Ein Edel-Elektroauto von BMW, ein geräumiger Stromer-SUV von Mercedes, ein Familientransporter von Opel. Das Angebot an E-Autos wächst und wächst, denn auch Kia und Renault haben noch ein Ass im Ärmel.
Noch vor dem Jahresende kommen zahlreiche neue Modelle und Modellvarianten auf den Markt. Wir haben fünf besonders interessante Neuheiten herausgepickt.
Das Schwestermodell des Hyundai Ioniq 5 (Kia gehört zu Hyundai) paart schnittiges Design und grosses Platzangebot mit einem Hightech-Antrieb. Motor und Batterie nutzen ein 800-Volt-System, das für hohe Leistungsabgabe und extra schnelles Aufladen sorgt (in 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen). An einer DC-Säule (Schnellladestation) nimmt der Crossover bis zu 225 kW auf. Nach 4,5 Minuten laden hat man so Energie für weitere 100 Kilometer bzw. nach 15 Minuten für weitere 300 Kilometer.
Dazu kommt je nach Modellvariante eine maximale Reichweite zwischen 394 und 528 Kilometern. Die Preise liegen zwischen 49'950 Franken (170 PS und kleine Batterie) und 66'950 Franken für das Modell mit Allradantrieb (325 PS und grosse Batterie). Der EV6 wird ab Herbst / Winter 2021 ausgeliefert.
Mit der elektrischen Ergänzung zur Dreier- und Vierer-Reihe tritt BMW ab November direkt gegen den E-Auto-Bestseller Tesla Model 3 an. Die Münchner setzen dabei vor allem auf sportliche Werte: Basis des Viertürers ist das knackig abgestimmte 4er Gran Coupé, das im Spitzenmodell i4 M50 mit einem bis zu 544 PS starken E-Antrieb kombiniert wird. Die offizielle Reichweite liegt dann bei bis zu 510 Kilometer, die schwächeren Varianten kommen noch einmal 80 Kilometer weiter. Geladen wird zügig mit bis zu 200 kW.
Die Besonderheit des BMW: Seine Synchronmotoren kommen ohne Permanentmagnete und damit ohne seltene Erden aus. Stattdessen wird das magnetische Feld elektrisch erzeugt. Das soll die Gesamt-Umweltbilanz des Autos verbessern. Die Preise beginnen bei 69'900 Franken.
Der EQB (Ende 2021 verfügbar) wird unter den E-Modellen von Mercedes das tauglichste Familienauto. Nicht nur wegen des im Vergleich zum grösseren EQC niedrigeren Preises (voraussichtlich ab 56'000 Euro), sondern auch, weil er auf Wunsch mit sieben Sitzen zu haben ist.
Der Antrieb ist allerdings zunächst eher üppig dimensioniert: Allradtechnik trifft auf mindestens 228 PS. Eine günstigere Frontantriebsvariante wird möglicherweise später kommen. Die Reichweite von ordentlichen 420 Kilometern wird sich dadurch aber nicht spürbar erhöhen. Ein kleiner Malus könnte die für ein Premium-Modell eher geringe DC-Ladeleistung von 100 kW sein, die auf Langstrecken zu längeren Ladepausen führt.
Die Rüsselsheimer Stellantis-Tochter soll bis 2028 zur reinen E-Automarke werden. Als neuester Vertreter der Stromer-Familie bekommt nun der Hochdachkombi Combo Life das aus Corsa und Mokka bekannte Antriebspaket. Damit bietet der fünf- bis siebensitzige Familientransporter 136 PS Motorleistung und 280 Kilometer Reichweite.
Seine 50-kWh-Batterie ist unter dem Fahrzeugboden montiert. So wird das grosszügige Platzangebot im Innenraum nicht beeinträchtigt. Bis zu 2'126 Liter Gepäck passen an Bord der Normalversion. Der Combo-e mit langem Radstand fasst bis zu 2'693 Liter. Der Preis beginnt bei 40'800 Franken.
Bislang dominiert der elektrische VW ID.3 das wichtige Kompakt-Segment. Nun kommt ein neuer Konkurrent aus Frankreich. Der bullig gestaltete Mégane-e wirkt zwar auf den ersten Blick wie ein Crossover. Seine Abmessungen und das Platzangebot entsprechen aber eher der Golf-Klasse, sprich dem ID.3. Weil der Antrieb stark auf Effizienz getrimmt ist, soll der Fünftürer trotz vergleichsweise kleiner Batterie bis zu 470 Kilometer weit fahren können.
Anders als VW entwickelt Renault kein eigenes Auto-Betriebssystem, sondern setzt voll auf Googles Android Automotive. Apps wie Google Maps sind somit direkt integriert. Punkten soll der Mégane-e laut Renault mit dem grössten Info-Display in der Kompaktwagenklasse.
Anders als die Neuheiten von BMW, Mercedes, Opel und Kia kommt der Mégane-e erst im Frühjahr 2022. Die Preise für den wahlweise 130 PS bis 220 PS starken Elektro-Mégane dürften bei rund 40'000 Franken starten.
(oli/SP-X/mab/t-online )