Die USA wählen am 5. November 2024 sowohl den Präsidenten als auch ihr Parlament. Dieses besteht aus dem US-Senat und dem House of Representatives. Die Parlamentswahlen sind dabei mindestens genau so wichtig wie die Präsidentschaftswahl. Denn das Parlament bestimmt die Politik der Vereinigten Staaten massgeblich. Hier erfährst du alles zur Wahl des House of Representatives 2024.
Das House of Representatives ist in den USA auch unter dem Namen «Lower House» bekannt. In dieser Kammer des US-Parlaments wird die Bevölkerung proportional vertreten, ähnlich wie beim Nationalrat in der Schweiz. Bundesstaaten mit mehr Einwohnern stellen also mehr Representatives. Insgesamt gibt es 435 Mitglieder.
Das House of Representatives wird vom Speaker geleitet. Im Moment ist das Mike Johnson. Er bleibt Speaker, bis das House ihn abwählt oder er zurücktritt. Speziell in den USA: Alle Revenue Bills – also Gesetze über die Einnahmequellen des Staates – müssen zuallererst im House eingebracht werden. Dies geht auf den Grundsatz «No taxation without representation» zurück.
Das House wird alle zwei Jahre gewählt. Alle vier Jahre gleichzeitig wie der Präsident und noch einmal während den Midterms. Die Bevölkerung wählt dabei direkt ihre Repräsentanten, keine Wahlleute und auch keine Parteien. Dafür sind die USA in bevölkerungsmässig etwa gleich grosse Distrikte unterteilt.
In jedem Distrikt wählt die Bevölkerung ihren Repräsentanten per Mehrheit. Die Person mit den meisten Stimmen gewinnt. Die Details der Wahl können sich in den einzelnen Bundesstaaten unterscheiden. So muss ein Kandidat in Louisiana die absolute Mehrheit erreichen (über 50 Prozent der Stimmen).
In den Midterms 2022 konnten die Republikaner die Mehrheit im US-Repräsentantenhaus von den Demokraten übernehmen. Momentan sind 220 der 435 Mitglieder Republikaner. Drei Sitze im House sind unbesetzt.
Für dieses Jahr traten 46 Repräsentanten und zwei von ihrem Posten zurück. 22 davon sind Demokraten und 21 Republikaner. Drei weitere Sitze wurden durch zwei Todesfälle und einen früheren Rücktritt frei.
Die Umfragen zeigen, dass es bei mindestens 93 Sitzen zu einem knappen Rennen kommen könnte. Weiter gehen 167 Sitze mehr oder weniger sicher an die Demokraten, 175 an die Republikaner. (leo)