Verfügbarkeit: «Früh im nächsten Jahr» (2024).
Apple enthüllt die revolutionäre Taucherbrille, äh, Mixed-Reality-Brille «Vision Pro»
Am Montagabend, Punkt 19 Uhr, hat Apple seine Worldwide Developers Conference (WWDC) eröffnet. Und der live im Internet übertragene Event hatte es dieses Jahr in sich.
Nach endlosen Spekulationen und unbestätigten Gerüchten enthüllten die Kalifornier tatsächlich ein Mixed-Reality-Headset. Es sollte ein iPhone-Moment werden.
Apple-Chef Tim Cook sagte, dass die Vision Pro den Menschen neue Formen des «Spatial Computing» näher bringen werde, und er verglich die Produkteinführung mit der Art und Weise, wie das iPhone den Handy-Markt umkrempelte und Smartphones massentauglich machte.
Bob Iger, Chef von Disney, trat während der fast einstündigen Präsentation der Vision Pro auf und nannte sie eine «revolutionäre» Plattform. Er sagte, sie werde es dem Unternehmen ermöglichen, «zutiefst immersive Geschichten» auf eine Art und Weise zu erzählen, die «bisher unmöglich» war. Der hauseigene Streaming-Dienst werde auch verfügbar sein.
Wie bedient man sie?
Apples Mixed-Reality-Brille erfasst kleinste Augenbewegungen und nutzt auch Handbewegungen zur Navigation – ohne externe Controller. Ausserdem soll man das Gerät auch über Sprachanweisungen bedienen können.
Aus Sicherheits- und Datenschutz-Gründen sollen App-Anbieter aber nicht auf die Augenposition der User oder andere persönliche Informationen zugreifen können.
Das Headset verwendet eine einzigartige biometrische Authentifizierungsmethode namens «Optic ID»: Mit den integrierten Kameras wird die Iris des Users gescannt. So lässt sich das Gerät automatisch entsperren, man autorisiert Einkäufe und fügt bei Online-Diensten die erforderlichen Kennwörter ein, ähnlich wie es auch bei der automatischen Gesichtserkennung Face ID funktioniert.
Was sind die wichtigsten Hardware-Features?
Vision Pro verwendet eine Funktion, die Apple «EyeSight» nennt und die anderen Personen die Augen des Trägers oder der Trägerin anzeigt, wenn sich die Person im Augmented-Reality-Modus befindet. Hingegen wird der Brillen-Screen für die Aussenwelt undurchsichtig, wenn sich der User im vollständig immersiven Virtual-Reality-Modus befindet.
Das Headset verfüge über Apples erste 3D-Kamera zur Aufnahme räumlicher Videos und Fotos und kann als «persönliches Kino» mit einem riesigen Bildschirm dienen, der «gefühlt 100 Fuss» breit sei (also rund 30 Meter).
Laut Präsentation bietet Vision Pro eine ultrahohe Auflösung mit mehr Pixeln für jedes Auge als ein 4K-Fernseher – 23 Millionen Bildpunkte auf zwei Displays. Es gebe ein neu entwickeltes Audiosystem für räumliche Wahrnehmung und Active Noise Cancellation (ANC), um unerwünschte Hintergrundgeräusche zu reduzieren oder ganz auszublenden.
Was ist mit Apps?
Auf dem Headset läuft «visionOS», ein von Apple entwickeltes Betriebssystem, das von Grund auf so konzipiert worden sei, dass es die Anforderungen der dreidimensionalen Datenverarbeitung an schnelle Reaktionszeiten erfülle.
Neben Apples eigenem Streaming-Dienst sollen zum Start auch Apple-Arcade-Spiele (mehr als 100 Titel) verfügbar sein, sowie hunderttausende Apps von Drittanbietern.
Apple sagte, es habe einigen Entwicklern Zugriff auf Vision Pro gewährt, um Apps für das Headset zu erstellen, darunter Microsofts Word und Excel sowie die Planetariums-App Sky Guide. Es soll für Dritt-Entwicklerinnen und -Entwickler relativ einfach möglich sein, ihre bestehenden iPhone- und iPad-Apps auf die neue Plattform zu portieren; Darüber hinaus unterstütze Apples Vision Pro die Unity-Game-Engine, um mit Unity entwickelte 3D-Spieletitel herauszubringen.
War's das mit dem Preis?
3500 US-Dollar soll man hinblättern, was in der watson-Kommentarspalte und auf den Social-Media-Plattformen für ziemlich viel Kopfschütteln sorgt.
