Wissen
Digital

Komet Neowise ist gut sichtbar: So gelingen Fotos mit dem Smartphone

Comet Neowise appears over Mount Washington in the night sky as seen from Dee Wright Observatory on McKenzie Pass east of Springfield, Ore., Tuesday, July 14, 2020. According to NASA the lower tail, w ...
«Neowise» ist jetzt auch am Abendhimmel zu sehen.Bild: keystone

Komet «Neowise» ist mit blossem Auge gut sichtbar: So gelingen Fotos mit dem Smartphone

Nicht mehr nur für Frühaufsteher: Komet «Neowise» ist nun auch am Abendhimmel mit blossem Auge zu erkennen: Fotografieren kann man ihn selbst mit einer Smartphone-Kamera. Und so geht's.
20.07.2020, 14:4620.07.2020, 15:29
Mehr «Wissen»
Ein Artikel von
t-online

Vermutlich war es noch nie einfacher als heute, von unseren Breiten aus einen Kometen zu fotografieren. Wer einen guten Blick auf Neowise erhaschen will, muss nicht mal mehr früh aufstehen. Seit ein paar Tagen ist der Komet auch in den Abendstunden am Himmel zu sehen – genauer gesagt im Bereich des Sternbildes Grosser Wagen. Am Abendhimmel kann man Neowise im Nordwesten erkennen, am Morgenhimmel im Nordosten.

In einer wolkenlosen Nacht lässt sich Neowise sogar von einer Smartphone-Kamera einfangen. Neuere Geräte haben zum Teil ausgezeichnete Kameras mit hoher Lichtstärke. Laien sollten für einen Schnappschuss in den Nacht-Modus wechseln, den die allermeisten einigermassen aktuellen Geräte bieten. Die Kamera-App kümmert sich dann von alleine um die optimale Einstellung. Im Vergleich zu Aufnahmen von Profi-Fotografen wird das Ergebnis natürlich bescheiden ausfallen. Der Komet wird als kleiner, heller Fleck zu sehen sein, aber am eigenen Foto hat man oft trotzdem am meisten Freude.

Darum ein paar Tipps für den eigenen Schnappschuss:

Suche einen Standort mit freier Sicht in Richtung Nordwesten (Abendhimmel) bzw. Nordosten (vor Sonnenaufgang). Am besten eignen sich erhöhte Beobachtungspunkte auf Bergen oder Hügeln ausserhalb von Städten. Die Umgebung sollte möglichst dunkel sein.

Du brauchst ein Stativ oder eine stabile Unterlage, um Fotos ohne Verwackeln mit einer langen Belichtungszeit schiessen zu können. Moderne Smartphone-Kameras können im Nacht-Modus dank ausgeklügelter Bildstabilisierung bis 30 Sekunden belichten. Das funktioniert natürlich nur, wenn das Handy absolut stabil steht, sprich nicht in der Hand gehalten wird.

Beim Fotografieren erweist sich zudem der Selbstauslöser oder ein Fernauslöser als nützlich, da man dadurch ein Wackeln der Kamera vermeidet. Diese Option findet sich in den Einstellungen der Kamera. Handys können oft über Sprachbefehle wie «Klick», «Aufnahme» oder «Bitte Lächeln» Fotos schiessen, wenn man die Option in der Kamera-App aktiviert hat.

Um den Schweif besser vor dem Himmel zu erkennen, kann man nachträglich in der Foto-App den Kontrast der Aufnahme erhöhen.

Kleine Blendenzahl wählen

Mit einer Spiegelreflexkamera mit Brennweiten ab 50 Millimeter gelingen noch bessere Bilder. Mit einem Teleobjektiv ab 100 Millimeter kann man den Himmelskörper noch näher «heranholen».

Mit einem Autofokus auf den Mond oder einen hellen Stern lässt sich auch der Komet scharf stellen. Die Blende sollte weit geöffnet sein, wähle also eine kleine Blendenzahl und experimentiere mit verschiedenen Belichtungszeiten. Diese sollte nicht zu hoch sein, da der Komet durch die Erdrotation sonst schnell verschwommen aussieht.

Ein höherer ISO-Wert kann die Lichtempfindlichkeit der Kamera positiv beeinflussen und den Kometenschweif heller erscheinen lassen.

Bei ambitionierten Fotografen sieht das dann so aus:

Ob mit Spiegelreflexkamera oder Handy: Derzeit sind die Wetterbedingungen für Kometenjäger nahezu ideal. Allerdings wird es künftig schwerer, ihn zu entdecken und zu fotografieren, denn der Schweif verliert in den nächsten Tagen an Helligkeit.

Wer Neowise fotografieren möchte, sollte sich beeilen: Sobald er in den Tiefen des Sonnensystems verschwindet, vergehen Tausende von Jahren, bis er sich wieder der Erde nähert. Nur alle 5000 bis 7000 Jahre kommt der Komet der Erde so nah, dass er mit blossem Auge zu sehen ist. Astronomen vermuten, dass der Komet vor rund 4,6 Milliarden Jahren entstanden ist. Entdeckt wurde Neowise erst im März vom namensgebenden NASA-Weltraumteleskop.

(oli/str/t-online.de)

Wie gut sind aktuelle Handy-Kameras? Diese Beispiel-Fotos geknipst mit Oppos Find X2 Pro zeigen es:

1 / 28
Ist das Oppo Find X2 Pro der Meister aller Schnappschüsse?
Bei Tageslicht sind die Fotos für ein Smartphone exzellent. Die kommenden Aufnahmen wurde alle im Automatikmodus geschossen (ausser der Nachtaufnahme).
quelle: watson
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die wohl schönsten Blitzeinschläge im Weltall
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Antinatalist
20.07.2020 22:18registriert September 2019
War gestern auf dem Uetliberg. Gesehen hat man ihn nicht, weil die Lichtverschmutzung der Stadt einfach so immens ist, dass es darüber nur nach Nebelsuppe aussieht, obwohl es gar keinen Nebel hat. Selbst von einem dunklen Platz aus ist die Lichtverschmutzung einfach extrem. Spart mal Strom und macht das Licht aus!
604
Melden
Zum Kommentar
avatar
Nelson Muntz
20.07.2020 16:19registriert Juli 2017
Insta und FB werden bald mit Kometbildern geflutet.
3611
Melden
Zum Kommentar
avatar
Coffeetime ☕
20.07.2020 23:58registriert Dezember 2018
Heute nach ihm Ausschau gehalten. Gesehen, aber nur schwach, wegen Wolken. Dafür jede Menge Satelliten und ein paar sehr leuchtende Sternschnuppen. Was will man mehr? Perfekt auch ohne Foto. 🤩 ⭐🌟🌠
210
Melden
Zum Kommentar
12
Wie ein 16-Jähriger und ein Hochschul-Dozent (mit Köpfchen) für die Ukraine kämpfen
Der Krieg bringt nicht nur das Böse im Menschen hervor, sondern auch viel Gutes. In einer Serie lässt watson Ukrainerinnen und Ukrainer zu Wort kommen, die sich abseits der Front für ihre Heimat einsetzen.

Der Überlebenskampf der Ukraine wird nicht nur in den Schützengräben entschieden. Auch im militärischen Hinterland stemmen sich Männer und Frauen gegen die Übermacht des Feindes. Und sie helfen dem Land, indem sie Dinge organisieren, die an der Front dringend benötigt werden.

Zur Story