiele in den Regionen Provence-Alpes-Côte d'Azur und Auvergne-Rhône-Alpes. Mehrere Wettbewerbe auf Eis sollen in Nizza stattfinden. Das Konzept sieht fast ausschliesslich die Nutzung bestehender Wettkampfstätten vor.
In den beiden Regionen Auvergne-Rhône-Alpes und Provence-Alpes-Côte d'Azur, welche die Spiele gemeinsam austragen werden, kann viel Infrastruktur von den Spielen in Albertville 1992 genutzt werden. Nach den Sommerspielen, die am kommenden Freitag in Paris offiziell eröffnet werden, finden in sechs Jahren also erneut Olympische Spiele in Frankreich statt.
Die Zusicherung der erforderlichen Garantien von Regierung und Behörden hatte sich zuletzt wegen den politischen Turbulenzen und den vorgezogenen Parlamentswahlen in Frankreich verzögert. Derzeit gibt es nur eine geschäftsführende Regierung. Präsident Emmanuel Macron will erst nach den Sommerspielen in Paris einen neuen Premierminister ernennen. In der Nationalversammlung hat nach der Wahl vor gut zwei Wochen kein politisches Lager eine Mehrheit.
David Lappartient, Chef des Nationalen Olympischen Komitees Frankreichs, hatte zuvor aber versichert: «Auch wenn es keine Mehrheit im Parlament gibt, gibt es eine starke Mehrheit für die Spiele.» IOC-Präsident Thomas Bach bekräftigte: «Wir würden nicht abstimmen, wenn wir dieses Gefühl nicht hätten.» Macron betonte bei der Präsentation auf der IOC-Bühne noch einmal, er stehe hinter der Bewerbung. «Sie können uns vertrauen. Wir werden da sein.»
Auch die Schweiz hatte sich mit Sportstätten verteilt im ganzen Land für die Austragung der Spiele in sechs Jahren beworben. Die Schweizer Kandidatur schied jedoch schon in einer Vorauswahl aus: Unter anderem, dass die Gastgeberorte so zerstreut sein sollten, sorgte für Kritik seitens des IOC. Die Schweiz darf sich jedoch Hoffnungen machen, den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2038 zu erhalten.
Für 2034 erhielt Salt Lake City den Zuschlag. Die Stadt im US-Bundesstaat Utah war schon 2002 Gastgeber. Dies bestätigte das IOC ebenfalls am Mittwoch. Die nächsten Winterspiele finden 2026 in Mailand und Cortina statt.(nih/sda)