Wenn es im Kuppelsaal des Capitols während der Amtseinführung des 47. US-Präsidenten an etwas nicht fehlte, dann an grossen Namen. Tech-CEOs, Staatschefs und weitere wichtige Geschäftsleute sassen während der Zeremonie zwischen Trump-Familienmitgliedern, ehemaligen Präsidenten und Top-Politikern der republikanischen Partei in zwei exklusiven Abteilen hinter dem Rednerpult.
Mit dabei am 20. Januar waren alle Trump-Lieblinge: Von Tech-Milliardär Elon Musk über Meta-Chef Mark Zuckerberg bis hin zu Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sowie dem argentinischen Präsidenten Javier Milei – und mittendrin ein Schweizer: Fifa-Präsident Gianni Infantino.
«Es war mir eine Ehre, an der Amtseinführung des 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald J. Trump, in Washington DC teilzunehmen», schreibt der 54-Jährige in einem Instagram-Post, mit dem er 15 Bilder der Zeremonie teilt – in den meisten ist er am Rande zu sehen.
Dass Infantino es während der in den engsten Kreis des eingehenden Präsidenten schaffte, erstaunte viele. Ein Nutzer schrieb auf X: «Nennen Sie mich naiv, aber ich hatte keine Ahnung, dass Gianni Infantino [...] genug Einfluss hat, um bei den Feierlichkeiten hinter den Bidens, Harris und den Clintons zu sitzen.» Die Amtseinführung wurde wegen eisiger Temperaturen nach drinnen verlegt. In der Folge konnten nur etwa 600 Personen aus nächster Nähe dabei sein, als Trump seinen Amtseid ablegte.
Wie Infantino in seinem Post schreibt, verbindet ihn und den Präsidenten «eine grossartige Freundschaft». Bereits vor dem Anlass hatte der Chef des Fussball-Weltverbandes den amerikanischen Präsidenten auf dessen Anwesen Mar-a-Lago in Florida getroffen.
Noch dieses Jahr findet in den USA die Club-WM statt. 2026 ist das Land gemeinsam mit Mexiko und Kanada der Austragungsort der Fussball-WM. Das Land spielt zurzeit also eine wichtige Rolle für die Fifa. «Ich freue mich darauf, dass die USA unter der Führung von Präsident Trump die Welt willkommen heissen und vereinen werden – so wie der Fussball die Welt vereint», so Infantino. Auf die Spannungen zwischen Trump und den beiden Co-Gastgeber der kommenden Weltmeisterschaft – der Republikaner bezeichnete Kanada mehrmals als 51. Staat der USA und plant, die Grenze zu Mexiko abzuriegeln – äusserte sich Infantino nicht.
Wonder how the Mexico hosts of the 2026 World Cup feel about Infantino (back left) laughing along at this https://t.co/PcAZXOXQfk
— Adam Crafton (@AdamCrafton_) January 20, 2025
Eine Geste des Fifa-Chefs sorgt in den sozialen Medien jedoch gerade für Aufsehen. Während seiner ersten Rede als Präsident erklärte Trump zum wiederholten Mal, dass er den Golf von Mexiko in den «Golf von Amerika» umbenennen wird. Daraufhin fängt Infantino an zu lachen. So sehr, dass er sich nach vorne beugt und kurz die Hand vors Gesicht halten muss. Ein paar Reihen vor ihm geht es Trumps ehemaliger Gegnerin Hillary Clinton ähnlich. Auch sie kann sich ihr Lachen über die Aussage nicht verkneifen. (bzbasel.ch)