Carolina Milanesi, Analystin vom US-Marktforschungsunternehmen Creative Strategies, sagte in Cupertino, sie glaube nicht, dass das Headset derzeit für den Massenmarkt gedacht sei. Stattdessen richte sich Apple zunächst an Technikbegeisterte sowie an Entwickler, die Anwendungen für die Vision Pro programmieren werden.
Die Expertin geht aber davon aus, dass es nicht bei dem vergleichsweise hohen Preis bleiben wird. Schon der Name «Vision Pro» könnte ein Hinweis darauf sein, dass es in absehbarer Zeit ein preisgünstigeres, vielleicht weniger leistungsfähiges Gerät geben könnte, eine «Vision ohne Pro», sagte Milanesi der deutschen Nachrichtenagentur DPA.
Wird das ein Erfolg?
Apple steigt mit seinem hochpreisigen Produkt ausgerechnet in einem Moment in den Markt ein, in dem ein kurzlebiger Hype rund um das Geschäft mit virtuellen Welten und Objekten merklich abgeflaut ist. Stattdessen steht unter anderem dank dem Textroboter ChatGPT, der Sätze auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren kann, Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt.
Vor allem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg setzt weiter auf eine Zukunft, in der sich grosse Teile des Lebens in einer digitalen Welt – dem «Metaverse» – abspielen würden. Um das zu betonen, benannte er den Facebook-Konzern in «Meta» um.
Doch trotz Milliarden-Investitionen blieben VR-Brillen und virtuelle Welten bisher ein Nischengeschäft - das Meta Milliardenverluste einbringt. Der Konzern ist Marktführer bei VR-Headsets und begrüsste Apple vergangene Woche mit der Ankündigung des neuen Modells Meta Quest 3 zum Preis von 570 Euro. Es werde auch gut darin sein, digitale Objekte in die reale Umgebung einzublenden, sagte Zuckerberg.
Das Geschäft mit VR-Brillen ist bislang unvergleichlich kleiner als der Smartphone-Markt. Die Marktforscher von IDC gehen davon aus, dass 2023 lediglich zehn Millionen VR- und AR-Headsets abgesetzt werden. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden weltweit über 1,2 Milliarden Smartphones verkauft.
Apple will mit seiner Mixed-Reality-Brille einen anderen Weg beschreiten. Und die Reaktionen auf die Vision Pro zeigen, dass der wichtige erste Eindruck geglückt ist.
Zur WWDC-Eröffnungen wurden auch Neuerungen der nächsten Betriebssysteme für iPhone, iPad und Mac vorgestellt. Dazu gehört unter anderem die Möglichkeit, leichter Kontaktdaten zwischen iPhones auszutauschen. Die neue System-Software sollen im Herbst veröffentlicht werde, Interessierte können sie ab Juli ausprobieren.
Was kosten die neuen Macs?
Apple hat am Montagabend die «lokalen Preise der neu angekündigten Produkte in der Schweiz» mitgeteilt.
Macbook Air
- M2 MacBook Air 15.3 10C/GPU/8GB/256GB:
CHF 1399.– (Education: 1289.–) - M2 MacBook Air 15.3 10C/GPU/8GB/512GB:
CHF 1619.– (Education: 1509.–)
Mac Pro
- Mac Pro (Tower) M2 Ultra 24C/60C GPU/64GB/1TB:
CHF 7199.– (Education: 6789.–) - Mac Pro (Rack) M2 Ultra 24C/60C GPU/64GB/1TB:
CHF 7799.– (Education: 7279.-)
Mac Studio
- Mac Studio M2 Max 12C/12C GPU/32GB/512GB:
CHF 2099.– (Education: 1889.–) - Mac Studio M2 Ultra 24C/60C GPU/64GB/1TB:
CHF 4199.– (Education: 3779.–)
Macbook Air (bisher, neue Preise)
- M1 MacBook Air 13.3 8C/7C GPU/8GB/256GB:
CHF 1099.– (Education: 999.–) - M2 MacBook Air 13.6 8C/GPU/8GB/256GB:
CHF 1199.– (Education: 1089.–)
Der Preis! 😱
Verfügbarkeit: «Früh im nächsten Jahr» (2024).
Vision Pro soll das Heimkino revolutionieren
Wobei sich die Nutzung nicht auf das eigene Wohnzimmer beschränkt.
Und es sind dreidimensionale Wiedergaben möglich.
