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Interview

«Es entsteht eine neue Weltordnung»

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Interview

«Es entsteht eine neue Weltordnung»

Protektionismus, De-Globalisierung und Industriepolitik gehen Hand in Hand und werden die Weltwirtschaft umkrempeln. Warum das so ist, erklärt Burkhard Varnholt, Chief Investment Officer bei der Credit Suisse (Schweiz).
22.01.2023, 09:5122.01.2023, 12:27
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Die Stimmung am WEF in Davos sei düster, meldet das «Wall Street Journal». Ist das auch Ihr Eindruck?
Burkhard Varnholt: Ich habe in dieser Woche an vier Roundtables mit jeweils 30 Vertretern von Schweizer KMU teilgenommen. Dabei habe ich die Frage gestellt: «Wie sehen Sie die Wirtschaft?» Die Antworten waren unisono: Zuerst haben alle erklärt: «Ja, wir sehen dunkle Wolken am Himmel.» «Aber wie geht es Ihnen?», hakte ich nach. Dann kamen Antworten wie: «Wir schliessen ein Rekordjahr ab und unsere Auftragsbücher sind voll.» Ich behaupte nicht, dass dies eine repräsentative Umfrage war, aber immerhin rund 100 Schweizer Unternehmer sehen die Zukunft alles andere als düster.

Wo drückt der Schuh bei den Schweizer KMU?
Das grösste Problem für alle, und zwar wirklich für alle, ist der Mangel an Fachkräften.

Burkhard P. Varnholt ist Chief Investment Officer der Credit Suisse (Schweiz).
Burkhard P. Varnholt ist Chief Investment Officer der Credit Suisse (Schweiz).bild: pd.

Dabei spricht man allenthalben von einer Rezession. Normalerweise werden in solchen Zeiten Arbeitnehmer entlassen, nicht händeringend gesucht. Sind die Warnungen vor einer Rezession somit blosses Geschwätz?
Nein, für mich ist das kein Geschwätz. Wir sind hier in der Schweiz. Und obwohl kein Mensch und auch kein Land bekanntlich eine Insel sein kann, ist die Schweiz zumindest eine glückliche Halbinsel. Wir sind das Land, das am besten durch die Krise und den Winter kommt.

Weshalb?
Wir haben einen guten Branchenmix. Der Schweizer Franken ist stark und hält die Inflation unter Kontrolle. Und wir haben einen sehr wettbewerbsfähigen Mittelstand. Anders als in den USA haben wir zudem nie ein «sugar high» gehabt, das die Amerikaner mit ihrem Helikoptergeld ausgelöst haben. So gesehen darf man die Warnungen vor einer Rezession nicht als Geschwätz abtun. Angesichts der harten Geldpolitik der US-Notenbank muss sich dieses Zuckerhoch wieder abkühlen.

«Wir stehen am Anfang eines Jahrzehnts, in dem sich wegen einer Innovationsexplosion sehr viel verändern wird.»

Neuerdings ist jedoch bei uns von einem «Wachstum in die Breite» die Rede, davon, dass die Wirtschaft nur wegen der rekordhohen Einwanderung wächst, während das Pro-Kopf-Einkommen stagniert. Sie jedoch sprechen in Ihrem Newsletter von einem aussergewöhnlich hohen Zuwachs an Produktivität der Schweizer Wirtschaft. Wie kommt es zu so unterschiedlichen Einschätzungen?
Ich kann nur über die Zahlen sprechen, die mir vorliegen, und diese deuten auf ein starkes Produktivitätswachstum hin. Dazu kommt, dass man dieses Wachstum nicht präzis messen kann. Gerade in der Schweiz ist die Datenlage nicht eben berauschend. Was man hingegen sehr präzise sagen kann, ist, dass die Schweizer Wirtschaft ein sehr gutes Jahr abschliesst, und dies, obwohl sowohl die Personal- als auch die Materialkosten gestiegen sind. Das ist doch ein Hinweis, dass die Produktivität zugenommen hat, oder nicht?

Anders ausgedrückt: Der Facharbeitermangel erzwingt eine höhere Produktivität?
Genau, und das findet auch statt. Die Wirtschaft musste in den letzten drei Jahren zwei gewaltige Schocks absorbieren: die Corona- und die Energiekrise. Das wird nachhallen. Es wird nicht nur die Energiewende beschleunigen, ich glaube auch, dass wir am Anfang eines Jahrzehnts stehen, in dem sich wegen einer Innovationsexplosion sehr viel verändern wird.

