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Umfragen zu den US-Wahlen 2024: So steht es im Rennen Trump vs. Harris

October 16, 2024, Sioux City, Iowa, USA: Residents of Woodbury County, Iowa early vote at the Long Lines Family Rec Center Wednesday Oct. 16, 2024 for the 2024 general election or presidential electio ...
Die Spannung steigt – wem werden die US-Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme geben?Bild: www.imago-images.de

US-Wahl geht in die heisse Phase – so steht es in den sieben Swing States

Die US-Präsidentschaftswahl zwischen Kamala Harris und Donald Trump wird in sieben politisch umkämpften Bundesstaaten entschieden. Wir zeigen, wer in den sogenannten «Swing States» aktuell die Nase vorn hat.
05.11.2024, 08:09
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Der Präsident wird in den USA nicht direkt vom Volk gewählt. Ins Weisse Haus zieht, wer eine Mehrheit der Stimmen im Electoral College gewinnt, dem Gremium der Wahlmänner und Wahlfrauen. Im Zentrum des Wahlkampfes steht deshalb jeweils nur eine kleine Gruppe von politisch umkämpften Bundesstaaten.

Dieses Mal umfasst diese Gruppe sieben Staaten und die Stimmen von insgesamt 93 Wahlleuten. Ohne diese liegt Kamala Harris in den aktuellsten Prognosen der ABC-Wahl-Plattform «538» mit 226:219 Wahlleuten vorne. Sie bräuchte also noch 44 Stimmen aus den sieben Swing States, um gewählt zu werden. Doch in fünf der umstrittenen Staaten liegt in den Prognosen aktuell Donald Trump vorne.

Die USA wählen – die aktuellsten Prognosen

Alles zu den Swing States

Harris lacht

HARRIS

226

TRUMP

219

Trump blinzelt

269

Texas

73 Wahlleute

Gewinner*in

icon win loss
Kamala Harris

Name

%

Stimmen

Trump

56.6%

1'650'045

Harris

43.1%

1'250'012

62% ausgezählt / Briefwahl offen

Stand: 16.10.2024 - 11:42

Gewinner 2020

Donald Trump

Harris

Trump

Unklar

Quelle:

538 •

Grafik:

watson

Arizona

  • 11 Wahlleute
  • Ausgang letzte Wahlen:
    2008: Republikaner
    2012: Republikaner
    2016: Republikaner
    2020: Demokraten

Der «Grand Canyon State» ist erst seit kurzem ein Swing State. Mit Ausnahme von Bill Clinton im Jahr 1996 ging der Sieg in den vergangenen Jahrzehnten ausschliesslich an die Republikaner. 2020 lag dann wieder der demokratische Kandidat Joe Biden ganz knapp vorn, weil sich viele Mitte-Wählerinnen und -Wähler von der lokalen Republikanischen Partei mit ihren teils extremen Ansichten vor den Kopf gestossen fühlten. Gegen Harris und die Demokraten spricht allerdings, dass die Einwanderung Thema Nummer 1 im Grenzstaat ist und viele Unentschlossene wegen der hohen Inflation derzeit zur republikanischen Seite tendieren.

Datenquelle
Die Wahlprognosen-Webseite «538» ist ein Projekt von ABC News und fasst von mehreren Anbietern Umfragewerte zu den US-Wahlen zusammen.

Georgia

  • 16 Wahlleute
  • Ausgang letzte Wahlen:
    2008: Republikaner
    2012: Republikaner
    2016: Republikaner
    2020: Demokraten

Nach sechs Siegen für die Republikaner konnten sich 2020 erstmals wieder die Demokraten den «Peach State» sichern. Denkbar knapp: Nur 11'779 Stimmen oder 0,2 Prozentpunkte lag Biden am Ende vor Trump. Besonders wichtig für diesen Erfolg war damals der hohe Stimmanteil bei der schwarzen Wählerschaft, sie stellen dort rund ein Drittel aller Wähler. Allerdings haben Umfragen im Frühjahr gezeigt, dass Biden während seiner Amtszeit gerade bei jüngeren Schwarzen an Boden verloren hat. Harris konnte diesen Rückstand nur teilweise wettmachen.

