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Influencer Atallah Younes: Haftbefehl nach Raketenschuss in Berlin

Nach Festnahme bei versuchter Ausreise: Haftbefehl gegen Berliner Raketen-Influencer

Eigentlich wollte er wieder zurück in seine Heimat, dann wurde der Influencer am Flughafen festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm «rücksichtslose» Gefährdung von Menschenleben vor.
06.01.2025, 02:5906.01.2025, 03:30
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Ein Artikel von
t-online

Der Influencer, der an Silvester eine Rakete in eine Wohnung in Berlin-Neukölln geschossen hat, kommt in Untersuchungshaft. Gegen den 23-Jährigen sei Haftbefehl erlassen worden, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Michael Petzold, der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor hatte es bereits von der Staatsanwaltschaft geheissen, dass bei dem Mann Fluchtgefahr bestehe. Grund sei, dass der Mann keinen Wohnsitz in Deutschland habe, sagte Petzold. Der 23-Jährige kommt den Angaben zufolge aus dem Westjordanland.

Zum Motiv sagte der Sprecher:

«Ihm ging es darum, ein grösstmögliches Publikum zu erreichen durch die Begehung von Straftaten.»

Die Staatsanwaltschaft werfe dem Mann eine «rücksichtslose» Gefährdung von Menschenleben vor. Dies müsse strafverschärfend berücksichtigt werden.

Für gefährliche Brandstiftung droht mindestens ein Jahr Haft

Der Beschuldigte war am Samstag am Hauptstadtflughafen BER von Bundespolizisten festgenommen worden. Ihm werden versuchte schwere Brandstiftung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft droht für die ersten beiden Delikte eine Freiheitsstrafe von mindestens je einem Jahr beziehungsweise von mindestens sechs Monaten. Sachbeschädigung werde mit einer Geldstrafe geahndet. Weil die Straferwartung hoch sei, könne davon ausgegangen werden, dass der Mann sich dem Strafverfahren entziehen werde, sagte Petzold.

In einem Video, das der arabische Influencer auf Instagram gepostet hatte, war zu sehen, wie der Mann aus der Hand eine Feuerwerksrakete zündet und auf ein Mehrfamilienhaus richtet. Dann zeigt die Aufnahme, wie die Rakete durch ein Fenster fliegt und im Inneren explodiert.

Polizei und Staatsanwaltschaft zufolge wurde durch die brennende Rakete Mobiliar im Schlafzimmer des 33-jährigen Wohnungsinhabers beschädigt. «Die sich in der Wohnung befindliche Familie des Mannes sowie er selbst blieben unverletzt.»

Der Beschuldigte hat das Video inzwischen gelöscht und sich in einem weiteren Beitrag bei den Betroffenen entschuldigt. «Zeit Online» sagte er:

«Ich wollte niemanden absichtlich verletzen.»

Was er getan habe, tue ihm sehr leid. Er wisse nicht, wie eine Rakete funktioniere. Er sei als Tourist in Deutschland und wolle wieder in seine Heimat fliegen.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dop_forever
06.01.2025 05:54registriert Dezember 2015
"Er wisse nicht, wie eine Rakete funktioniere."
Selten so gelacht.
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Callao
06.01.2025 06:02registriert April 2020
Wenn es noch eines Beweises über die Inkompetenz von so genannten Influenzern bedarf, dann liegt er nun vor.
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Doplagus
06.01.2025 05:54registriert Dezember 2019
Er soll nur zahlen und dann ein lebenslanges Einreiseverbot in den Schengenraum erhalten.
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