«Tourists, go home!» – diesen und ähnliche Slogans skandierten am Sonntag tausende Demonstrantinnen und Demonstranten in Palma de Mallorca, dem Hauptort der Baleareninsel, die jedes Jahr Millionen von Touristen anzieht. In vielen touristischen Hotspots in Südeuropa wurde dieses Wochenende demonstriert. Dazu aufgerufen hatten verschiedene aktivistische Gruppen.
18,7 Millionen Touristinnen und Touristen besuchten vergangenes Jahr die grösste Baleareninsel. Dem gegenüber stehen gerade einmal rund 950'000 Menschen, die auf der Insel leben. Im ersten Quartal des laufenden Jahres vermeldete Spanien sogar eine neue Rekordzahl an Touristen – auch hunderttausende Menschen aus der Schweiz sind dieses Jahr schon nach Spanien gereist:
Am Vortag der Proteste haben Aktivisten in Palma de Mallorca Rauchpetarden neben einem Sightseeing-Bus gezündet und ein Plakat am Bus angebracht.
Die Aktivistinnen und Aktivisten des Kollektivs «Weniger Tourismus, mehr Leben» kritisieren in ihrem Manifest, dass der Tourismus mehr schade als nütze: So seien die Arbeitsplätze, die der Tourismus schaffe, oft nur saisonal und ausserdem schlecht bezahlt. Die Umwelt würde durch den Übertourismus extrem stark belastet, und die Einheimischen würden aufgrund steigender Mieten und knapper werdendem Wohnraum aus den Städten vertrieben.
(hde)
Wahlen ändern halt doch etwas 🙈