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Google-Chatbot Bard checkt Fakten neu mit KI

ILLUSTRATION - 13.07.2023, Hessen, Frankfurt/Main: Vor zwei Google-Logos ist der Satz
Google spendiert seiner ChatGPT-Alternative Bard neue Funktionen.Bild: keystone

Google-Chatbot Bard bekommt KI-Faktenchecker

Bard steckt ab sofort in Gmail, Google Drive, YouTube und Co. und prüft sich selbst.
19.09.2023, 13:1719.09.2023, 16:28
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Im Wettlauf der Systeme mit Künstlicher Intelligenz hatte Google zunächst gegenüber ChatGPT das Nachsehen. Doch der Internetriese verbessert seinen Chatbot Bard, der in Zürich mitentwickelt wird, kontinuierlich. Manche Neuerungen werden aber vorläufig nur auf Englisch verfügbar sein.

Der Chatbot Bard von Google wird künftig die Anwender dabei unterstützen, falsche Fakten in den Antworten des KI-Systems zu erkennen. Antworten von Bard können mit einem Klick auf eine Schaltfläche mit dem bunten Google-Logo überprüft werden, kündigte Google-Manager Jack Krawczyk am Dienstag in Mountain View an.

Die Teile der Antwort, bei denen sich das Dialogsystem Bard seiner Sache sehr sicher ist, werden dann grün markiert. Die Passagen, bei denen Bard auch Informationen im Internet entdeckt hat, die diese Aussage widerlegen könnten, werden dann orange eingefärbt.

Orange signalisiert, dass sich Bard nicht sicher ist.
Orange signalisiert, dass sich Bard nicht sicher ist.bild: google

Krawczyk sagte, Bard sei das erste KI-Sprachmodell, das bereit sei zuzugeben, wenn es sich einer Sache nicht sicher sei, indem es etwas nicht grün hervorhebe. «Bard geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt: ‹Ich bin bereit zuzugeben, dass wir einen Fehler gemacht haben.›» Der «Double-Check» werde weltweit zur Verfügung gestellt, anfangs jedoch nur in englischer Sprache.

Bard zieht bei Gmail, Google Drive und Co. ein

In einer weiteren Neuerung will Google den Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, ihre Google-Dienste wie Gmail, Google Drive, Flights etc. mit Bard zu verknüpfen. Damit kann man Bard zum Beispiel nach E-Mail- oder Google-Drive-Inhalten suchen oder eine Reise inklusive Flug und Hotel planen lassen.

In der deutschsprachigen Version von Bard wird es künftig auch möglich sein, Spracheingaben mit dem Hochladen von Bildern zu kombinieren. Damit kann man beispielsweise ein Foto des Etiketts einer Weinflasche hochladen und sich von Bard ausführlich erklären lassen, welches Hauptgericht dazu am besten passt. Ausserdem sei es beispielsweise möglich, «Google Lens den neu gekauften Kindersitz zeigen zu lassen und Bard nach einem passenden YouTube-Video suchen zu lassen, wie man diesen im Auto einbaut», schreibt das deutsche Tech-Portal heise.de.

Ebenfalls auf Deutsch verfügbar ist nun die Funktion, einen Bard-Chatverlauf mit anderen Personen zu teilen.

Google betont, dass von Bard gelesene E-Mails und Google-Drive-Dokumente nicht von menschlichen Prüfern eingesehen, nicht zur Werbeschaltung verwendet und auch nicht zum Trainieren des Bard-Modells verwendet würden.

Google hatte zunächst nur sehr zögerlich auf den Vorstoss des kalifornischen Start-ups OpenAI reagiert, das mit seinem Textroboter ChatGPT seit November vergangenen Jahres in wenigen Wochen über 100 Millionen User gewonnen hatte. Zunächst wurde Bard Mitte März nur auf Englisch in den USA und in Grossbritannien gestartet. Inzwischen ist Bard rund um den Globus in 40 Sprachen verfügbar.

(oli/sda/awp/dpa)

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