Mindestens 326 Menschen sind im Iran seit Beginn der Proteste vor etwa acht Wochen getötet worden. Das berichtet CNN unter Berufung auf die Menschenrechtsorganisation IHRNGO aus Norwegen. Demnach beinhalte die Zahl 43 Kinder und 25 Frauen. Die Summe sei das «absolute Minimum». Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren, auch weil die iranische Regierung keine Auskunft zu Todesopfern bei den Protesten gibt.
Die IHRNGO hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, «entschlossen und rechtzeitig Massnahmen» gegen die steigende Zahl der Todesopfer zu ergreifen. Zudem hat sie erklärt, dass es notwendig sei, Wege zu finden, um «die Behörden der Islamischen Republik für ihre groben Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft zu ziehen». Die Organisation fordert einen internationalen Untersuchungsausschuss durch die UN, der es auch in Zukunft erleichtern soll, Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Im Iran protestieren seit Mitte September Menschen gegen die Regierung und das islamische Herrschaftssystem. Auslöser war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte die iranische Führung angesichts der schweren Menschenrechtsverletzungen im Land scharf kritisiert. «Was sind Sie für eine Regierung, die auf die eigenen Bürgerinnen und Bürger schiesst? Wer so handelt, muss mit unserem Widerstand rechnen», sagte er in seinem am Samstag veröffentlichten Videopodcast.
((dpa,joh ))