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Jungferngeburt bei Krokodil: Jurassic-Park-Fans dürfen sich freuen

Krokodil legt ohne Befruchtung Eier – damit steht «Jurassic Park» nichts mehr im Weg

08.06.2023, 13:5708.06.2023, 14:31
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«Das Leben findet einen Weg», sagt der fiktive Chaostheoretiker Ian Malcolm in «Jurassic Park». Was der Mathematiker damit im Film beschreibt, nämlich dass sich die ausschliesslich weiblichen Dinosaurier auf der Insel trotzdem fortpflanzen werden, ist im Januar 2018 in einem Zoo in Costa Rica tatsächlich passiert.

Das Amerikanische Krokodil.
Das Amerikanische Krokodil – ein solches hat sich ohne männliches Zutun fortgepflanzt.Bild: royalsocietypublishing

Das weibliche Krokodil legte dort eine Reihe von Eiern, obschon es seit 16 Jahren allein im Gehege lebte, wie die «New York Times» schreibt. Nur in einem der Eier reifte einer der Nachkömmlinge zu einem vollständigen kleinen Krokodil heran, und auch dieser schaffte es nicht lebend aus dem Ei. Nun haben Wissenschaftler ihre Studien zu diesem Phänomen abgeschlossen.

Die Parthenogenese aus dem Zoo in Costa Rica: Krokodil.
Das Produkt der Jungferngeburt aus dem Zoo in Costa Rica.Bild: royalsocietypublishing

«Jurassic Park» wird Realität

Das kleine Reptil war demnach tatsächlich das Ergebnis einer Parthenogenese, einer Jungferngeburt, wie sie die Bibel beschreibt, und wies lediglich Genmaterial der Mutter auf. Bislang kannte die Forschung dieses Phänomen nur bei der Königskobra, dem Sägefisch und dem Kalifornischen Kondor.

Die verwandtschaftliche Beziehung zwischen dem Krokodil und den Dinosauriern.
So stehen Krokodil und Dinosaurier stammesgeschichtlich zueinander.Bild: royalsocietypublishing

Wegen der verwandtschaftlichen Nähe des Krokodils zu den Dinosauriern ist die Verbreitung der Parthenogenese nun auch in dieser Gruppe denkbar. Dem Plot von «Jurassic Park» steht damit (aus wissenschaftlicher Sicht zumindest) nichts mehr im Weg.

So funktioniert eine Jungferngeburt

Einer Jungferngeburt geht ein etwas komplizierter Vorgang voraus. Eizellen vermehren sich dabei im Mutterleib, bis das Endprodukt entsteht. Dieses verfügt aber nur über die Hälfte der nötigen Chromosomen. Während dieses Vorgangs entstehen als Nebenprodukt jedoch Polkörper.

Im Normalfall zersetzen sich diese relativ schnell. Im Fall einer Parthenogenese verschmelzen Eizelle und Polkörper hingegen und bilden damit die Grundlage für den Embryo. Alle nötigen Bestandteile werden dabei von der Mutter geliefert und eine Befruchtung ist nicht weiter nötig. Liebe Milliardäre mit geheimen Dino-Forschungs-Inseln, ihr seid hiermit offiziell gewarnt. (leo)

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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zazie
08.06.2023 14:19registriert Mai 2023
Der Artikel geht schlicht von einer falschen Annahme aus: Parthenogenese ist bei Reptilien relativ häufig, es sind bereits über 100 Spezies bekannt, die sich ohne klassischen Sex reproduzieren *können* [darunter ist der imposante Komodo-Waran] - mehrere Dutzend davon sogar NUR durch Parthenogenese. Als Tipp zum Einstieg: Wikipedia 'Parthenogenesis in squamata'.
DIe Besiedelung von isolierten Inseln im Pazifik durch kleine eidechsenartige Reptilien ist übrigens nur durch Parthenogenese zustande gekommen.
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Prinzsecond
08.06.2023 14:17registriert Januar 2021
Ich bin etwas verwirrt, gemäss diesem Artikel müsste es ja zumindest einen weiblichen Dino brauchen für Jurassic Park.... liegt nicht dort bereits das Problem? Ich habe zumindest keinen zu Hause rumlaufen leider.
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MarGo
08.06.2023 14:26registriert Juni 2015
Der "Clou" in Jurassic Park war ja weniger die Parthenogenese, sondern das zusammenmantschen von Millionenjahre altem Genmaterial mit simsalabim "Frosch-DNA"... :D
Trotzdem ist die Story super ;)
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