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Nahost-Ticker: Geheimdienst-Chef und Vize der Revolutionsgarden getötet

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Iran feuert erneut Raketen ab ++ Geheimdienst-Chef und Vize getötet

Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
15.06.2025, 22:4416.06.2025, 06:06
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Nacht auf Freitag hat Israel einen Grossangriff auf Ziele in Iran gestartet. Beide Länder sprechen inzwischen von Krieg.
  • Israelische Kampfjets attackierten etwa 100 Ziele – nukleare wie militärische. Dabei wurde die Atomanlage Natans schwer beschädigt.
  • Bei den Angriffen wurden ranghohe iranische Militärs getötet, darunter Hossein Salami, Befehlshaber der Revolutionsgarden, sowie Mohammad Bagheri, Generalstabschef der regulären Streitkräfte wie auch der Revolutionsgarden.
  • Im Krieg zwischen Israel und dem Iran steuern die beiden Erzfeinde auf eine Eskalation ihrer gegenseitigen Angriffe zu.
  • Dabei könnten auch iranische Öl- und Gasanlagen sowie Handelsrouten für Erdöl und wichtige Versorgungsgüter ins Visier geraten und andere Mächte wie die USA in den Konflikt hineingezogen werden.

Die neusten Entwicklungen im Liveticker

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6:23
Mehr als 220 Tote im Iran seit Beginn israelischer Angriffe
Seit dem Beginn der israelischen Grossoffensive sind im Iran nach Behördenangaben mindestens 224 Menschen getötet worden. Mindestens 1277 Menschen seien bei den Angriffen verletzt worden, teilte ein Beauftragter des Gesundheitsministeriums auf der Plattform X mit.

Israel hat auch am Sonntag weiter Angriffe auf die iranische Hauptstadt geflogen. Gemeldet wurden Angriffe auf Regierungseinrichtungen, aber auch auf Wohnviertel. «Teheran brennt», schrieb Israels Verteidigungsminister Israel Katz auf der Plattform X. Erklärtes Kriegsziel Israels ist es, die Islamische Republik an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern.

Auf den Strassen, die aus Teheran hinausführten, staute es sich auch am Abend noch. Viele Menschen verlassen die Stadt aus Angst vor den Angriffen. Der Militäreinsatz werde voraussichtlich «Wochen, nicht Tage» dauern, zitierte CNN US-Beamte und Vertreter in Israel. (sda/dpa)
03:58
Einschläge in Tel Aviv
Israel ist nach Angaben des Militärs in der Nacht erneut vom Iran aus mit Raketen angegriffen worden. Die Verteidigungssysteme wurden aktiviert, nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom gab es dennoch mehrere Einschläge im Zentrum des jüdischen Staates. Mehrere Menschen wurden demnach verletzt. Die Bevölkerung könne die Schutzräume inzwischen aber wieder verlassen, teilte das Militär auf Telegram mit.

Such- und Rettungskräfte waren nach Armeeangaben an mehreren Orten im ganzen Land im Einsatz. Während des iranischen Angriffs waren im Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv Explosionen zu hören, anschliessend die Sirenen mehrerer Krankenwagen. Zuvor hatte die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben Abschussrampen für Boden-Boden-Raketen im Landesinneren des Irans angegriffen - anscheinend mit dem Ziel, einem erneuten Angriff des Erzfeindes zuvorzukommen. (sda/dpa)
03:26
Wieder Beschuss aus Iran
Israel ist nach Angaben des Militärs in der Nacht erneut vom Iran aus mit Raketen angegriffen worden. Die Verteidigungssysteme seien in Betrieb, um die Bedrohung abzufangen, teilte das Militär auf Telegram mit. Die Bevölkerung sei angewiesen, Schutzräume aufzusuchen und dort bis auf Weiteres zu bleiben. Zuvor hatte die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben im Zentrum des Irans Abschussrampen für Boden-Boden-Raketen angegriffen - anscheinend mit dem Ziel, einem erneuten Angriff des Irans zuvorzukommen. (sda/dpa)



Angriff auf Tel Aviv
22:20
Geheimdienstchef der Revolutionsgarden und sein Vize getötet
Israel hat bei einem weiteren militärischen Angriff erneut hochrangige Vertreter des iranischen Staatsapparats getötet. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim bestätigte am Abend den Tod des Chefs des Geheimdienstes der Revolutionsgarden, Mohammed Kasem, und seines Stellvertreters Hassan Mohaghegh. Sie seien durch israelische Angriffe auf Teheran am Sonntag getötet worden.

