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18 Prozent in einer Woche: Aktienkurse in Asien brechen weiter ein

18 Prozent in einer Woche: Aktienkurse in Asien brechen weiter ein

13.03.2020, 06:31
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Asiens Leitbörse in Tokio ist nach den schweren Kursverlusten in den USA und Europa erneut eingebrochen: Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gab im Verlauf um 10.1 Prozent nach auf 17'081 Punkte und erreichte damit ein Dreieinhalb-Jahres-Tief. Über die gesamte Woche gesehen sank der Index um über 18 Prozent, so viel wie seit 2008 innerhalb einer Woche nicht mehr.

«Es fühlt sich an wie Panik. Investoren verkaufen selbst Wertpapiere, die nicht längerfristig vom Coronavirus beeinflusst werden sollten», sagte der Stratege Takuya Hozumi von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities.

epa08274195 A pedestrian walks past a display showing closing information of Tokyo's Nikkei Stock Average and Tokyo stock index in Tokyo, Japan, 06 March 2020. The Tokyo stock benchmark fell 579. ...
Fallende Kurse in Asien.Bild: EPA

Auch an der Seouler Aktienbörse befinden sich die Kurse weiter in der Abwärtsspirale. Panikverkäufe führten dazu, dass der Leitindex Kospi am Vormittag bis 11.10 Uhr Ortszeit um fast 150 Punkte oder mehr als 8 Prozent auf 1685.08 Zähler absackte. So tief stand der Index seit achteinhalb Jahren nicht mehr.

Analysten erklärten übereinstimmend, der Ausverkauf gehe weiter, weil Investoren keine Ahnung davon hätten, wie weit sich die Weltwirtschaft angesichts der Ausweitung der Pandemie abkühlen werde.

Was ist mit den Olympischen Spielen?

Zur Unsicherheit trägt in Japan die fragliche Austragung der Olympischen Spielen diesen Sommer in Tokio bei. Bislang hat die japanische Regierung ungeachtet der Absage an Massenveranstaltungen rund um den Globus versichert, dass die Spiele wie geplant stattfinden werden. Analysten rechnen damit, dass die Absage der Olympiade die Gewinne der heimischen Wirtschaft um knapp ein Viertel verringern könnte.

Am Vortag hatten die Sorgen wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie die Börsenkurse weltweit dramatisch einbrechen lassen. Der Schweizer Leitindex SMI büsst 9,64 Prozent ein. Und damit nur 0,9 Prozentpunkte weniger als am bis dato schlimmsten Börsentag verloren ging: am 16. Oktober 1989 sackte der SMI um 10,54 Prozent ab.

Und auch der Deutsche Aktienindex (Dax) und der US-Leitindex Dow Jones erlitten ihre stärksten Tagesverluste seit rund drei Jahrzehnten.

Der Dax schloss am Donnerstag mit einem Minus von 12.24 Prozent – der stärkste Tagesverlust seit 1989. Seit Anfang des Jahres sackte der Dax damit um mehr als 30 Prozent ab. Der Dow Jones büsste 9.99 Prozent ein und landete bei etwa 21'200 Punkten.

Dies war der stärkste Verlust seit dem Börsencrash vom Oktober 1987. Bereits zu Wochenbeginn hatten die Börsen drastische Kurseinbrüche erlebt. (sda/dpa/reu/afp)

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