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Luzern will neuen Standort für Strassenstrich suchen

«Prekäre Situation»: Luzern will neuen Standort für Strassenstrich suchen

05.05.2025, 11:0005.05.2025, 14:35
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Der Luzerner Stadtrat will mit Nachbargemeinden eine bessere Lösung für den Strassenstrich suchen. Dabei geht es um einen neuen Standort für den Strassenstrich, an dem auch ein Gebäude für die Prostituierten realisiert werden könnte.

Die Stadtregierung ist bereit, ein Postulat aus der Mitte-Fraktion teilweise entgegenzunehmen. Seit 2012 befindet sich der Strassenstrich im Industriegebiet Ibach bei der Autobahnausfahrt Emmen Süd.

Die Situation im Ibach sei für die Sexarbeiterinnen prekär und für die Stadt ein Skandal, heisst es im Postulat. «Das Projekt Strassenstrich Ibach ist falliert.»

Es brauche nicht Symptombekämpfungen, sondern Sicherheit und menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Den Frauen, die auf dem Strich arbeiteten, müssten Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden.

Der Stadtrat teilt in seiner am Montag veröffentlichten Antwort die Einschätzung der Postulanten. Er sehe derzeit aber keine Möglichkeiten, im Gebiet Ibach Räumlichkeiten für ein «Laufhaus» oder ein «Wohnhaus mit Arbeitsplätzen» zur Verfügung zu stellen.

Wer solche Häuser betreiben könnte, ist laut der Antwort des Stadtrats ohnehin offen. Es käme dazu wohl am ehesten eine gemeinnützige Organisation in Frage.

Den Sexarbeiterinnen steht im Ibach derzeit ein Container als Aufenthalts- und Rückzugsort zur Verfügung, zudem ist der Verein Lisa (Luzerner Verein für die Interessen der Sexarbeitenden) in einem Container vor Ort. Für weitere Container fehlt nach Angaben der Stadtregierung der Platz.

Der Stadtrat sichert aber zu, sich für das Anliegen von Räumlichkeiten beim Strassenstrich einzusetzen. Er wolle mit den grossen Gemeinden der Agglomeration klären, ob es in der Stadt Luzern oder in ihrem Umland Orte und Gebäude gebe, wo das Konzept eines Gebäudes für Sexarbeiterinnen kombiniert mit einem Strassenstrich umgesetzt werden könne. (sda)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nafo, Nafo! naf-naf-naf
05.05.2025 13:15registriert Mai 2025
Ich finde es einfach bedenklich, dass es auch mitten im 21. Jhd. noch, in einem demokratischen Rechtsstaat wie der Schweiz immer noch so etwas geben kann. Dass immer noch Prostitution diskriminiert, an den Rand gedrängt, in die Schmuddelecke gestellt wird. Hey, diese Frauen arbeiten, machen ihren Job. Wir haben keinerlei Recht, sie dafür zu verachten, diskriminieren oder bestrafen! Sie haben unseren Respekt und unsere Wertschätzung verdient und sollten im Stadtzentrum arbeiten dürfen.
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Glücklich
05.05.2025 13:11registriert August 2022
‚Es brauche nicht Symptombekämpfungen, sondern Sicherheit und menschenwürdige Arbeitsbedingungen‘

Auf dem Strassenstrich herrschen nie menschenwürdige Arbeitsbedingungen!
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