Man habe «den Chef des Geheimdienstes und dessen Stellvertreter in Teheran gekriegt», hatte auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dem US-Sender Fox News zuvor gesagt. Auf die Frage des Interviewers, ob ein Ziel der israelischen Angriffe auch der Sturz der iranischen Führung sei, antwortete Netanjahu: «Es könnte sicherlich das Ergebnis sein. Das iranische Regime ist sehr schwach.» Eine Mehrheit der Iraner würde sie gerne loswerden, meinte er. «Die Entscheidung, sich aufzulehnen, liegt beim iranischen Volk.»

Einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Tagen Einspruch gegen israelische Pläne für die Tötung des iranischen Staatsoberhaupts Ajatollah Ali Chamenei eingelegt haben soll, wollte Netanjahu auf Nachfrage nicht näher kommentieren. Er sagte lediglich, es gebe «viele falsche Berichte über Gespräche, die nie stattgefunden haben». Er werde darauf nicht eingehen. Israel tue, was es tun müsse. Die USA wüssten, was für sie selbst das Beste sei. (sda/dpa)
22:12
Trump offen für Putin als Vermittler in Israel-Iran-Krieg
US-Präsident Donald Trump ist offen für die Idee, dass Kremlchef Wladimir Putin im Krieg zwischen Israel und der Islamischen Republik Iran als Vermittler agieren könnte. «Ich wäre offen dafür», sagte Trump dem Fernsehsender ABC dazu. Putin habe ihn deswegen angerufen. «Wir hatten ein langes Gespräch darüber. Wir haben mehr darüber gesprochen als über seine Situation.» Russlands Präsident hatte sich nach Angaben des Kremls in einem Telefonat mit Trump am Samstag selbst als Vermittler im Konflikt zwischen Israel und Iran angeboten.

Trump hatte am Samstag nach dem Telefonat mit Putin und den Diskussionen über die Eskalation im Nahen Osten auf der Plattform X geschrieben: «Er ist wie ich der Meinung, dass der israelisch-iranische Krieg beendet werden sollte, woraufhin ich erklärte, dass auch sein Krieg beendet werden sollte.» (sda/dpa)
21:21
EU-Chefdiplomatin organisiert Krisenschalte zu Nahost-Krieg
Angesichts der Eskalation im Nahen Osten hat die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas für Dienstag eine Videokonferenz der Aussenminister einberufen. Die Sitzung werde die Gelegenheit zu einem Meinungsaustausch sowie zur Koordinierung diplomatischer Bemühungen gegenüber Israel und Iran bieten, teilte ein Mitarbeiter von Kallas in Brüssel mit. Zudem solle über mögliche nächste Schritte beraten werden.



«Wir werden weiterhin zu allen diplomatischen Anstrengungen beitragen, um Spannungen abzubauen und eine dauerhafte Lösung der iranischen Nuklearfrage zu finden – eine Lösung, die nur im Rahmen eines ausgehandelten Abkommens möglich ist», hiess es. Die EU sei dem Ziel der regionalen Sicherheit und Deeskalation fest verpflichtet.

Eine besondere Rolle könnte bei der Videokonferenz der deutsche Aussenminister Johann Wadephul spielen. Er war in den vergangenen Tagen nach der militärischen Eskalation zwischen Israel und Iran in der Region unterwegs und hatte Gespräche in Saudi-Arabien, Katar, Oman geführt. (sda/dpa)
21:13
Berichte: Israel greift Irans Ministerien und Polizei an
In der iranischen Hauptstadt Teheran sind Medienberichten zufolge zentrale Einrichtungen und Behörden zum Ziel israelischer Luftangriffe geworden – darunter das Ölministerium und die Polizeidirektion. Der stellvertretende Aussenminister Said Chatibsadeh schrieb auf der Plattform X, auch ein an sein Ministerium angegliedertes Forschungsinstitut sei Ziel eines israelischen Angriffs geworden.



Augenzeugen berichteten zudem am Sonntag von viel Verkehr und Staus in den Strassen Teherans, weil viele Menschen die Stadt zu verlassen versuchen.

