Die Kantonspolizei Zürich startet im Februar eine Testphase mit einem vollelektrischen, allradbetriebenen Patrouillenfahrzeug: Im Gegensatz zu den Basler Kollegen setzen die Zürcher nicht auf Tesla, sondern auf Audi. Der Audi e-tron 55 Quattro sei auch für den Einsatz auf Autobahnen geeignet, heisst es in der Medienmitteilung vom Donnerstag.
Es sei das erste vollelektrische und allradbetriebene Fahrzeug, das die grundlegenden Anforderungen für ein Einsatzfahrzeug der Verkehrspolizei im Kanton Zürich erfülle, heisst es.
Knapp 100'000 Franken koste der Audi e-tron 55 Quattro ab Werk und sei damit deutlich teurer als der Standard-Streifenwagen, der BMW 5, schreibt die Zürichsee-Zeitung.
In Winterthur werde man den Elektro-SUV selten sehen. Er komme am Verkehrsstützpunkt Urdorf zum Einsatz, weil es dort viel Autobahn abzudecken gelte und die Polizei möglichst viele Fahrkilometer abspulen könne.
Die Reichweite gebe Audi mit etwas über 400 Kilometer an; ein voller Ladezyklus dauere 4 bis 5 Stunden.
Im Praxistest bis zum Erreichen von 400‘000 Kilometern sollen die genauen Betriebskosten ermittelt sowie die Einsatztauglichkeit im Polizeialltag und die Lebensdauer der Batterie in Erfahrung gebracht werden. Besondere Herausforderung seien die vielen Autobahnkilometer im vergleichsweise grossen Kanton, sagt Polizeikommandant Thomas Würgler.
Auszuschliessen ist ein Beschaffungs-Debakel wie bei der Polizei Basel-Stadt: Das erste Schweizer Elektro-Polizeiauto, ein Tesla Model X, wurde 2018 präsentiert, musste aber wegen Datenschutz-Bedenken in der Garage bleiben. Erst im April 2019 gab der kantonale Datenschützer grünes Licht.
Korrektur: In einer früheren Artikel-Version hiess es fälschlicherweise, der Tesla habe keinen CAN-Bus. So schrieb etwa der Tages-Anzeiger, ein Polizeiauto müsse über eine Can-Bus-Datenschnittstelle für polizeispezifische Anforderungen verfügen. Dazu gehörten Unfalldatenspeicher, Dachbalken, Funk oder Nachfahrmessung. Der Tesla habe keine solche Schnittstelle.
In ihrer Medienmitteilung streicht die Kantonspolizei Zürich ihre Pionierrolle hervor, was die Beschaffung von Fahrzeugen mit alternativer Antriebstechnik betrifft:
Die Kantonspolizei sei mit diesen langfristigen Massnahmen zur Reduktion des Treibstoffverbrauchs und damit des CO2-Ausstosses auf dem richtigen Weg ist, heisst es weiter. Dies habe eine unabhängige ISO-Zertifizierung gezeigt.
Von den rund 650 Autos der Kantonspolizei seien aktuell bereits über 80 mit alternativen Antrieben unterwegs, darunter viele Hybrid-Fahrzeuge und rund 23 mit Erdgas, heisst es. Bis Ende Jahr soll der Anteil alternativer Antriebe bis auf 18 Prozent steigen, wird der Chef der Logistikabteilung der Kantonspolizei Zürich, Roger Büherer, zitiert.
Die Zürcher Polizei schreibt, man wolle sich bei der Auto-Beschaffungsstrategie aber auch weiterhin nicht auf ein einziges Antriebssystem festlegen: Ob Benzin, Diesel, Gas, Hybrid (kleine Batterie, Elektro- und Benzinmotor), Plug-In (grössere Batterie, Elektro- und Benzinmotor), Elektro oder Wasserstoff: «Je nach Einsatz und Anforderungen ist ein anderes Antriebskonzept passend und wird entsprechend beschafft.»
(dsc)
Der Herr am Mikrofon ist wohl kein ääääh geschulter äääh Mitarbeiter äääh für ääh medialen Auftritt äääh odr?