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Nach Raketenschuss in Wohnung: Influencer am Flughafen festgenommen

ILLUSTRATION - 28.12.2012, NA, Neukirchen-Vluyn: Vor Silvesterraketen werden Wunderkerzen abgebrannt. Nicht immer z
An Silvester gab es viele Verletzungen aufgrund von Feuerwerkskörpern. Bild: DPA

Nach Raketenschuss in Wohnung: Influencer am Flughafen festgenommen

04.01.2025, 19:3504.01.2025, 20:18
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Der Influencer, der in der Silvesternacht eine Feuerwerksrakete in eine Wohnung in Berlin-Neukölln geschossen hat, ist am Flughafen BER an seiner Ausreise gehindert worden. Der «wegen schwerer Brandstiftung in der Silvesternacht» Verdächtige sei nach Fahndungsmassnahmen des Landeskriminalamtes von der Bundespolizei beim Ausreiseversuch an dem Flughafen in Schönefeld festgenommen worden, teilte die Berliner Polizei bei X mit. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet.

Am Sonntag solle ein Richter am Amtsgericht Tiergarten prüfen, ob ein Haftbefehl gegen den 23-Jährigen erlassen werde, teilten Polizei und Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Abend gemeinsam mit.

In einem Video, das der arabische Influencer auf Instagram gepostet hatte, war zu sehen, wie der Mann aus der Hand eine Feuerwerksrakete zündet und auf ein Mehrfamilienhaus richtet. Dann zeigte die Aufnahme, wie die Rakete durch ein Fenster fliegt und im Inneren explodiert.

Polizei und Staatsanwaltschaft zufolge wurde durch die brennende Rakete Mobiliar im Schlafzimmer des 33-jährigen Wohnungsinhabers beschädigt. Nach früheren Angaben eines Polizeisprechers wurde niemand bei der Aktion verletzt. Ein Brandkommissariat ermittele wegen versuchter schwerer Brandstiftung.

«Ich wollte niemanden absichtlich verletzen»

Der Influencer, der «Zeit Online» zufolge nach eigenen Angaben aus dem Westjordanland kommt, hat das Video inzwischen gelöscht und sich in einem weiteren Beitrag bei den Betroffenen entschuldigt. «Zeit Online» sagte er: «Ich wollte niemanden absichtlich verletzen.» Was er getan habe, tue ihm sehr leid. Er wisse nicht, wie eine Rakete funktioniere.

Zugleich äusserte er Unverständnis für die Ermittlungen. «Was will die Polizei denn von mir? Denken die, ich bin ein Flüchtling?» Er sei als Tourist in Deutschland, sagte der Mann und kündigte an, wieder zurück in seine Heimat zu fliegen. Dies sei sein vorerst letzter Besuch in Deutschland gewesen. Er habe infolge der Aktion Rassismus erlebt. (sda/dpa)

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132 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Snowy
04.01.2025 19:59registriert April 2016
„Was habe ich denn falsch gemacht?“

Wenn Du eine grosse Rakete auf ein Wohnhaus schiesst, und in folge dessen vom Staat verhaftet und befragt wirst, ist dies kein Rassismus.

Hoffentlich gibt’s eine sehr grosse Busse und dann eine one-way Rückreise.
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Cpt. Jeppesen
04.01.2025 19:49registriert Juni 2018
Zitat: "Dies sei sein vorerst letzter Besuch in Deutschland gewesen.".
Ja, das denke ich auch 😉
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zaunkönig
04.01.2025 19:52registriert November 2015
“Unglaublich, wie jemand so verantwortungslos handeln und dann auch noch Unverständnis für die Konsequenzen zeigen kann. Eine Rakete in eine Wohnung zu schießen – und dann auch noch in ein Kinderzimmer – ist kein harmloser Spaß, sondern eine potenziell lebensgefährliche Straftat. Dass der Influencer die Ermittlungen als Rassismus abtut, anstatt die Schwere seines Handelns zu erkennen, zeigt eine erschreckende Ignoranz. Tourist zu sein bedeutet nicht, über dem Gesetz zu stehen – Verantwortung gilt für alle gleichermaßen.”
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