Die Schweizer Koalition für die Rechte von Sexarbeitenden hat einen einfacheren Zugang zu ihren Rechten gefordert. Denn noch immer würden Sexarbeitende auch in der Schweiz diskriminiert und ausgegrenzt, erlebten überproportional viel Gewalt und hätten erschwerten Zugang zu Schutz und Justiz.
Anlass der Forderung an die Politik bildet der 50. Jahrestag einer Kirchenbesetzung in Frankreich: Am 2. Juni 1975 hatten etwa 150 Sexarbeiterinnen die Kirche Saint-Nizier in Lyon besetzt, um gegen Polizeirepression und ihre Verdrängung an die Stadtränder zu protestieren.
Auch in der Schweiz seien Stigma und Sexarbeitsfeindlichkeit an der Tagesordnung, schreibt die Koalition in einer Mitteilung. Rechte würden zwar auf dem Papier existieren, doch Sexarbeitende hätten erschwerten Zugang dazu. Denn bei den Arbeitsbedingungen in der Sexarbeit werde oft nicht genau hingeschaut.
Die Politik müsse dafür sorgen, dass bestehende Gesetze zu Arbeitsrechten, sozialer Sicherheit und Wuchermieten angewendet werden. Bei polizeilichen Kontrollen im Sexgewerbe müsse der Fokus von den Aufenthaltsbewilligungen der Sexarbeitenden auf ihre Arbeitsbedingungen und ihren Schutz verlagert werden.
In der Schweiz gebe es auch grosse Lücken im Unterstützungsangebot für Sexarbeitende. Nötig seien regional vernetzte Beratungsstellen sowie Ressourcen für niederschwellige, bezahlbare, umfassende, anonyme und stigmafreie Gesundheitsangebote.
Die Schweizer Koalition für die Rechte von Sexarbeitenden ist laut eigenen Angaben ein Zusammenschluss aus nationalen menschenrechtsbasierten Organisationen und selbstorganisierten Kollektiven von Sexarbeitenden. (sda)
Die Diskriminierung von Sexarbeit ist ein wichtiges Thema, denn die Sexarbeit findet statt, ob das jemandem persönlich nun passt oder nicht.