Zwei aktuelle Ereignisse in Deutschland und Polen zeigen, dass Memes eine wirksame Waffe sind im Kampf gegen den Verbrecherstaat Russland und gegen Putins demokratiefeindliche Unterstützer weltweit. Beide drehen sich um die Internet-Bewegung NAFO.
Das Kürzel steht für North Atlantic Fella Organization und ist eine augenzwinkernde Anspielung auf das transatlantische Verteidigungsbündnis (dazu unten mehr).
Der NAFO gelingt Tag für Tag, was westliche Regierungen nicht schaffen oder nicht schaffen wollen: Sie kontern die prorussische Kriegspropaganda und Desinformation. Dies mit einer der wirksamsten Waffen, die eine «Freiwilligen-Armee» hat: Humor. Kein Wunder, ist das der Putin-freundlichen AfD ein Dorn im Auge ...
Am Dienstag hat das renommierte polnische Nachrichtenmagazin «Polityka» die NAFO für ihre besonderen gesellschaftlichen Leistungen im Bereich «Digitale Kultur» ausgezeichnet. Zur Begründung heisst es:
Die öffentliche Anerkennung für die NAFO wachse und ihre Aktivitäten entgingen nicht der Aufmerksamkeit globaler Medien und Institutionen, hält eine polnische Kulturjournalistin fest. So habe bereits die litauische Regierung der Organisation eine Auszeichnung verliehen und das ukrainische Verteidigungsministerium liess bei Social Media verlauten: «Vielen Dank für euren erbitterten Kampf gegen Kreml-Propaganda und Trolle».
Die NAFO prangert bei X und Co. russische Desinformations-Kampagnen an und macht sich über prorussische Propagandisten lustig. Ihre Mitglieder beteiligen sich aber auch an Hilfsaktionen für die Ukraine und haben Spendengelder in Millionenhöhe überwiesen.
Zu den bekanntesten NAFO-Supportern gehören Paul Massaro, Stabchef der US-amerikanischen Kommission über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (Helsinki-Kommission), die estnische Premierministerin Kaja Kallas, der tschechische Präsident Petr Pavel, der ehemalige ukrainische Verteidigungsminister Oleksiy Reznikov sowie der NATO-Generalsekretär Mark Rutte.
Die NAFO hat aber auch immer mehr Feinde aus dem autoritären und rechtspopulistischen Lager. Ebenfalls am Dienstag dieser Woche reichte in Deutschland die rechtsextreme und Putin-freundliche Partei AfD im nationalen Parlament, dem Deutschen Bundestag, eine offizielle Anfrage zum Internet-Kollektiv ein.
Die AfD-Fraktion verlangt von der Bundesregierung eine Bewertung der Methoden der NAFO, «insbesondere hinsichtlich der Auswirkungen auf die Wissenschafts- und Meinungsfreiheit in Deutschland». In dem Schreiben (siehe Quellen) ist gar von Cyber-Mobbing die Rede.
Unterzeichnet ist der politische Vorstoss von der in der Schweiz lebenden AfD-Chefin Alice Weidel und von Tino Chrupalla, dem Fraktionsvorsitzenden. Also von zwei politischen Hardlinern, die wiederholt mit scharfen Attacken gegen die demokratischen Strukturen und mit Putin-freundlichen Forderungen aufgefallen sind.
Die Reaktionen des Internet-Kollektivs liessen erwartungsgemäss nicht lange auf sich warten. Sie erfolgten zunächst auf der Social-Media-Plattform X. Dort gehen die Fellas, wie sich die NAFO-Mitglieder nennen, seit Beginn des russischen Angriffskrieges 2021 gegen prorussische Desinformation und Propaganda vor.
Ein Fella zeigte sich erfreut und erinnerte an die politisch derzeit einflussreichste Unterstützerin des Internet-Kollektivs, die estnische Politikerin Kaja Kallas, die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission.
Wegen des Putin-freundlichen Eigentümers Elon Musk haben sich zuletzt auch immer mehr NAFO-Mitglieder der Social-Media-Plattform Bluesky zugewendet.
Ein anderer Fella postete ein Meme, das sich an die vor allem bei X und TikTok aktiven AfD-Anhänger richtet. Darin wird das bekannte Slangwort FAFO verwendet – die Abkürzung für «Fuck Around, Find Out».
Alice, heul leise!
Die Rechten sind einfach unglaublich verweichlichte Schneeflöckchen 😆 Kommt ein bisschen Gegenwind rennen sie weinend zur Mama 😂
In der Schweiz kennen wir das ja schon lange von der Sünnelipartei.