Ernest Hemingway war vieles: Schriftsteller, Pulitzerpreisgewinner, Fischer, Kriegsberichterstatter, Nazi-U-Boot- und Wildtierjäger, Weltrekordler (die meisten [7] Marlins an einem Tag gefischt), Vater, Frauenheld.
Eins war Hemingway aber nicht: vorsichtig.
Das Leben des Amerikaners ist geprägt von diversen Verletzungen, Unfällen und Erkrankungen. Er überlebt sie allesamt. Manchmal mehr schlecht als recht. 1961 erschiesst sich Hemingway in seinem Haus in Ketchum nach langen physischen und psychischen Leiden.
Am 8. Juli 1918 fährt Hemingway einen Ambulanzwagen an die italienische Front. Eine österreichische Mörsergranate explodiert in seiner Nähe. Er wird an beiden Beinen verletzt. Die nächsten sechs Monate verbringt Hemingway in einem italienischen Spital.
Im Mai 1927, während seiner Flitterwochen mit seiner zweiten Frau Pauline Pfeiffer, zieht sich der Schriftsteller beim Fischen eine Schnittwunde am Fuss zu. Es kommt zu einer Infektion mit Anthrax. Er verbringt zehn Tage mit hohem Fieber im Bett.
In seiner Pariser Wohnung glaubt Hemingway 1928, er halte den Griff der Toilettenspülung in den Händen. Dabei handelt es sich um die Kette des Oberlichtes. Er reisst sie aus der Verankerung. Die schwere Konstruktion stürzt auf ihn, verursacht eine Gehirnerschütterung und eine tiefe Wunde an der Stirn.
November 1930: Hemingway überlebt einen schweren Autounfall. Sein Arm wird dabei beinahe abgetrennt. Er verbringt zwei Monate im Spital, doch es dauert ein Jahr, bis er sich komplett erholt.
Hemingway infiziert sich 1933 bei einer Safari in Tansania mit Parasiten. Die entzündliche Erkrankung des Dickdarms sorgt für einen Mastdarmvorfall. Der Darm stülpt sich aus dem Körper. Hemingway muss den Darm eigenhändig waschen und wieder in den Körper zurückstossen, bevor er notfallmässig nach Nairobi geflogen wird.
Hemingway hat einen zweiten Autounfall und erleidet dabei eine Gehirnerschütterung.
1944 wird Hemingway von einem Landungsboot aus Augenzeuge des D-Days. Während seine Landsmänner die Küste einnehmen, wird sein Landungsboot unter Beschuss genommen. «Als eine unserer Granaten einschlug, sah ich ein etwa meterlanges Stück von einem Deutschen wegfliegen, mit einem Arm daran», schrieb er später über seine Erfahrungen. Hemingway selber wurde verboten, an Land zu gehen.
Im Dezember 1944 fängt sich Hemingway im Auto bei der Anfahrt zur Ardennenoffensive eine Lungenentzündung ein. Weil er krank im Spital liegt, verpasst er die Kampfhandlungen, über die er eigentlich berichten wollte.
1944 oder 1945. Hemingway verunfallt erneut mit seinem Auto. Er zertrümmert sich dabei das Knie und holt sich eine weitere Narbe an der Stirn. Im Spital konfrontiert ihn seine Noch-Ehefrau Martha. Sie will sich von ihm scheiden lassen.
1954 touchiert Hemingways Flugzeug beim Landeanflug einen Masten und kracht ins schwere Unterholz. Und wieder muss der Kopf dran glauben. Seine damalige Frau Mary Welsh bricht sich zwei Rippen.
1954: Einen Tag nach seinem ersten Flugzeugunfall betritt er erneut eine Maschine, um in ein Spital zu fliegen. Kurz nach dem Start beginnt das Flugzeug zu brennen. Hemingway zieht sich erneut eine Gehirnerschütterung zu. Ausserdem einen Nieren- und Leberanriss, Verbrennungen und eine ausgekugelte Schulter.