Lässt Google die iPhone-User im Stich?
Einige der beliebtesten iOS-Apps haben seit einem Monat oder noch länger kein Update mehr erhalten. Das heisst, es konnten zum Beispiel keine Sicherheitslücken geschlossen oder andere Fehler (Bugs) behoben werden.
Google habe seine wichtigsten Apps wie Gmail, Google Maps, Chrome und YouTube seit dem 7. Dezember oder früher nicht mehr aktualisiert, konstatieren US-Techblogs. Und die allermeisten Google-Apps seien im App Store bis heute nicht mit den neuen Datenschutz-Labels aktualisiert worden.
Hat der Konzern Angst vor schlechter Publicity?
Apple verpflichtet App-Entwickler gemäss Ankündigung vom 8. Dezember, detaillierte Angaben zum Datenschutz zu machen. Die Entwickler müssen dies spätestens dann tun, wenn sie neue Versionen ihrer Apps (oder gänzlich neue Anwendungen) im App Store veröffentlichen wollen.
Apple will die App-Anbieter auf diesem Weg zu Transparenz gegenüber den iPhone-Usern zwingen. Die User sollen auf einen Blick erkennen, ob sie viele Informationen preisgeben müssen, wenn sie eine bestimmte App verwenden. Entwickler, die diese Transparenz nicht schaffen wollen, können nicht damit rechnen, dass Updates veröffentlicht werden. Die bisherigen Apps funktionieren aber weiterhin normal.
Am 5. Januar hatte Google gegenüber TechCrunch verlauten lassen, dass die Daten «in dieser oder der nächsten Woche» zu den iOS-Apps hinzugefügt werden sollen.
Das ist bis heute nicht passiert.
Auffällig ist, dass die allermeisten iOS- sowie iPadOS-Apps des Alphabet-Konzerns bzw. dessen Tochter Google seit spätestens 8. Dezember keine Updates erhalten haben. Mit zwei Ausnahmen, wie Tech Crunch berichtete: Die App «Google Präsentationen» sei am 14. Dezember aktualisiert worden und «Socratic by Google» am 15. Dezember. Die Datenschutz-Angaben wurden aber nicht ergänzt.
Zum Vergleich: Für die Android-Versionen diverser populärer Anwendungen wie Google Maps oder Chrome hat der Konzern im Januar 2021 Updates veröffentlicht.
Zwischenbilanz: Google hat mehr als 25 Apps im App Store, die noch kein Datenschutzetikett haben. Fast zwei Monate nach Einführung der Deklarationspflicht durch Apple.
Und dem Internet-Konzern gehen die Entschuldigungen aus, nachdem sich der andere grosse US-Datenkrake Facebook nach anfänglichem Widerstand gefügt hat.
Wie andere Tech-Unternehmen habe Google von Ende Dezember bis Anfang Januar für seine Apps einen «Code Freeze» eingelegt, berichtete Tech Crunch Anfang Januar, als immer mehr Leuten auffiel, dass die Updates ausbleiben. Das heisst, über die Feiertage wurden sowieso keine Veränderungen an der Software vorgenommen. Dies, um allfällige Probleme rund um fehlerhaften Aktualisierungen auszuschliessen. Doch seither sind weitere drei Wochen ins Land gezogen.
Die Apps «Google Übersetzer» (Translate), Google Authenticator, Motion Stills, Google Play Filme & Serien und Google Classroom enthalten Datenschutz-Kennzeichnungen, obwohl sie schon länger nicht mehr aktualisiert wurden.
Dabei handelt es sich aber nicht um die populären Apps, die Google fürs Datensammeln im grossen Stil einsetzt.
Kritik an den erzwungenen Datenschutz-Labels gab es unter anderem von WhatsApp. Der zum Facebook-Konzern gehörende Messenger sah sich im Vergleich zu Apples vorinstalliertem iMessage-Dienst benachteiligt. «Zudem seien die von Apple verlangten Angaben unvollständig und irreführend», fasste datenschutzticker.de zusammen. Und: Nutzer könnten dadurch abgeschreckt werden und sich gegen einen Download entscheiden, befürchte WhatsApp.
iPhone-User profitieren von den verschärften Datenschutz-Bestimmungen mit dem System-Update iOS 14.3 respektive iPad-User mit dem System-Update iPadOS 14.3.
Schon saublöd, wenn man das Gift nicht mehr im Kleingedruckten – schön verklausuliert – verstecken kann, wa?
Ich hoffe sehr, dass das der Anfang vom Ende dieses «Geschäftsmodells» ist.
Geht sterben, Ihr Datenkraken. Alle. Bitte.
Aber für die Privatsphäre bieten sie den Datenkraken die Stirn! Noch nicht ganz soviel wie ich mir wünsche, jedoch mehr als es ein anderes Unternehmen macht.
Ja, andere Geräte wären günstiger - man bezahlt einen Teil der Differenz mit seinen Daten.