International
Gesellschaft & Politik

Trump wütet im Madison Square Garden gegen «Feinde im Inneren»

Republican presidential nominee former President Donald Trump and former first lady Melania Trump listen to Lee Greenwood at a campaign rally at Madison Square Garden, Sunday, Oct. 27, 2024, in New Yo ...
Trump, unterstützt von seiner Frau Melania, im New Yorker Madison Square Garden,Bild: keystone

Mit Musk und Melania: Trump wütet im Madison Square Garden gegen «Feinde im Inneren»

Gemeinsam mit Elon Musk und Melania Trump sowie anderen prominenten Unterstützern hat Trump in seiner Heimat New York – wo er mehrheitlich unbeliebt ist – um Unterstützung geworben. Seine Rhetorik war aggressiv und beleidigend wie häufig.
28.10.2024, 06:1928.10.2024, 06:19
Mehr «International»

Im berühmten Madison Square Garden mit knapp 20'000 Plätzen löste der 78-jährige Republikaner mit persönlichen Angriffen auf seine Kontrahentin Kamala Harris teils grossen Jubel aus – obwohl eine Reihe von Unwahrheiten über die Demokratin wie auch die Migrationspolitik dabei waren. Mehrmals beleidigten Trump – und auch diverse seiner Vorredner – Harris als «Person mit niedrigem IQ». Es ist eine wiederkehrende abwertende Aussage, die er im Wahlkampf häufig wiederholt.

Gleiches gilt für die noch viel umstrittenere Aussage über «Feinde im Inneren». Vor zwei Wochen hatte Trump bei Fox Demokraten und andere, die nicht seiner Meinung sind, als solche bezeichnet und angegeben, dass er das Militär gegen sie einsetzen werde, wenn er wieder Präsident wird. In New York wiederholte er diese Aussagen nun ebenfalls erneut.

Während Trump-Unterstützer die Aussagen als übertrieben darstellen und sie verharmlosen, äussern viele Kritiker Bedenken, wonach Trump als Präsident Ernst machen und Andersdenkende verfolgen lassen könnte.

Trump sprach auch über die illegale Migration, mit der die USA seit längerem zu kämpfen haben, und sagte:

«An dem Tag, an dem ich meinen Amtseid ablege, endet die Migranteninvasion in unserem Land und der Wiederaufbau unseres Landes beginnt.»

Elon Musk, der ebenfalls eine Rede hielt, pries indes die künftige Wirtschaftspolitik unter Trump – mit seinem Zutun – an: «Die Zukunft wird grossartig», rief er der Menge zu.

Zuvor hatten auch seine im Wahlkampf bislang nur selten in Erscheinung getretene Frau Melania Trump und der frühere Wrestling-Star Hulk Hogan in Manhattan gesprochen.

Besonders der Auftritt von Ex-First-Lady Melania kam überraschend. Sie hielt sich im Wahlkampf grossmehrheitlich im Hintergrund und verzichtete bis auf wenige Ausnahmen auf gemeinsame Auftritte mit ihrem Mann.

epa11688277 Former US President and Republican presidential candidate Donald Trump (L), embraces former First Lady Melania Trump (R) as he takes the stage during a rally at Madison Square Garden in Ne ...
Melania Trump trat überraschend bei einem Event ihres Mannes in New York auf.Bild: keystone

Schwieriges Verhältnis zu New York

Mit dem Auftritt in der grössten amerikanischen Stadt, einer Hochburg der Demokraten, wollte Trump offenkundig ein Zeichen setzen. Das dürfte auch einigen republikanischen Parlamentskandidaten helfen, die in einer Reihe von knappen Rennen im Bundesstaat auf einen Erfolg hoffen und einen Sitz im US-Kongress nach der Wahl am 5. November erobern wollen.

Trump stammt aus dem New Yorker Stadtteil Queens und legte als Erbe eines Immobilienunternehmens Ende der 70er sowie in den 80er Jahren einen fulminanten Aufstieg in New York hin, der ihm zu landesweiter Prominenz verhalf. Spätestens seit dem polarisierenden Wahlkampf 2016 haben sich viele der liberalen New Yorker aber von Trump und seiner rechtspopulistischen Politik abgewendet.

Elon Musk and former first lady Melania Trump listen as Republican presidential nominee former President Donald Trump speaks at a campaign rally at Madison Square Garden, Sunday, Oct. 27, 2024, in New ...
Elon Musk und Melania unterstützten Donald Trump in New York. Bild: keystone

Zuletzt war der mittlerweile in Florida lebende Politiker unter anderem wegen Gerichtsterminen immer wieder zu Gast in Manhattan. Dort wurde er Ende Mai wegen der Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin als erster ehemaliger US-Präsident eines Verbrechens schuldig gesprochen. (sda/dpa/con)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
112 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Eat.Sleep.Work.Repeat
28.10.2024 07:06registriert März 2022
"Trump stammt aus dem New Yorker Stadtteil Queens und legte als Erbe eines Immobilienunternehmens Ende der 70er sowie in den 80er Jahren einen fulminanten Aufstieg in New York hin, der ihm zu landesweiter Prominenz verhalf."

Glaubt Watson das auch achon?
Fulminanter Aufstieg?
Hochgelogen, betrogen, hochgestapelt hat er sich. Daran ist nichts fulminant.
Richtig bekannt wurde er durch "The Apprentice", wo er als erfolgreicher Geschäftsmann zu Showzwecken dargestellt wurde, der er niemals war.
Alles Lug und Betrug.
1549
Melden
Zum Kommentar
avatar
ricardo
28.10.2024 06:55registriert Februar 2014
Zahlreiche Vorredner haben den Anlass genutzt, offen und unverblümt ihren Hass zu propagieren. Da wurde namentlich Puerto Rico als «schwimmender Müllhaufen» verunglimpft, was nun immerhin die Latino-Community aufrüttelt. Der Ort des Geschehens erinnert zudem an ein ganz dunkels Ereignis der US-Geschichte: Madison Square Garden 1939. (Googlen lohnt sich!)
938
Melden
Zum Kommentar
avatar
Treebonesteak
28.10.2024 06:49registriert April 2021
Der grösste Vorwurf, den man den Demokraten machen sollte ist, dass sie es nicht geschafft haben Donald Trump ins Gefängnis zu bringen. Das gefährdet nicht nur die USA, sondern die ganze Welt.
8632
Melden
Zum Kommentar
112
    Trump plant massiven Atomkraft-Ausbau in den USA +++ EU will eigene Interessen verteidigen
    Unter Präsident Trump bleibt kaum ein Stein auf dem anderen. Hier findest du die aktuellen Entwicklungen rund um seine zweite Amtszeit.
    Zur Story