Ein Bericht des französischen Senats wirft dem Staat im Skandal um Nestlé-Mineralwasser Vertuschung vor. Nestlé hatte eingeräumt, an mehreren Standorten verbotene Verfahren zur Wasserbehandlung eingesetzt zu haben.
Statt juristischer Konsequenzen genehmigte der Staat 2022 eine umstrittene Mikrofiltration – obwohl sie laut Experten gegen EU-Recht verstösst, wie es in dem am Montag veröffentlichten Bericht heisst. Dieser kritisiert die mangelnde Transparenz Nestlés und die enge Verstrickung des Elysée-Palasts. Präsident Emmanuel Macron hatte im Vorfeld jegliche Kenntnis von sich gewiesen.
Die Marke Perrier steht aktuell unter Beobachtung; eine Aberkennung des Status als «Natürliches Mineralwasser» steht im Raum. Nestlé kündigte Alternativen zur Mikrofiltration an. Der Konzern prüft zudem laut Medien den Verkauf seiner Wassersparte.
Der französische Mineralwassermarkt umfasst 104 Standorte, 11'000 Jobs und 3 Milliarden Euro Umsatz. Bereits 2022 hatte ein Regierungsbericht unzulässige Praktiken bei rund 30 Prozent der Marken festgestellt. (rbu/sda/awp/afp)