Im Roland Garros am French Open anzutreten, dürfte so manchem Tennisprofi weiche Knie bescheren. Für den Belgier David Goffin gestaltete sich die Aufgabe noch schwieriger, traf er doch gleich in der ersten Runde auf den Lokalmatadoren Giovanni Mpetshi Perricard, der die Unterstützung des ganzen Stadions auf seiner Seite hatte.
Nicht nur das Publikum, sondern auch sein Gegner machte Goffin das Leben schwer. Gingen die Sätze zwei und drei noch an den Belgier, nutzte der Franzose Giovanni Mpetshi Perricard das Tie-Break im vierten Satz, um die Partie wieder auszugleichen – sehr zur Freude der Zuschauenden.
45 Minuten später, nach einem dreieinhalbstündigen Abnützungskampf, war es jedoch Goffin, der die Partie mit einem Rückhand-Winner zu seinen Gunsten entscheiden konnte (4:6, 6:4, 6:3, 6:7 und 6:3). Der Belgier, der während der Partie vom Publikum regelmässig ausgebuht wurde, liess die Schmähungen nicht auf sich sitzen und provozierte das Publikum nach dem verwerteten Matchball, indem er seine Hand ans Ohr legte.
An der anschliessenden Pressekonferenz erklärte der 33-Jährige die Beweggründe für seine Geste: «Ich muss aufpassen, was ich jetzt sage. Aber wenn du dreieinhalb Stunden von den Zuschauern beleidigt wirst, musst du es ihnen ein bisschen heimzahlen», sagte Goffin zu den Medienschaffenden. Das Verhalten der Fans bezeichnete der Belgier als respektlos. Von einem Zuschauer sei er gar mit einem Kaugummi bespuckt worden, erklärte er.
Ein solches Verhalten, so Goffin, sei er sich von Tennisplätzen nicht gewohnt: «Es war einfach zu viel. Das ist schon fast wie beim Fussball, als Nächstes kommen Pyrotechnik, Hooligans und Schlägereien auf der Tribüne. Es ist wirklich lächerlich. Manche wollen lieber Unruhe stiften, als die Spieler anzufeuern.» (kat)
Der 59-jährige Deutsche unterzeichnete in Lugano einen bis zum Ende der laufenden Saison gültigen Vertrag. Dies teilten die Tessiner am Dienstagmorgen mit. In den kommenden Tagen werde gemeinsam festgelegt, wie der Betreuerstab aussehen soll.