Vorhang auf für die «Vision Pro»
Auf der einen Gehäuseseite ist ein Drehknopf platziert.
Personen in der Nähe werden neben den virtuellen Inhalten angezeigt.
Damit es nicht zu gruselig aussieht, werden die Augen eingeblendet.
Die App-Inhalte lassen sich dreidimensional anordnen.
Und so sieht FaceTime mit der Vision Pro aus:
Verfügbarkeit der neuen Software
watchOS 10 bringt Snoopy
Neuerungen rund um Audio- und Home-Anwendungen
Neuer Game-Modus für Mac-Computer
Der Game-Modus soll für viele aktuelle Titel verfügbar sein.
Die in die Apple-Betriebsysteme integrierte Grafik-Engine Metal 3 erhält einen neuen Portierungsmodus. Damit sollen Games schneller auf den Mac kommen.
Und «Death Stranding» kommt auf den Mac als «Director's Cut».
Das neue Mac-System heisst wie eine Weinregion
Und das sind einige der neuen Features:
iPadOS 17
iOS 17 kommt mit neuer «Journal»-App
Die «Journal»-App sei dank Ende-zu-Ende-Verschlüsselung absolut sicher, so dass man ihr die privatesten Dingen anvertrauen kann.
Weitere Neuerungen:
- Statt «Hey Siri» genügt «Siri», um die Sprachassistentin zu starten.
- Eine neue Stand-by-Funktion macht den iPhone-Bildschirm im Always-On-Querformat quasi zum interaktiven Radiowecker.
Neuer Mac Studio, neuer M2-Ultra-Chip, neuer Mac Pro
Den neuen Mac Pro mit «Apple Silicon» gibts als Tower oder Rack.
Die M2-Chip-Familie erhält Zuwachs: den M2 Ultra.
Dann gibts einen neuen Mac Studio:
Und hier sind die Specs zum «M2 Ultra».
Den Anfang macht das neue (grosse) Macbook Air
Tim Cook nimmt den Mund sehr voll
«Die WWDC ist immer einer meiner Lieblingsmomente des Jahres – und dieser wird der beste aller Zeiten sein!»
Nun denn, das wird sich schon sehr bald zeigen. 🤓
Am Vortag liess sich Tim Cook mit jungen App-Entwicklerinnen und -Entwicklern aus aller Welt fotografieren. Sie sind alle an die WWDC 2023 eingeladen worden.
(Quelle: Twitter)
Das Headset kommt, aber ...
(Quelle: Twitter)
Hands-on-Bereich mit gesundheitlichen Risiken
Dieser Hands-on-Bereich befinde sich auf einem Basketballplatz in der Nähe des Fitnesszentrums im Apple Park. Medienvertretern und «einigen Entwicklern» werde aber auch im Steve-Jobs-Theater eine Demovorführung geboten. Der spezielle Hands-on-Bereich bleibe den ganzen kommenden Sommer geöffnet, schreibt Gurman – auf Einladungsbasis.
Die Keynote finde am selben Ort wie letztes Jahr statt, aber es gebe eine Beschattung, um Sonnenbrände zu vermeiden.
Headset nicht für alle geeignet
Apple erwägt laut einem früheren Gurman-Tweet, interessierte Personen mit gewissen Erkrankungen darüber zu informieren, dass sie das Gerät wegen der möglichen gesundheitlichen Auswirkungen von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) nicht kaufen oder verwenden sollten. Dazu gehörten Menschen mit Morbus Menière, früheren traumatischen Hirnverletzungen, Postkommotionellem Syndrom, Migräne und Schwindel.
Das Ur-iPhone im Januar 2007.
Und hier ein Last-Minute-Gerücht
Im Produktspektrum der Kalifornier ist der kompakte Desktop-Rechner zwischen dem Mac Mini und dem Mac Pro angesiedelt.
Apple-Store «down»
Der Apple Store ist offline, wie immer vor einer Keynote. Aber heute ist es irgendwie - anders … #WWDC23 pic.twitter.com/4Pu9Cln2Ba
— Sven Stein (@svenstein) June 5, 2023
Wo gibts die Apple-Keynote zu sehen?
Quellen
Mit Material der Nachrichtenagentur Keystone-SDA
- apple.com: Introducing Apple Vision Pro: Apple’s first spatial computer (Medienmitteilung)
- theverge.com: Microsoft Word, Excel, and Teams are all coming to Apple’s new Vision Pro headset
- developer.apple.com: WWDC 2023