Schumpeters These von der «kreativen Zerstörung» in Aktion, sozusagen?
Ja, wir müssen uns besser vor dem Klimawandel schützen, und wir müssen unsere Produktivität steigern. Nehmen Sie das Beispiel von Deutschland: Kanzler Olaf Scholz will 100 Milliarden Euro für die Aufrüstung der Bundeswehr zur Verfügung stellen. Den gleichen Betrag bräuchte er in etwa wohl für die Energiewende. In allen anderen europäischen Ländern sieht es ähnlich aus, übrigens auch in China. Der einzige Weg, diese Ziele auch nur halbwegs zu erreichen, geht über die disruptive Innovation. Und davon werden wir in den nächsten zehn Jahren sehr viel erleben. Denn, wie es so treffend heisst: Not macht wendig.

Das zweite Mega-Thema, das derzeit Ökonomen und Politiker umtreibt, ist die De-Globalisierung. Der «Economist» warnte kürzlich gar vor einem neuen Isolationismus. Zu Recht?
Da hat der «Economist» recht. Ich kenne Unternehmer, die derzeit grosse Beträge, hunderte von Millionen Dollar, in den USA investieren.

Warum machen die das?
Ganz einfach, weil sie dort wegen der neu beschlossenen Gesetze gegen den Klimawandel zehn Jahre Steuererleichterung und Verlust- und Abnahmegarantien erhalten, wenn sie in grüne Technologie investieren. Gleichzeitig haben die Amerikaner der Welthandelsorganisation den letzten Zahn gezogen. Das begann damit, dass Donald Trump der WTO kein Geld mehr gab und sie heute daher nicht einmal mehr Schiedsrichter spielen kann.

Was sind die konkreten Folgen, wenn die WTO zu einem Papiertiger degradiert worden ist?
Wir gehen in eine Phase, in der wir wieder mehr regionale Handelsräume haben werden. Es entsteht eine neue Weltordnung, die auf drei Säulen beruht: Die eine Säule ist die Wiederbewaffnung. Die zweite Säule ist die Energiewende. Und die dritte Säule ist die De-Globalisierung. Zwischen diesen drei Säulen gibt es Interdependenzen.

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Brauchen sehr viel Stahl: Windräder im Meer.Bild: keystone

Wie genau sehen diese Abhängigkeiten aus?
Nehmen Sie das Beispiel der Wiederbewaffnung und der Energiewende. Ein Windrad in der Nordsee besteht zu einem Drittel aus Stahl. Mit der gleichen Menge können Sie 15 Panzer bauen. Wenn Olaf Scholz 100 Milliarden Euro für Waffen und 100 Milliarden Euro für die Energiewende ausgeben will, dann stellt sich bei mir die Frage: Wo genau will er den Stahl herbekommen? Es wird einen weltweiten Wettlauf um Rohstoffe geben. Aus Angst, die wichtigsten Rohstoffe nicht mehr zu erhalten, hat Tesla sich bereits erkundigt, ob es eine Mine für Seltene Erden kaufen kann. Die Ära der Just-in-time-Produktion neigt sich dem Ende zu und macht einer Ära von Just in case Platz.

Mit anderen Worten: Wir kommen in ein Zeitalter, in dem die Unternehmen wieder alles in eigener Regie herstellen wollen?
Genau. Dazu kommt, dass letztes Jahr 34 Länder protektionistische Massnahmen verkündet haben. Indonesien beispielsweise hat erklärt, es werde keine Seltenen Erden mehr exportieren. Stattdessen müssten Batteriefabriken in Indonesien gebaut werden. Das ist kein Einzelfall. Protektionismus, De-Globalisierung und Industriepolitik gehen derzeit Hand in Hand.

«Letztes Jahr haben 34 Länder protektionistische Massnahmen verkündet.»

Ökologisch gesehen ist dies eine positive Entwicklung. Die klassischen Ökonomen befürchten jedoch, dass dies zu markanten Wohlstandseinbussen führen wird. Sehen Sie diese Gefahr ebenfalls?
Dafür gibt es bisher noch keine Indizien. Es wird Gewinner und Verlierer geben, das ist klar. Wenn jetzt die Halbleiter-Chips nicht mehr in Taiwan, sondern in den USA und Europa gebaut werden, dann heisst dies auch, dass es mehr Jobs bei uns geben wird. Ich nenne das die «Rache der old economy». Viele schwärmen von der «new economy», aber wenn wir die erwähnten drei Säulen der neuen Weltordnung umsetzen wollen, dann müssen wir zunächst einmal Infrastruktur im grossen Stil bauen. Das bedeutet auch, dass sehr viele traditionelle Jobs entstehen. Wir stehen am Anfang der grössten Kapitalmobilisierung, die wir je gesehen haben.

