Bei einem israelischen Luftangriff in der Stadt Rafah im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 35 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Die Behörde sprach in der Nacht zum Montag von einem «Massaker». Die meisten der Toten seien Frauen und Kinder. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. In sozialen Medien kursierten Videos, die zeigten, wie Leichen aus brennenden Zelten geborgen wurden. Nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds wurden bei dem Angriff Zelte geflüchteter Zivilisten getroffen.
Terörist İsrail, Rafah'ın batısındaki sivilleri hedef aldı. En az 100 sivil şehit oldu ve yakalandı.
— Hamad Alnajjar 🇵🇸🇹🇷 (@hamad_alnajjar) May 27, 2024
Gazze'yi unutmayın soykırım devam ediyor pic.twitter.com/mBot4zqTh5
Das israelische Militär bestätige auf der Plattform X, dass es einen Luftangriff auf ein Gelände der islamistischen Hamas gegeben habe. Neben Jassin Rabia, dem massgeblichen Kopf hinter den Terroraktivitäten der Islamistenorganisation im Westjordanland, sei auch das ranghohe Hamas-Mitglied Chaled Nagar getötet worden. Der Luftangriff sei im Einklang mit internationalem Recht erfolgt, erklärte das Militär weiter. Die Berichte, dass infolge des Luftangriffs ein Feuer ausgebrochen sei, bei dem Unbeteiligte zu Schaden gekommen seien, würden überprüft.
Der Rote Halbmond erklärte, das getroffene Gebiet sei eine der ausgewiesenen humanitären Zonen für jene Menschen, die wegen der israelischen Kampfhandlungen zur Evakuierung gezwungen gewesen seien.
Der Internationale Gerichtshof (IGH) hatte Israel am Freitag verpflichtet, den Militäreinsatz in Rafah unverzüglich zu beenden. Entscheidungen des Weltgerichts sind bindend. Allerdings besitzen die UN-Richter keine Machtmittel, um einen Staat zur Umsetzung zu zwingen.
Mehrere arabische Staaten haben den israelischen Luftangriff auf ein Zeltlager in Rafah im südlichen Gazastreifen am Sonntag mit mehr als 30 Toten aufs Schärfste verurteilt.
Israels «absichtliche Bombardierung der Zelte der Geflüchteten» stelle einen «neuen und eklatanten Verstoss gegen das Völkerrecht» dar, kritisierte das ägyptische Aussenministerium am Montagmorgen. Jordanien verurteilte die «eklatante Missachtung der Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs» scharf. Das Aussenministerium in Amman bezeichnete den jüngsten Angriff als «abscheuliches Kriegsverbrechen der israelischen Besatzungstruppen im Gazastreifen».
Der Vermittlerstaat Katar zeigte sich besorgt, dass der Angriff die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg behindern könnte. Das Aussenministerium in Doha forderte die internationale Gemeinschaft auf, dringend Massnahmen zu ergreifen, um das «Verbrechen eines Völkermords» zu verhindern. Aus Kuwait kamen ähnlich scharfe Worte. Das dortige Aussenministerium verurteilte den Angriff aufs Schärfste. (saw/sda/dpa)
Mehr muss man zum Vorgehen Israels nicht sagen, ungeheuerlich, es braucht mehr internationalen Druck dagegen.