Zuvor war bereits von israelischen Angriffen gegen das Hauptquartier des iranischen Verteidigungsministeriums sowie einer staatlichen Atom-Forschungsorganisation, einem Kommando des Verteidigungsministeriums und auf ein Öllager in Teheran berichtet worden. In einigen Stadtteilen fiel das Wasser aus. In Videos auf dem Webportal der Tageszeitung Hafte-Sobh war zu sehen, wie eine zerstörte Strasse unter Wasser stand, drumherum Autos auf ihren Dächern. (sda/dpa)
21:01
Weitere Raketen auf Israel – erneut Verletzte
Irans Streitkräfte haben erneut Raketen auf Israel abgefeuert. In mehreren Landesteilen Israels gab es Raketenalarm, Menschen flüchteten sich in Bunker. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, im Norden seien nach dem Angriff sieben Verletzte in Spitäler gebracht worden. In Videos waren schwerbeschädigte Gebäude und mehrere lichterloh brennende Fahrzeuge zu sehen. Der TV-Sender n12 berichtete über Einschläge unter anderem nahe der Stadt Haifa und in Lachisch südwestlich von Jerusalem. (sda/dpa)
20:29
Israel: Angriffe auf Boden-Boden-Raketen im Westen Irans
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben eine Serie von Angriffen auf Dutzende Ziele im Westen des Irans begonnen, wo Boden-Boden-Raketen stationiert sein sollen. Nach israelischen Medienberichten verfügt der Iran nach Schätzungen noch über rund 2000 solcher Raketen. (sda/dpa)
20:18
Schweizer Botschaft in Teheran bis auf Weiteres geschlossen
Die Schweizer Botschaft in Teheran bleibt wegen des Konflikts zwischen Israel und der Islamischen Republik Iran bis auf Weiteres geschlossen. Begründet wird die Massnahme mit der aktuellen Sicherheitslage.

Die Botschaft informierte am frühen Sonntagabend in einem Post auf der Plattform X über die Schliessung. Die Schweizer Vertretung in der iranischen Hauptstadt war schon am Sonntag geschlossen geblieben. (sda)
20:10
Israelis unter Verdacht der Zusammenarbeit mit Irans Regime gefasst
Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet hat zwei Israelis festgenommen, die für Irans Regime gearbeitet haben sollen. Ihnen werde vorgeworfen, im Auftrag iranischer Geheimdienste «Sicherheitsvergehen» begangen zu haben, hiess es am Abend in einer Mitteilung von Schin Bet.

Der Geheimdienst berichtete, seit Kriegsbeginn hätten der Schin Bet und die israelische Polizei 22 ähnliche Vorfälle vereitelt. Dies zeuge von den wiederholten Bemühungen iranischer Geheimdienste, israelische Staatsbürger für Missionen zu rekrutieren, die die Sicherheit des Staates Israel und seiner Bewohner gefährden sollen, hiess es. Weitere Einzelheiten zu den Vorwürfen und der Identität der Festgenommenen gab es wegen einer verhängten Nachrichtensperre nicht. (sda/dpa)
19:37
Kibbuz-Bewohner kehren wegen Raketenangriffen zurück in den Süden
Bewohner des Kibbuz Reim, der am 7. Oktober 2023 zu den Angriffszielen der islamistischen Hamas gehörte, kehren ihren provisorischen Unterkünften in Tel Aviv verstärkt den Rücken. In den vergangenen Tagen, seit Beginn der iranischen Raketenangriffe, seien viele der Kibbuzniks in den Süden zurückgekehrt, berichtete die Zeitung «Times of Israel» unter Berufung auf die Kibbuzsekretärin Sohar Misrahi.

«Die meisten der Gemeinschaft sind derzeit in Reim», sagte sie. «Es ist nicht klar, ob sie bleiben oder nach Tel Aviv zurückkehren.» Im Grossraum Tel Aviv waren in den vergangenen Tagen wiederholt Hochhäuser wie die, in denen die Kibbuz-Mitglieder untergebracht sind, von iranischen Raketen getroffen worden. (sda/dpa)
19:28
Händler im Teheraner Basar schaffen Gold in Sicherheit
Goldhändler im Grossen Basar von Teheran bringen ihre Wertsachen in Sicherheit. Aus Sorge vor einer weiteren Eskalation und Plünderungen räumen die sogenannten Basaris ihre Schaufenster und kleinen Läden, wie aus Kreisen der Händler verlautete. Viele Bereiche sind inzwischen geschlossen.

Der Grosse Basar von Teheran ist ein lebendiges Labyrinth. Über Jahrhunderte gewachsen, erstreckt sich das Netz aus verwinkelten, überdachten Gassen über mehrere Quadratkilometer. Auch wenn viele Läden winzig sind, geniessen die Besitzer hier grossen Status. Eine Besonderheit: Jeder Abschnitt gehört einer speziellen Händlergruppe. (sda/dpa)
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