Heute geht es um Nerds, Kreativköpfe und Tüftler – es ist Welttag der Wissenschaft, der 2001 von der Organisation UNESCO ausgerufen wurde. Der Tag soll an den bedeutenden Beitrag der Wissenschaft für Frieden und Entwicklung erinnern.
Im Bereich der Wissenschaften passiert gerade sehr viel – jährlich werden weltweit tausende neue Erfindungen patentiert. Auch die Schweiz spielt dabei ganz oben mit.
«Wer hat’s erfunden?» Dieser Spruch aus der Ricola-Werbung kommt nicht von ungefähr. Vielen ist gar nicht bewusst, dass zahlreiche grosse Erfinderinnen und Erfinder aus der Schweiz kommen. Kein Land auf der Welt hält im Verhältnis zu ihrer Bevölkerung so viele Patente wie die Schweiz. 2022 hat ungefähr jede 1000. Person in der Schweiz eine Erfindung patentieren lassen.
Auf unser Konto gehen etliche Erfindungen – wie beispielsweise das Schweizer Sackmesser –, die weltweit bekannt sind. Doch auch Erfindungen wie Asphalt haben ihren Ursprung in der Schweiz. Sogar LSD ist swiss made. In Basel testete 1943 der Schweizer Chemiker Albert Hofmann in einem Selbstversuch das erste Mal LSD. Hofmann konsumierte den Stoff bis ins hohe Alter. Alltagsgegenstände wie die Alufolie wurden ebenfalls in der Schweiz erfunden und sind heute nicht mehr wegzudenken.
Laut dem Global Innovation Index ist die Schweiz 2023 das innovativste Land weltweit. Die Rangliste wird jährlich von der in Genf ansässigen Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) erstellt. Gemessen wird der Index nach folgenden Kriterien: Institutionen, Humankapital und Forschung, Infrastruktur, Investitionen, Adaption und Verbreitung von Wissen sowie kreative Leistungen.
Zu den grössten Stärken der Schweiz zählen die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, die Zahl der Patente, der globale Markenwert und die Marktkapitalisierung. Zulegen könnte die Schweiz in den Bereichen der direkten ausländischen Investitionen und Hightech-Importe.
Die Studie «The Impact of Technology in 2023 and Beyond» vom grössten technischen Fachverband der Welt IEEE zeigt auf, was für neue Technologien und Innovationen uns 2023 erwarten und in welchen Bereichen weltweit geforscht wird.
Laut der Studie konzentrieren sich die meisten Unternehmen 2023 auf folgende Bereiche: digitales Immunsystem, 5G und 6G, Metaverse, adaptive KI, nachhaltige Technologien, Elektrofahrzeuge und Platform Engineering.
Mit dem digitalen Immunsystem sind Software-Entwicklungsstrategien zum Schutz vor Risiken gemeint. In diesem Bereich soll besonders künstliche Intelligenz für Cybersicherheit sorgen.
2023 werden Technologieunternehmen an 6G arbeiten, um die Konnektivität zu verbessern. Die Verfügbarkeit von 6G ist voraussichtlich 2030 geplant. Das Datennetz soll noch schneller als 5G sein.
Das Metaverse soll die reale Welt mit der virtuellen Welt verbinden. So beschreibt der Gründer Mark Zuckerberg das Metaverse in seinem Werbevideo:
Im Gegensatz zur herkömmlichen KI soll die adaptive künstliche Intelligenz aus Echtzeit-Feedback von Mensch und Maschine sofort lernen und ist somit viel schneller.
Nachhaltige Technologien sollen das Klima schützen. Besonders künstliche Intelligenz soll in Zukunft Unternehmen dabei helfen, umweltfreundlicher zu werden.
Ein Viertel der Treibhausgase wird weltweit durch Verkehr verursacht. Viele Unternehmen haben deshalb das Ziel, ihren Fokus auf neue E-Fahrzeuge zu legen. Dabei soll es in Zukunft auch vollelektrische, gemeinsam genutzte, fahrerlose Fahrzeuge geben.
Platform Engineering soll das Bereitstellen von Anwendungen beschleunigen. Dabei besteht die Aufgabe, die Arbeit der Entwickler zu optimieren und gleichzeitig die Fähigkeit der Produktteams zu beschleunigen.
Im letzten Jahr wurde fleissig erfunden und es kam sogar zu einem neuen Rekord: So gingen beim Europäischen Patentamt gesamthaft 193'460 Anmeldungen ein, was einem Anstieg von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Die meisten Erfindungen, rund 17'000, wurden im Bereich der digitalen Kommunikation patentiert. Der am schnellsten wachsende Bereich ist elektrische Maschinen/Apparate/Energie. Dieses Gebiet umfasst Erfindungen im Zusammenhang mit erneuerbarer Energie.
Dass die Schweiz ein Land der Erfinder und Erfinderinnen ist, bestätigen auch die Zahlen des Europäischen Patentamtes. Im letzten Jahr gab es bemerkenswerte 9000 Patentanmeldungen aus der Schweiz. Das entspricht einem Wachstum von 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit ist die Schweiz weltweit auf dem 7. Platz und gehört somit zu den Ländern, die am meisten Erfindungen patentieren lassen. Mit über 48'000 Erfindungen ist die USA weltweit an der Spitze.
Die Telekommunikationsfirma Huawei lässt weltweit am meisten Erfindungen patentieren, ganze 4505 waren es 2022. LG ist mit 3510 auf dem zweiten Rang. Den dritten Platz belegt die Mobilfunkkommunikationsfirma Qualcomm mit 2966. Unter den Top 10 befinden sich vier Unternehmen aus Europa, zwei aus Südkorea, zwei aus den USA und je eines aus China und Japan.
Jedes Jahr, am 10. November, vergibt die Organisation UNESCO über 50 World Science Awards, um damit den Fortschritt, den Frieden und die Entwicklung der Wissenschaften zu fördern. Dabei bleiben sie ihrem Leitsatz treu:
Die Preise werden in den Themengebieten der Naturwissenschaften, Gesellschafts- und Geisteswissenschaften, Erziehung, Kultur, Kommunikation und Information verliehen.
Der erste Welttag der Wissenschaft wurde 2001 ausgerufen. Seither wird durch die Preisgelder der Wissenschaftspreise der wissenschaftliche Fortschritt gefördert.