Ein 63-jährigen Schweizer, der illegal Waffen nach Österreich verkauft haben soll, steht am Donnerstag in Flawil vor Gericht. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei beim Beschuldigten rund 280 Waffen, grosse Mengen Munition und 1.3 Millionen Franken Bargeld.
Die St. Galler Polizei hatte seit Juli 2017 gegen den Waffenhändler ermittelt, nachdem die österreichischen Strafverfolgungsbehörden dem Mann auf die Spur gekommen waren. Bei einer Durchsuchung des Hauses des damals 61-Jährigen in Degersheim kam im Dezember 2017 ein ganzes Arsenal an Waffen und Munition zum Vorschein.
Darunter waren auch verbotene Waffen und Waffenbestandteile wie Maschinenpistolen, Schalldämpfer oder eine leere Handgranate ohne Zünder und Sprengstoff sowie viele bewilligungspflichtige Pistolen, Revolver und Gewehre. Zudem kamen Banknoten im Wert von rund 1.3 Millionen Franken zum Vorschein.
Der Beschuldigte soll einem im Österreich wohnhaften Türken mindestens fünf Waffen ohne einen schriftlichen Waffenvertrag verkauft haben. Er habe gewusst, dass die Waffen in dubiosen Kreisen landen und dort zur Begehung von Verbrechen und Vergehen verwendet würden, heisst es in der Anklageschrift.
Sein Kunde soll zwischen 2016 und 2017 in diverse Waffenverkäufe verstrickt gewesen sein. In einem Fall konnten sogar Rückschlüsse auf ein versuchtes Tötungsdelikt in Frankreich gemacht werden.
Der Beschuldigte muss sich am Donnerstag wegen mehrfacher Gefährdung der öffentlichen Sicherheit mit Waffen und wegen des mehrfachen Vergehens gegen das Waffengesetz vor Kreisgericht Wil verantworten. (dfr/sda)