Twitter-Chef Elon Musk hat seinen Rücktritt von der Unternehmensspitze des Onlinedienstes in Aussicht gestellt. «Ich werde als CEO zurücktreten», schrieb Musk am Dienstag auf dem Kurznachrichtendienst. Er fügte als Bedingung hinzu, dass er zuerst jemanden finden müsse, der «töricht genug» sei, den Job zu übernehmen. Er werde dann nur noch die Software- und Server-Teams des Netzwerks leiten.
Twitter-User hatten sich zuvor in einer von Musk selbst eingeleiteten Umfrage mehrheitlich für dessen Rücktritt ausgesprochen. Der Multimilliardär hatte vor der Abstimmung gewarnt, dass es keine Interessenten gebe, die in der Lage seien, «Twitter tatsächlich am Leben zu halten».
I will resign as CEO as soon as I find someone foolish enough to take the job! After that, I will just run the software & servers teams.
— Elon Musk (@elonmusk) December 21, 2022
Er selbst hatte den Spitzenposten im Zuge seines rund 44 Milliarden Dollar schweren Kaufs der Internetplattform im Oktober übernommen. Musk hatte allerdings schon signalisiert, dass dies keine Dauerlösung sein dürfte. Er leitet auch noch den Elektroautobauer Tesla und die Raketenfirma SpaceX.
Musks bislang knapp zwei Monate als «Head of Twitter» waren von Chaos und Kontroversen geprägt. Nach einer Reihe höchst umstrittener Entscheidungen wurde der Gegenwind für den 51-jährigen Starunternehmer zuletzt immer stärker. So fiel die am Sonntag von ihm selbst eingeleitete Twitter-Umfrage dann auch recht klar aus: Von 17,5 Millionen Stimmen waren 57,5 Prozent für den Rücktritt. Zuvor hatte Musk versichert, sich an das Ergebnis des Votums zu halten.
Musks Twitter-Kauf hatte von Anfang an für viel Argwohn gesorgt. Der Multimilliardär begründete die Übernahme als Aktion zur Stärkung der Redefreiheit. Kritiker befürchteten jedoch eine weitere Verrohung der Internetplattform und sorgten sich, dass der Eigentümerwechsel zu ungezügelteren Hassbotschaften, Hetze und Desinformationen führen könnte. Musk gelang es nicht, diese Bedenken auszuräumen.
Im Gegenteil: Mit einer Kündigungswelle, erratischen Regeländerungen und anderen brisanten Entscheidungen erschütterte er das Online-Netzwerk und verschreckte Anzeigenkunden – die wichtigste Einnahmequelle.
Bis er kam, war das wahrscheinlich ein ganz passabler Job. Klar, mit ihm jetzt im Rücken muss man schon töricht sein, sowas zu übernehmen.
CEO's sind völlig überbewertet und nicht wirklich nötig.