Schwarzer Rollkragenpullover, Jeans und Turnschuhe: In seiner bekannten «Uniform» rockte Steve Jobs am 9. Januar 2007 die Techwelt. In einer über einstündigen Show enthüllte er das erste iPhone. Was fast niemand unter den Zuschauern wusste: Es gab zum damaligen Zeitpunkt kein fertiges, tadellos funktionierendes iPhone. Es existierten lediglich Prototypen, die mehr oder weniger gut funktionierten.
Bei den Proben zur grossen Show kam es immer wieder zu technischen Problemen und Software-Abstürzen, häufig fror das Display ein. Jobs liess sich nicht beirren und schaffte es, die Präsentation ohne bemerkenswerte Patzer zu beenden. Er demonstrierte, wie man mit Safari surfte und rief vor laufender Kamera den Chefdesigner Jony Ive an, um mit ihm zu chatten. Hinter der Bühne gingen die verantwortlichen Techniker durch die Hölle ...
Android war 2007 noch in Entwicklung. Als die Verantwortlichen die iPhone-Benutzeroberfläche mit der neuartigen Multi-Gesten-Steuerung sahen, fielen sie aus allen Wolken. Man zog die Notbremse und fing praktisch noch einmal von vorne an, wie es heisst.
Interessantes Detail: Google-Manager, Eric Schmidt, hatte an der iPhone-Keynote ebenfalls einen kurzen Auftritt, er sass lange Zeit im Verwaltungsrat von Apple. Bis Steve Jobs herausfand, dass Google an einem Konkurrenzsystem für das iPhone und iOS arbeitete: Android.
Steve Jobs war ursprünglich dagegen, Software von Drittfirmen auf dem iPhone zuzulassen. Der App-Store wurde erst 2008 lanciert. Die Apps wurden zum Bombengeschäft, bis heute sind mit dem Verkauf von Apps und Spielen über 25 Milliarden Dollar verdient worden. Der bisher erfolgreichste Tag in der Geschichte des App-Stores war der Neujahrstag 2015, wie das Unternehmen mitteilte.
Gemäss Apple bietet der App-Store in weltweit über 155 Ländern mehr als 1,4 Millionen Apps fürs iPhone, iPad und den iPod Touch an, davon mehr als 725'000 Apps, die speziell für das iPad entworfen sind.