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Der Abschied war noch einmal historisch. 60 Punkte holte sich Kobe Bryant am Ende seiner 20. NBA-Saison, beim 101:96-Heimsieg der Los Angeles Lakers gegen die Utah Jazz in der Nacht auf heute (Schweizer Zeit).
Kobe Bryant und Michael Jordan nebeneinander zu stellen, macht aus vielerlei Hinsicht Sinn. Beide sind Guards, beide sind 1,98 m gross und beide sind waren zu Aktivzeiten um 95 kg schwer. Zudem spielten sie sehr ähnlich Basketball, wie im folgenden Video eindrücklich gezeigt wird.
Bryant kopiert sein Idol Jordan fast perfekt – Züngeln beim Dunk inklusive. Das soll darauf zurückzuführen sein, dass die Lakers-Legende in jungen Jahren viel Basketball-Studium betrieben haben soll, was oftmals Aufnahmen von «MJ» beinhaltet habe.
Bryant ist aufgrund der Ähnlichkeiten der einzige Basketballer der Neuzeit, der sich mit Jordan vergleichen lässt. Auch wenn sie sich auf dem Parkett nur acht Mal gegenüberstanden, waren sie die dominanten Figuren in ähnlichen Ären. Im trockenen statistischen Vergleich zeigt sich aber rasch, dass Jordan nicht zu unrecht als der Grösste aller Zeiten gehandelt wird.
Wie in der Grafik dargestellt, kann Bryant in Sachen Meistertitel noch mit Jordan mithalten, danach aber hat «His Airness» in allen wichtigen Statistiken die Nase vorn. Die MVP-Statistik ist insofern relevant, da in der NBA für gewöhnlich der dominanteste Einzelspieler gewählt wird und nicht einfach der beste Spieler des besten Teams – wobei das oftmals deckungsgleich ist.
Die nackten Zahlen betrachtet hat Bryant klar das Nachsehen. Es gibt aber zwei Kennzahlen, mit welchen er Jordan in den Schatten stellt. Unvergessen ist der 22. Januar 2006, an dem die «Black Mamba» die Toronto Raptors im Alleingang in Einzelteile zerlegte und 81 Punkte in einem Spiel warf. Jordans Rekord liegt bei 69 Punkten in einem Spiel.
Insgesamt hat Bryant 33'643 Punkte gesammelt, womit er in der ewigen NBA-Rangliste auf Platz 3 liegt. Jordan folgt mit 32'292 Punkten auf Platz 4. Dieser hat allerdings nur 15 Saisons absolviert hat, Bryant kommt auf 20.
Ein Punkt, in dem sich die beiden Superstars sehr ähnlich sind, ist etwas, das sie eben so unvergesslich macht: die Ausstrahlungskraft auf dem Platz. Wenn einer von ihnen auf dem Parkett stand, konnte immer etwas ganz Spezielles passieren. Beide gaben ihren jeweiligen Teams die Gewissheit, jedes Spiel zu gewinnen zu können. Wobei man Bryant nachsagt, der noch etwas bessere «Clutch Player» gewesen zu sein, also der Spieler, der in den entscheidenden Momenten zu punkten weiss. Es gehören aber definitiv beide in diesem Belangen zur A-Klasse.
Da man Jordan und Bryant nur noch virtuell gegeneinander antreten lassen kann, ist nicht empirisch und abschliessend zu klären, wer nun besser war. Tendenziell ist es aber sicherlich zulässiger, Jordan über Bryant zu stellen als umgekehrt. Aber am besten belässt man es bei der Tatsache, dass beides ausgesprochene Basketball-Legenden sind, die den Sport über lange Zeit hinweg geprägt haben.