International
Iran

Revolutionsgericht in Iran verhängt Todesurteil und Haftstrafen

Revolutionsgericht in Iran verhängt Todesurteil und Haftstrafen gegen Demonstranten

13.11.2022, 18:55
Mehr «International»

Ein Revolutionsgericht im Iran hat einen Demonstranten einem Bericht zufolge im Zusammenhang mit den systemkritischen Protesten im Land zum Tode verurteilt. Fünf weitere Personen wurden demnach zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Ein «Unruhestifter» sei am Sonntag wegen Brandstiftung an einer staatlichen Einrichtung sowie Gefährdung der nationalen Sicherheit zum Tode verurteilt worden, erklärten die Justizbehörden einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Irna zufolge. Details zu der verurteilten Person wurden nicht genannt.

Ausserdem seien fünf weitere Personen wegen Ordnungswidrigkeiten und der Störung des öffentlichen Friedens zu Haftstrafen zwischen fünf und zehn Jahren verurteilt worden, hiess es weiter. Gegen die Urteile könne demnach noch Berufung eingelegt werden. Die Todesstrafe wird im Iran normalerweise durch Erhängen vollstreckt. Der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge wurden im Iran etwa im vergangenen Jahr mindestens 314 Menschen hingerichtet.

Bei den seit rund zwei Monaten anhaltenden Protesten sind nach Einschätzungen von Menschenrechtlern bislang fast 15 000 Demonstranten festgenommen worden. Die Regierung in Teheran hat diese Zahlen nicht bestätigt, aber auch keine anderen angegeben. Laut der Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) in den USA sind bei den Protesten mindestens 330 Menschen getötet worden.

(yam/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
26 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hyper80
13.11.2022 19:11registriert Juni 2020
Unfassbare Zahlen. Dies weil Frauen für ihre rechte kämpfen. Sowas darf nicht sein.
715
Melden
Zum Kommentar
avatar
Franz v.A.
13.11.2022 19:39registriert August 2019
Ein gutes Beispiel, dass Politik und Religion strikt getrennt sein müssen, überall!
Es ist traurig, dass wegen solchen Fanatiker immer noch Menschen sterben müssen.
706
Melden
Zum Kommentar
avatar
Offi
13.11.2022 19:10registriert Januar 2018
Hoffe dass der Traum der Bevölkerung bald in Erfüllung geht und das Regime in sich zusammenbricht…
635
Melden
Zum Kommentar
26
Gitarre von John Lennon auf Dachboden gefunden – er hat «Yesterday» damit aufgenommen
Eine Gitarre, die einst von John Lennon gespielt wurde und lange als verschollen galt, ist in Grossbritannien auf einem Dachboden wiederentdeckt worden.

Das zwölfsaitige Instrument vom Typ Hootenanny des deutschen Herstellers Framus ist auf etlichen Bildern von Studio-Sessions für das Album «Help!» und auch in dem gleichnamigen Beatles-Film aus dem Jahr 1965 zu sehen. Sie soll nun beim Auktionshaus Julien's Auctions in New York Ende Mai unter den Hammer kommen. Der Schätzpreis liegt zwischen 600'000 und 800'000 US-Dollar (rund etwa 550'000 bis 730'000 Franken), wie das Auktionshaus am Dienstag mitteilte.

Zur Story