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Wissenschaftler entlarven Plug-in-Hybrid-Autos als Klimakiller

Plug-in-Hybride wie der BMW 330e laden ihren Strom per Kabel.
Plug-in-Hybride wie der BMW 330e laden ihren Strom per Kabel.Bild: bmw

Wissenschaftler entlarven Plug-in-Hybrid-Autos als Klimakiller – die wichtigsten Fakten

Als sauberer Antrieb gefeiert, als Klimakiller geächtet – der Plug-in-Hybrid ist umstritten. Zwar können Plug-in-Hybride zumindest kurze Strecken abgasfrei fahren. Das tun sie aber selten, wie sich in der Praxis zeigt.
18.06.2022, 20:1918.06.2022, 21:08
Markus Abrahamczyk / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Ein sauberer, sparsamer Antrieb – und beim Kauf gibt's in Deutschland noch einen satten Zuschuss vom Staat: Diese einfache Formel macht den Plug-in-Hybrid zum Erfolgsmodell. Schon ungefähr jeder zehnte Neuwagen in Europa und auch in der Schweiz fährt mit dem vermeintlich sauberen Antrieb.

Längst haben Forscher aber bewiesen: Der Plug-in-Hybrid ist weit weniger sauber, als gerne behauptet wird. Nun gibt es eine neue Untersuchung. Und darin schneiden neue Modelle sogar schlechter ab als ältere.

Plug-in-Hybride (PHEV) erreichen in der Schweiz bei Neuwagen einen Marktanteil von 8,9%. E-Autos (BEV) 15,3% und Hybrid-Autos (HEV) 25,3%.

Real-Verbrauch bis zu fünfmal höher

Für die Studie (PDF) untersuchten das deutsche Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und das International Council on Clean Transportation (ICCT, eine gemeinnützige Forschungsorganisation) die Nutzungsdaten von etwa 9'000 Plug-in-Hybriden aus ganz Europa. Wichtigstes Ergebnis: Die Autos verbrauchen ein Vielfaches mehr, als ihre Hersteller angeben.

«Im Mittel fallen die realen Kraftstoffverbräuche und CO2-Emissionen von Plug-in-Hybridfahrzeugen bei privaten Haltern in Deutschland und anderen europäischen Ländern etwa dreimal so hoch aus wie im offiziellen Testzyklus, während die Werte bei Dienstwagen sogar etwa fünfmal so hoch sind.»
Patrick Plötz, Fraunhofer-Institut

Die wichtigsten Ergebnisse

  • Laut offiziellem Testverfahren sollen die Autos im Durchschnitt etwa 1.6 bis 1.7 Liter Sprit je 100 Kilometer verbrauchen.
  • Ihr realer Verbrauch hingegen liegt bei etwa 4.0 bis 4.4 Litern je 100 Kilometer (für private Plug-in-Hybride). Dienstwagen verbrauchen sogar 7.6 bis 8.4 Liter.
  • Damit sind die Abweichungen zwischen angegebenem und gemessenem Verbrauch sehr viel höher als bei Autos mit konventionellem Verbrennungsmotor.

Aber warum sind Dienstwagen so viel schmutziger als private Plug-in-Hybride? An der Technik liegt es nicht – sie ist natürlich die gleiche. Der Grund ist das Nutzungsverhalten: Private Plug-in-Hybride fahren 45 bis 49 Prozent ihrer Strecken weitgehend elektrisch, Dienstwagen lediglich 11 bis 15 Prozent.

Mitsubishi Outlander: Er ist einer der beliebtesten Plug-in-Hybride Europas – aber offenbar bei Weitem nicht so sauber, wie viele seiner Käufer glauben.
Mitsubishi Outlander: Er ist einer der beliebtesten Plug-in-Hybride Europas – aber offenbar bei Weitem nicht so sauber, wie viele seiner Käufer glauben.bild: Mitsubishi
Was ist ein Plug-in-Hybrid?
Das «normale» Hybridauto kombiniert einen Verbrenner (meist einen Benziner) mit einem E-Motor. Dessen Batterie lädt sich durch den Verbrennungsmotor und durch Rekuperation auf, also durch die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen. Beim Plug-in-Hybrid (auch PHEV genannt wegen seiner englischen Bezeichnung Plug-in Hybrid Electric Vehicle) lässt sich der Akku auch an der Steckdose aufladen. Er bietet eine sehr geringe elektrische Reichweite, sein hohes Gewicht von etwa 200 Kilogramm wiederum erhöht deutlich den Spritverbrauch. Käufern eines solchen PHEV zahlt die Bundesregierung dennoch eine hohe Förderprämie aus – das allerdings wird sich bald ändern.

Wie sauber ein Plug-in-Hybrid tatsächlich ist, kann also der Fahrer selbst mitbestimmen. Allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. Eine Abweichung von der Herstellerangabe ist aber allen Autos mit eingebaut, bestätigt Georg Bieker. Der Co-Autor der Studie sagt: «Plug-in-Hybride, die nach der neuen WLTP-Norm zertifiziert sind, weisen tendenziell eine noch höhere Abweichung auf als ältere, NEFZ-zertifizierte Modelle.»

VW Touareg: Die Plug-in-Variante fährt nur knapp 50 Kilometer weit rein elektrisch – und das meist auch nur in der Theorie, sagen Kritiker. Deshalb soll sie in Deutschland künftig von der staatlichen  ...
VW Touareg: Die Plug-in-Variante fährt nur knapp 50 Kilometer weit rein elektrisch – und das meist auch nur in der Theorie, sagen Kritiker. Deshalb soll sie in Deutschland künftig von der staatlichen Förderung ausgeschlossen werden.

WLTP und NEFZ sind die Normen, nach denen Hersteller die Verbräuche ihrer Autos ermitteln müssen. Wie diese Normen ausgestaltet sind, hat die Industrie mitbestimmt. Und diese Ausgestaltung ist so unrealistisch, dass die Autos zwar auf dem Prüfstand als sauber erscheinen. Aber eben nur dort.

Die Autoren der Untersuchung fordern deshalb, die Testnorm ans reale Nutzungsverhalten anzupassen. Dann würden die Autos nicht mal mehr im Labor sauber aussehen. Ausserdem sollten Förderungen für Plug-in-Hybride an den Nachweis gekoppelt werden, das grosse Streckenanteile abgasfrei gefahren werden.

Von Januar bis Mai 2022 meistverkaufte Plug-in-Hybride in der Schweiz

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159 Kommentare
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Trasher2
18.06.2022 21:01registriert März 2016
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goschi
18.06.2022 21:47registriert Januar 2014
Jeder der sich minimal auskennt gerade so:

"Nein"

"Doch!"

"OH!!!" :-o


dass plugin-hybrige purer Betrug ist, ist nichts neues, Subvention für dicke Verbrenner und Firmen die den Change verpassten, mehrhetilich via Firmenauto-Flotten 8vor allem in Deutschland)
15816
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Grave
18.06.2022 21:13registriert April 2015
Es wird immer gepredigt man soll jegliches unnötiges gewicht aus dem auto ausladen damit man das nicht umherschleppt und somit mehr most verbraucht und da gibt es leute die verwundert sind dass der verbrauch eines autos welches zusätzlich einen ganzen elektromotor mittschleppt höher ausfällt ?
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