«Das Leben findet einen Weg», sagt der fiktive Chaostheoretiker Ian Malcolm in «Jurassic Park». Was der Mathematiker damit im Film beschreibt, nämlich dass sich die ausschliesslich weiblichen Dinosaurier auf der Insel trotzdem fortpflanzen werden, ist im Januar 2018 in einem Zoo in Costa Rica tatsächlich passiert.
Das weibliche Krokodil legte dort eine Reihe von Eiern, obschon es seit 16 Jahren allein im Gehege lebte, wie die «New York Times» schreibt. Nur in einem der Eier reifte einer der Nachkömmlinge zu einem vollständigen kleinen Krokodil heran, und auch dieser schaffte es nicht lebend aus dem Ei. Nun haben Wissenschaftler ihre Studien zu diesem Phänomen abgeschlossen.
Das kleine Reptil war demnach tatsächlich das Ergebnis einer Parthenogenese, einer Jungferngeburt, wie sie die Bibel beschreibt, und wies lediglich Genmaterial der Mutter auf. Bislang kannte die Forschung dieses Phänomen nur bei der Königskobra, dem Sägefisch und dem Kalifornischen Kondor.
Wegen der verwandtschaftlichen Nähe des Krokodils zu den Dinosauriern ist die Verbreitung der Parthenogenese nun auch in dieser Gruppe denkbar. Dem Plot von «Jurassic Park» steht damit (aus wissenschaftlicher Sicht zumindest) nichts mehr im Weg.
Einer Jungferngeburt geht ein etwas komplizierter Vorgang voraus. Eizellen vermehren sich dabei im Mutterleib, bis das Endprodukt entsteht. Dieses verfügt aber nur über die Hälfte der nötigen Chromosomen. Während dieses Vorgangs entstehen als Nebenprodukt jedoch Polkörper.
Im Normalfall zersetzen sich diese relativ schnell. Im Fall einer Parthenogenese verschmelzen Eizelle und Polkörper hingegen und bilden damit die Grundlage für den Embryo. Alle nötigen Bestandteile werden dabei von der Mutter geliefert und eine Befruchtung ist nicht weiter nötig. Liebe Milliardäre mit geheimen Dino-Forschungs-Inseln, ihr seid hiermit offiziell gewarnt. (leo)
DIe Besiedelung von isolierten Inseln im Pazifik durch kleine eidechsenartige Reptilien ist übrigens nur durch Parthenogenese zustande gekommen.
Trotzdem ist die Story super ;)