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Iranischer Fussballprofi zum Tode verurteilt – FIFPRO ist «entsetzt»

Iranischer Fussballprofi zum Tode verurteilt – FIFPRO «geschockt und entsetzt»

13.12.2022, 08:5513.12.2022, 08:57
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Das iranische Regime hat den ehemaligen Profifussballer Amir Nasr-Azdani zum Tode verurteilt, weil er an Protesten gegen die Regierung teilgenommen und sich für eine Verbesserung der Frauenrechte im Iran eingesetzt hat. Nasr-Azdani spielte in seiner Aktivkarriere für die iranischen Klubs Rah Ahan und Tractor in der «Persian Gulf Pro League. Einst Teil der iranischen Nachwuchs-Nationalmannschaften, wurde seine Karriere von mehreren Knieverletzungen vorzeitig beendet.

Die Fussball-Spielergewerkschaft FIFPRO zeigte sich «schockiert und entsetzt» ob der Entscheidung des iranischen Regimes und forderte die sofortige Aufhebung des Urteils. «Wir zeigen uns solidarisch mit Amir und fordern, dass die Strafe zurückgezogen wird», schrieb die Gewerkschaft in einer Mitteilung.

In den vergangenen Tagen sind im Iran bereits zwei junge Männer hingerichtet worden. Auch der iranischen Fussball-Legende Ali Daei drohen Strafen. Das Regime hat einen Laden und ein Restaurant in seinem Besitz zwangsmässig geschlossen, weil er die Proteste im Land unterstützte.

Insgesamt stehen Medienberichten zufolge mindestens 25 Demonstranten auf der Todesliste der iranischen Justiz – darunter auch Kinder.

Auslöser der landesweiten Proteste war der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini. Sie starb am 16. September im Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. (abu/yam/sda)

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Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
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Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
Der Auslöser für die Proteste war der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini. Die 22-Jährige starb wohl, weil sie ihr Kopftuch nicht so getragen hatte, wie die iranischen Mullahs und das iranische Gesetz es für Frauen vorsehen. Die genauen Umstände ihres Todes sind noch unklar. Amini wurde zu einer Ikone im Kampf für Freiheit.
quelle: keystone / abedin taherkenareh
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Feuer bei Protesten im Iran
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55 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Andi7
13.12.2022 10:06registriert November 2019
Schwierig, hier seine tiefe Verachtung für dieses miese Regime in Worte zu fassen, ohne ausfällig zu werden.
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Tokyo
13.12.2022 09:02registriert Juni 2021
hat sich der Aussenminister der Schweiz schon gemeldet und protestiert oder schweigt er noch, weil er sein Rückgrat sucht?
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Sagittarius
13.12.2022 09:46registriert März 2019
Zeit zum Aufwachen 💔
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