Die Zahl der weltweit an Diabetes erkrankten Menschen wird sich einer Studie zufolge bis zum Jahr 2050 voraussichtlich mehr als verdoppeln. In weniger als drei Jahrzehnten könnten mehr als 1.3 Milliarden Menschen an der chronischen Stoffwechselkrankheit leiden, hiess es in den am Freitag in der britischen Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlichten Forschungsergebnissen.
Gründe für die rasante Zunahme der Krankheitsfälle sind laut Liane Ong, Forscherin am US-Institut für Gesundheitsstatistik (IHME) und Hauptautorin der Studie, veränderte Essgewohnheiten.
In den vergangenen 30 Jahren seien viele Länder von einer traditionellen Ernährung mit viel Obst und Gemüse zum zunehmenden Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln übergegangen, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Weitere Faktoren, die zu einer Diabetes-Erkrankung führen, seien Fettleibigkeit, mangelnde Bewegung, Alkohol und Zigaretten.
Laut der Studie wird die Zahl der Erkrankten in den kommenden Jahrzehnten in jedem Land zunehmen, drei Viertel der Erwachsenen mit Diabetes werden 2045 allerdings in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen leben.
Schätzungen zufolge leben bereits jetzt weltweit mehr als 500 Millionen Menschen mit Diabetes. Bei 95 Prozent der Fälle handelt es sich um Diabetes Typ 2. Die Zuckerkrankheit gehört zu den zehn häufigsten Gründen für Behinderungen und Tod. (saw/sda/afp)