Digital
Apple

Das Ende einer Ära: Apple trennt sich von Star-Designer Jony Ive

Apple CEO Tim Cook, left, and chief design officer Jonathan Ive look at a Mac Pro in the display room at the Apple Worldwide Developers Conference in San Jose, Calif., Monday, June 3, 2019. (AP Photo/ ...
Unter Tim Cook (links) als Apple-Chef wurde mit Jony Ive ein Exklusivvertrag abgeschlossen, der auf über 100 Millionen US-Dollar geschätzt wird. Nun trennen sich die Wege endgültig.Bild: AP

Das Ende einer Ära: Apple trennt sich von Star-Designer Jony Ive – angeblich endgültig

Apple verabschiedet sich laut «New York Times» von seinem langjährigen Designer, der für den Erfolg des iPhones und weiterer Produkte mitverantwortlich war.
13.07.2022, 12:1813.07.2022, 12:35
Mehr «Digital»
Ein Artikel von
t-online

Der US-Konzern Apple und Star-Designer Jony Ive gehen in Zukunft getrennte Wege. Das berichtet die «New York Times» unter Berufung auf zwei interne Quellen. Der Exklusivvertrag, den das Unternehmen mit Ives Design-Firma LoveFrom geschlossen hat, werde nicht weiter verlängert.

Der Brite prägte so gut wie alle von Apples Produkten mit seinen Designs und zeigte sich massgeblich für den Erfolg von iPod, iPad und iPhone verantwortlich. Er war auch beteiligt an der architektonischen Ausgestaltung der weltweiten Apple Stores und arbeitete mit dem Star-Architekten Norman Foster an Apples Hauptquartier, dem Apple Park, in Kalifornien.

Die Arbeiten von Apple-Designer Jony Ive

1 / 21
Die Arbeiten von Apple-Designer Jony Ive
Jony Ive, Industrie-Designer, Künstler und begnadeter Handwerker, hat während über 20 Jahren Apple und seine Produkte geprägt.
quelle: epa / monica davey
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Trennung nach 30 Jahren

Jony Ive fing 1992 bei Apple an und wurde Ende der 90er Jahre unter Steve Jobs zum Senior Vice President of Industrial Design. Im Jahr 2015 stieg Ive dann zum Chief Design Officer auf, bevor er das Unternehmen 2019 verliess, um seine eigene Design-Firma LoveFrom zu gründen.

Damals verkündete Tim Cook noch, dass Apple und Ive auch in den kommenden Jahren weiterhin eng zusammenarbeiten werden. Aus diesem gegenseitigen Bekenntnis zur weiteren Kooperation entstand auch der Exklusivvertrag, der auf über 100 Millionen US-Dollar geschätzt wird.

Dieser sah vor, dass Ive auch weiterhin an der Entwicklung und dem Design von Apple-Produkten beteiligt bleiben soll. Gleichzeitig schränkte der Vertrag den Designer und seine Firma aber ein, denn mit Unternehmen, die ähnliche Produkte wie Apple herstellen oder die Apple als Wettbewerber ansieht, durfte Ive nicht zusammenarbeiten.

Beide Seiten wollten den Vertrag nicht verlängern

Das sei unter anderem auch einer der Gründe, wieso Ive Abstand von einer Verlängerung des Vertrags genommen haben soll. Laut dem Bericht in der «New York Times» soll der Exklusivvertrag aber auch bei Apple-Verantwortlichen für Unmut gesorgt haben. Diese sollen Ives Bezahlung nicht nur für deutlich zu hoch gehalten haben, sondern waren auch erzürnt darüber, dass viele hauseigene Designer den Konzern verliessen, um für Ive und seine Firma zu arbeiten.

Zum weiteren Kundenstamm von LoveFrom gehören unter anderem der Online-Wohnungsanbieter Airbnb sowie die italienische Automarke Ferrari. Wie gross Ives Einfluss auf das Design der Apple-Produkte in den letzten Jahren gewesen ist, ist umstritten. Dort wird jetzt der Chief Operating Officer Jeff Williams die Designsparte beaufsichtigen. Die Abteilung für Industrial Design wird von Evans Hankey und das Software Design von Alan Dye geführt.

Die «New York Times» hat beide Seiten um eine Stellungnahme gebeten. Eine Sprecherin von Ives verweigerte einen Kommentar und auch Apple hat den Bericht bislang nicht kommentiert.

Quellen

(dsc/t-online)

Während seiner Zeit als Chefdesigner gabs auch Entgleisungen...

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Apple zeigt, was es hat
1 / 16
Apple zeigt, was es hat
Uii! Wen haben wir denn da, neben Konzernchef Tim Cook?
quelle: epa / john g. mabanglo
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Paradise Papers: Die Steuertricks der Reichen und Mächtigen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
22 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Aussie
13.07.2022 14:57registriert Mai 2014
Bekommen wir nun endlich eine Magic Mouse, die sich auch im Betrieb aufladen lässt? 🤔
263
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ilovepies
13.07.2022 15:15registriert Februar 2015
Der Jony hats zuletzt leider übertrieben mit seinen Design-Ideen. Manchmal mag es Design vor Funktion leiden, aber auf Dauer geht das nicht gut. Ist schon ok, hat sich Apple von Ive gelöst. Die Apple-Ingenieure haben ab ihm nur noch die Nerven verloren und die Konsumenten teilweise auch. Jetzt gibts wieder Notebooks mit genügend Ports etc. Gut so.
232
Melden
Zum Kommentar
22
Monster-Saläre von Chefärzten treiben Prämien in die Höhe – das sind die Sonntagsnews
Ein Brief von Bundespräsidentin Viola Amherd nach Moskau, Spitzensaläre von Chefärzten in Schweizer Spitälern und die Reinheit von Mineralwasser in Petflaschen: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.

Bundespräsidentin Viola Amherd hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu dessen Wiederwahl im März einen Brief geschrieben. «Der Brief ist kein Gratulationsschreiben», sagte ein Sprecher des Verteidigungsdepartements dem «SonntagsBlick». Der Brief sei vielmehr eine «Aufforderung zum Dialog in schwierigen Zeiten.» Amherd erkläre im Text die Position der Schweiz, wonach die Achtung des Völkerrechts und der Menschenrechte und die in der Uno-Charta verankerten universellen Grundsätze Kompass für das Streben nach Frieden und Wohlstand sein müssten. Der Brief enthält auch Beileidskundgebungen für die Opfer des Terroranschlages in Moskau am 22. März und für die Opfer der Überschwemmungen in mehrere Regionen von Russland. Auf dem Bürgenstock soll Mitte Juni die Ukraine-Friedenskonferenz stattfinden. Russland wird nach eigenen Angaben nicht dabei sein.

Zur Story