Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck sieht sich nach jahrelanger Zurückhaltung wieder in der Lage, grössere Übernahmen zu stemmen.
Ab 2023 ziehe die Firma grössere Zukäufe in Betracht, hiess es dazu vom Dax-Konzern am Donnerstag anlässlich seines Kapitalmarkttages. Trotz des schwierigen konjunkturellen Umfelds bestätigte der Vorstand um Konzernchefin Belén Garijo auch seine Mittelfristziele: Bis 2025 will Merck den Erlös auf 25 Milliarden Euro steigern. Im vergangenen Jahr hatten die Südhessen rund 19.7 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet.
«Das aktuell volatile Umfeld ist weiterhin ein Stresstest für unser Geschäftsmodell und unsere Strategie», räumte Garijo ein. Mercks Unternehmensbereiche seien jedoch äusserst widerstandsfähig. Die Firma sei in allen drei Sparten breit aufgestellt und wenig abhängig von einzelnen Regionen. Auch verfüge der Konzern über eine starke Bilanz, ausreichend Barmittel und sei nur moderat durch Fixkosten belastet.
Mit Zukäufen könnte Merck seine Ziele noch schneller erreichen oder übertreffen. Seit der Übernahme des US-Konzerns Versum Materials für 5.8 Milliarden Euro 2019, mit dem Merck in das boomende Geschäft mit Halbleitermaterialien eingestiegen ist, haben sich die Darmstädter mit grösseren Übernahmen zurückgehalten - auch um ihre Verschuldung zu senken. Stattdessen konzentrierte sich Merck auf kleinere und mittelgrosse Zukäufe. (dab/sda/awp/dpa)