Michigan

  • 15 Wahlleute
  • Ausgang letzte Wahlen:
    2008: Demokraten
    2012: Demokraten
    2016: Republikaner
    2020: Demokraten

Der «Great Lakes State» war wegen der vielen Autobauer und Fabrikangestellten lange eine demokratische Hochburg, doch wegen der tiefen Krise der Automobilindustrie unterstützten diese 2016 plötzlich Donald Trump. Vier Jahre später siegte Biden allerdings wieder hauchdünn und nun liegt Harris in den Umfragen ebenfalls knapp vorne. Doch noch ist nichts entschieden: Der grosse Unsicherheitsfaktor sind die vielen arabisch-stämmigen Wählenden, die mit der aktuellen US-Politik in Nahost höchst unzufrieden sind.

Nevada

  • 6 Wahlleute
  • Ausgang letzte Wahlen:
    2008: Demokraten
    2012: Demokraten
    2016: Demokraten
    2020: Demokraten

Seit 1976 haben sowohl Republikaner als auch Demokraten den «Silver State» je sechsmal für sich entscheiden können. Zuletzt siegten die «Dems» viermal in Serie. Im Wüstenstaat sind Wirtschaftsthemen wegen der grossen Abhängigkeit vom Tourismus besonders wichtig. Die Erholung von der Corona-Pandemie verläuft nur schleppend und die Arbeitslosenquote gehört zu den höchsten in den USA, was das Pendel in Richtung Trump ausschlagen lassen könnte.

North Carolina

  • 16 Wahlleute
  • Ausgang letzte Wahlen:
    2008: Demokraten
    2012: Republikaner
    2016: Republikaner
    2020: Republikaner

Der Staat gilt eigentlich als konservativ. Mit Ausnahme von Jimmy Carter 1976 und Barack Obama 2008 hat der «Tarheel State» auch immer den republikanischen Kandidaten gewählt. Doch durch viele Zugezogene und einen hohen Anteil von schwarzen Wählerinnen und Wählern hoffen Harris und die Demokraten auf eine Überraschung. Zudem könnte sich der Gouverneurskandidat der Republikaner als grosser Stolperstein für Trump herausstellen: Mark Robinson leugnet den Holocaust und bezeichnet sich selbst als «Black Nazi».

Pennsylvania

  • 19 Wahlleute
  • Ausgang letzte Wahlen:
    2008: Demokraten
    2012: Demokraten
    2016: Republikaner
    2020: Demokraten

Pennsylvania ist der grösste und wichtigste Swing State. Meist geht der «Keystone State» an die Demokraten, doch in den aktuellsten Umfragen ist es ein äusserst knappes Kopf-an-Kopf-Rennen. Harris muss vor allem in den städtischen Gebieten um Philadelphia und Pittsburgh möglichst viele Stimmen holen, denn Trump wird in den ländlichen Gebieten abräumen. Erst recht seit dem Attentat auf den Ex-Präsidenten in Butler Mitte Juli.

Wisconsin

  • 10 Wahlleute
  • Ausgang letzte Wahlen:
    2008: Demokraten
    2012: Demokraten
    2016: Republikaner
    2020: Demokraten

Seit 1988 ist der «Badger State» fast durchgehend in demokratischer Hand. Eine Ausnahme gab es allerdings: 2016 gewann Donald Trump in Wisconsin, obwohl er in den Umfragen nie vorne lag. Vier Jahre später musste er sich allerdings wieder knapp geschlagen geben – nur rund 20'000 Stimmen machten aber jeweils den Unterschied. Aktuell sieht es nach einem Sie von Harris aus, auch weil die Demokraten in der Agglomeration der grossen Städte Stimmen generieren konnten.

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104 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Maya Eldorado
04.11.2024 18:30registriert Januar 2014
Es ist schon bedenklich, dass ein so grosses Land, wie die USA mit 2 Parteien, immer wieder von einem Extrem ins andere kippt.
Da fühle ich mich besser in der Schweiz, wo mit 7 Bundesräten, das ganze Spektrum abgedeckt ist. Geht deshalb alles langsamer, dafür ist viel mehr Kontinuität.
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Hundshalter Leno
04.11.2024 17:42registriert September 2023
Sprich bis auf Arizona alles extrem knapp und kaum zu prognostizieren. Ausser für die Trump Fans- er führt ja überall mit riesen Vorsprung...
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Anonymous77639578
04.11.2024 17:45registriert September 2020
Danke für die Zusammenstellung. Die Animierten Portraits mit den Emotes sind sehr gelungen :)
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