Es gibt Leute, die sagen, der Kampf gegen die Klimaerwärmung würde die gleichen Anstrengungen erfordern wie ein Krieg.
Das sehe ich ähnlich, und wegen des Krieges von Russland gegen die Ukraine werden diesmal Lippenbekenntnisse nicht mehr ausreichen. Jetzt muss Ernst gemacht werden, und zwar überall auf der Welt.

Was derzeit ebenfalls viele umtreibt, ist die Entwicklung in China. Die Bevölkerung schrumpft, in der Corona-Politik ist eine Kehrtwende vollzogen worden und die Wirtschaft stagniert. Gleichzeitig ist China ein wichtiger Motor der Weltwirtschaft geworden. Wie schätzen Sie die Lage ein?
Dass die Bevölkerung schrumpft, hat sich wegen der Ein-Kind-Politik schon lange abgezeichnet. Ich vertrete deshalb seit längerem die These, wonach China sich von einem Land mit einem Leistungsbilanz-Überschuss zu einem Land mit einem Leistungsbilanz-Defizit entwickeln wird. Dessen ist sich auch die chinesische Regierung bewusst. Daher hat die Entwicklung eines leistungsfähigen Finanzplatzes für sie höchste Priorität.

epa10417725 A person walks at the Shanghai Railway Station in Shanghai, China, 20 January 2023. Millions of people travel back to their hometowns to celebrate the lunar New Year and spend time with th ...
Mit Maske, aber ohne Lockdown. Chinesischer Reisender am Bahnhof von Shanghai.Bild: keystone

Will China den Renminbi zu einer zweiten globalen Leitwährung neben dem Dollar machen?
Das kommt später. Zunächst muss der eigene Kapitalmarkt modernisiert werden, damit die eigenen Ersparnisse effizienter eingesetzt werden können. Deshalb hat Peking die an der amerikanischen Technobörse Nasdaq gelisteten Unternehmen zurückbeordert und gesagt, wir forcieren jetzt die Börsen in Hongkong und Shanghai.

Was ist mit der überraschenden Kehrtwende bei den Lockdowns?
Der Wirtschaft kann dies nur nützen. Auch die Chinesen haben nun zwei Jahre zwangsgespart und haben das Bedürfnis, dieses Geld nun auszugeben.

Chinas Wirtschaft ist jedoch 2022 unterdurchschnittlich gewachsen, und die Immobilienkrise ist noch nicht ausgestanden.
Richtig. Auch die De-Globalisierung ist für die Chinesen ein Gegenwind, und die Energiekrise ist das Letzte, was sie brauchten.

«Die USA sind erneut die ‹unersetzbare Nation› geworden.»

Wollen sich die Chinesen deshalb – wie die «Financial Times» kürzlich berichtet hat – dem Westen, vor allem Europa, wieder annähern?
Das kann ich nicht beurteilen, da bin ich zu wenig nah dran. Liu He, der stellvertretende Ministerpräsident Chinas, hat am WEF eine Rede gehalten, die auf eine Annäherung zumindest an Europa hindeutet. Das ist nicht weiter erstaunlich. Europa ist Chinas wichtigster Handelspartner. Mit Amerika ist das Kind in den Brunnen gefallen, das kriegt man so schnell nicht wieder hin.

Besteht da nicht die Gefahr, dass sich Europa – wie im Fall von Russland bei den Rohstoffen – in eine fatale Abhängigkeit von China begibt?
Wenn die Chinesen Schweizer Uhren kaufen, ist das nicht zu vergleichen mit der Abhängigkeit von russischem Gas. Da sehe ich keine Parallele.

