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Iran und Israel: Kommt jetzt der Krieg? 6 drängende Fragen die Antworten

epa11269367 A handout photo made available by the Iranian supreme leader office shows Iranian Supreme Leader Ayatollah Ali Khamenei speaking during the Eid al-Fitr ceremony in Tehran, Iran, 10 April 2 ...
Ayatollah Ali Khamenei spricht während der Eid al-Fitr-Zeremonie in Teheran.Bild: keystone

Kommt jetzt der Krieg zwischen Iran, Israel und den USA? Die 6 drängendsten Punkte

Nach der Attacke auf das iranische Konsulat in Damaskus droht der Iran mit Rache. Wie wahrscheinlich ist ein Vergeltungsschlag im Moment? Und was wären die Folgen?
12.04.2024, 10:51
Michael Wrase, Beirut / ch media
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«Das böse Regime wird bestraft werden», wetterte Irans Revolutionsführer Ali Khamenei am Mittwoch. Er drohte Israel mit Vergeltung für einen Raketenangriff auf das iranische Konsulat in Damaskus vor 11 Tagen, bei dem sieben hochrangige Militärs getötet wurden.

Die US-Geheimdienste sind besorgt. Laut einem Bericht, aus dem US-Medien zitieren, könnte ein Angriff auf israelische Einrichtungen durch den Iran oder seine Stellvertreter unmittelbar bevorstehen.

Was würde ein Angriff des Iran auf Israel bedeuten? Und haben die Mullahs dafür überhaupt die Mittel? Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Warum verschärft der Iran die Drohungen gerade jetzt?

Die Angriffe auf das iranische Konsulat in der syrischen Hauptstadt, die Khamenei als «Angriff auf unseren Boden» wertet, bringen den Iran unter Zugzwang. Über die Schweizer Botschaft in Teheran, die die Interessen der USA in der Islamischen Republik vertritt, hatte die iranische Diplomatie sofort nach den Angriffen in Damaskus eine «sehr wichtige Botschaft» nach Washington geschickt.

Teheran, so gut informierte Quellen, habe darin explizit einen Vergeltungsschlag gegen Israel angekündigt, falls der Krieg im Gazastreifen nicht beendet werde. Sechs Tage später zog Israel den Grossteil seiner Truppen aus dem Süden von Gaza ab. Trotzdem wurde die Vergeltungsdrohung am Mittwoch von Khamenei bekräftigt.

Werden die Iraner sofort zuschlagen?

Wahrscheinlich nicht. Im Nahen Osten wird gegenwärtig «Eid al Fittr», das Fest des Fastenbrechens nach dem Ramadan gefeiert. Der Zeitpunkt für einen Vergeltungsschlag ist daher denkbar schlecht. Vermutlich werden die Iraner ihre Politik der sogenannten «strategischen Geduld» fortsetzen, also abwarten und sich auf die Operationen ihrer regionalen Verbündeten im Libanon, Syrien, Irak und Jemen beschränken.

Angesichts seiner militärischen Fähigkeiten und seiner prekären wirtschaftlichen und politischen Lage sei der Iran ohnehin nicht zu einer grossen Konfrontation mit Israel fähig, sagte der Iran-Analyst Ali Sadrazeh der BBC.

Verfügen die Iraner über die Mittel?

Durchaus. Iran hat erst im Februar dieses Jahres seine Langstreckenrakete «Fatah» (Eroberer) mit einer Reichweite von 1700 Kilometern getestet - angeblich erfolgreich. Mit dem Test sei ein Angriff auf die israelische Luftwaffenbasis Palmachim simuliert worden. Im Januar hatten die Revolutionsgardisten Stellungen in Syrien und im Irak in rund 1200 Kilometern attackiert. Die Angriffe wurden als klares Signal an Israel interpretiert, weil die Entfernung in etwa die gleiche ist.

Welche Alternativen haben die Iraner?

Sie könnten dem Bau einer Atombombe jetzt Vorrang geben. Teheran «sammle Energie, reichere Uran an und mache dabei grosse Fortschritte», behauptet Fawaz Gerges, Professor für internationale Beziehungen an der London School of Economics. Der «grosse Preis für den Iran», so der Experte, sei «es jetzt nicht, 50 ballistische Raketen auf Israel abzufeuern und dabei 100 Israelis zu töten, sondern eine strategische Abschreckung aufzubauen, die sich nicht nur gegen den Staat Israel, sondern auch gegen die USA richtet».

Die USA haben Israel direkte Unterstützung zugesagt. Wie ist das zu verstehen?

Die US-Streitkräfte, vor allem die im Persischen Golf stationierte 5. US-Flotte, würden dann Israel direkt unterstützen.

Vermutlich würden die US-Kriegsschiffe iranische Ziele mit Marschflugkörpern angreifen. Es käme dann wohl tatsächlich zu dem seit langem befürchteten Flächenbrand in der Region.

Welche Regionen wären bei einem solchen Flächenbrand noch betroffen?

Mit Sicherheit der Libanon, wo die Hisbollah angeblich über 130'000 einsatzbereite Raketen und Flugkörper verfügt. Auch Syrien und der Irak wären betroffen sowie vermutlich auch Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Ein iranischer Marinekommandant hatte erst am Dienstag behauptet, dass Israel in diesen beiden Staaten, die mit Jerusalem diplomatische Beziehungen unterhalten, eine militärische Präsenz aufbaue. Diese Bindungen müssten die Emirate und Bahrain jetzt kappen, verlangte Irans Revolutionsführer Khamenei am Mittwoch. Anderenfalls, so die versteckte Drohung, sei Iran zum Handeln gezwungen.

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Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
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Die Gesichter des Protestes gegen das Regime in Iran
Der Auslöser für die Proteste war der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini. Die 22-Jährige starb wohl, weil sie ihr Kopftuch nicht so getragen hatte, wie die iranischen Mullahs und das iranische Gesetz es für Frauen vorsehen. Die genauen Umstände ihres Todes sind noch unklar. Amini wurde zu einer Ikone im Kampf für Freiheit.
quelle: keystone / abedin taherkenareh
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62 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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En Espresso bitte
12.04.2024 10:57registriert Januar 2019
Und Vlad der Pfähler reibt sich die Hände, wenn die USA nochmals einen regionalen Brand zu beruhigen hat, während sich Europa weiterhin nicht dazu durchringen kann, die Ukraine genügend zu unterstützen.
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Thanos
12.04.2024 12:00registriert März 2024
Entschuldigung, aber was erwartet man denn, wenn man ein Konsulat eines Landes angreift? Glaubt ihr ernsthaft zum Beispiel, die USA würden einfach untätig bleiben, wenn ihr Konsulat angegriffen würde? Das muss doch ein Witz sein.

Ein Angriff auf ein Konsulat ist auch ein Angriff auf das Land selbst. In diesem Fall trägt Israel selbst die Schuld.
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Vortex86
12.04.2024 13:33registriert Juli 2016
Kann mir jemand erklären warum sich der Ayatollah während der Rede an einem Gewehrlauf festhalten muss? Wenn ich der Bildunterschrift glauben schenken darf, dann ist es ja eine festliche Rede.
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