Russlands grauenhafter Krieg gegen die Ukraine hat zumindest einen Vorteil: Der Westen ist geeint wie lange nicht mehr.
Als Trump noch Präsident war, ist Europa auf Distanz zu den USA gegangen. Russland hat nun sehr rasch Europa wieder unter die starken Flügel des amerikanischen Adlers getrieben. Wladimir Putin hat ungewollt den USA eine neue Machtfülle verliehen, nicht nur geopolitisch, sondern auch wirtschaftlich. Plötzlich haben wir erkannt, dass Amerika nach wie vor die grösste Volkswirtschaft der Welt und auch – was die Energie betrifft – autark ist. Ohne das amerikanische Flüssiggas wäre vor allem Deutschland nicht über die Runden gekommen. Die USA können jederzeit auch andere Staaten vom internationalen Zahlungssystem ausschliessen, und Russland die 300 Milliarden Dollar, die auf ausländischen Konten liegen, wegnehmen. Das wird man auch in Peking zur Kenntnis genommen haben.

Ist damit die Einsicht gewachsen, dass wir im Westen nach wie vor die USA als Leithammel brauchen?
Zurzeit haben alle europäischen Regierungen erkannt, dass dies alternativlos ist. Die USA sind erneut die «unersetzbare Nation» geworden, wie es einst die Aussenministerin Madeleine Albright formuliert hat.

Dummerweise haben die Amerikaner die Eigenschaft, sich immer wieder selbst ins Knie zu schiessen, wie gerade aktuell mit dem dämlichen Streit um die Schulden-Obergrenze.
Leider. Und es erstaunt mich doch sehr. Immer wieder spielen die Amerikaner völlig überflüssig mit dem Feuer und riskieren dabei eine Staatspleite. Es ist eine unglaubliche Verschleuderung eines Privilegs, das die USA haben.

Wir haben von einer düsteren Stimmung am WEF gesprochen. Gründe gibt es genug. Inflation, Ukrainekrieg, etc. Glauben Sie, dass wir wieder auf eine Krise zusteuern?
Ich bin fest überzeugt, dass man mehr lernt, wenn man mit den Leuten spricht, die wirklich im Geschäft sind. Wie lange der Ukrainekrieg noch weitergeht, weiss niemand, doch an den Finanzmärkten ist er mittlerweile eingepreist. Zudem hat die Inflation in den USA bereits ihren Zenit überschritten, und sie wird es bald auch in Europa tun.

Heisst dies, dass die Notenbanken die Leitzinsen wieder senken werden?
Nein, sie werden die Leitzinsen noch lange da halten, wo sie sind. Fünf Prozent in den USA sind die neue Normalität. Europa wird dem folgen, nicht unbedingt bis zu fünf Prozent, aber auf ein Niveau, das EZB-Präsidentin Christine Lagarde für angemessen hält.

Die Wirtschaft kann somit nicht mehr auf das billige Geld der Zentralbanken setzen?
Nein, nun sitzen die Staaten am Steuerrad. Sie entscheiden, wie viel Geld für Waffen, Infrastruktur und Massnahmen gegen den Klimawandel eingesetzt werden. Die Wirtschaftspolitik wird entscheidend sein, beispielsweise die Zusammenarbeit von privaten und staatlichen Investoren.

Was bedeutet dies für die Finanzmärkte?
Als Anleger können wir uns darüber freuen, dass endlich wieder Obligationen attraktiv geworden sind.

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122 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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mattoblue
22.01.2023 11:11registriert November 2019
Das Interview ist gut. Aber das gewähle Titelbild ist eine Katastrophe: Ein unbekannter Strippenzieher über der Welt und die Wörter "neue Weltordnung". Das könnte 1 zu 1 in einer antisemitischen Telegrammseite stehen.
18924
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Martin Baumgartner
22.01.2023 10:20registriert Juni 2022
Alles auf dieser Welt wir irgend wann von jemandem als Besitzt beansprucht. Entweder durch Entdeckung, Annexion, Kauf oder weil es irgendwo geschrieben steht, dass dies jemanden erhalten hat. Grösser wird diese Welt nicht mehr aber es gibt immer mehr Menschen, Regierungen oder Unternehmen die nach mehr Besitzt streben. Diese Denkweise gefährdet den sozialen Frieden und wird zwangsläufig noch mehr Konflikten führen. Das wäre dann ja auch eine neue Weltordnung.
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Kay Hug (2)
22.01.2023 14:31registriert Juli 2019
Ahja, der liebe Fachkräftemangel der nicht wirklich existiert. Wenn was existiert, dann ein Mangel an Leuten die gewillt sind für einen Hungerslohn zu krüppeln. Verständlicherweise.
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