Papst Franziskus hat nach Angaben seines Leibarztes in den Wochen vor seinem Tod festgelegt, dass er auf künstliche Beatmung verzichten will.
«Bei seinem letzten Aufenthalt im Spital bat er ausdrücklich darum, dass unter keinen Umständen eine Intubation gemacht wird», berichtete der Chirurgie-Professor Sergio Alfieri der Tageszeitung «La Repubblica» (Donnerstag). Bereits bei einem früheren Klinikaufenthalt 2021 habe er darum gebeten, «im Falle des Falles eine aussichtslose Therapie zu vermeiden».
Als Intubation bezeichnet man das Einführen eines Schlauchs in die Luftröhre, über den ein Patient dann künstlich beatmet wird. Alfieri hatte das Oberhaupt der katholischen Kirche in diesem Frühjahr während dessen 38-tägigen Aufenthalts im Gemelli-Spital in Rom als Chefarzt behandelt.
Franziskus wurde wegen seiner Lungenentzündung über einen Schlauch durch die Nase und zeitweise auch eine Atemmaske auf dem Gesicht mit Sauerstoff versorgt, aber nicht intubiert. Auch bis kurz vor seinem Tod hatte er noch Kanülen in der Nase. Der Argentinier starb am Ostermontag im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls in seiner Residenz im Vatikan, der Casa Santa Marta. Derzeit ist der Leichnam im Petersdom aufgebahrt.
Alfieri berichtete in dem Interview auch von den allerletzten Stunden des Papstes am Montag. «Um 5.00 Uhr wachte der Heilige Vater auf, um ein Glas Wasser zu trinken. Er rollte sich auf die Seite, und die Krankenschwester bemerkte, dass etwas nicht stimmte», erzählte der Arzt.
Dann habe er die Lunge abgehört. «Sie war sauber, ohne Rasselgeräusche. Seine Augen waren offen. Aber er reagierte weder auf Fragen noch auf den Schmerz des Kneifens. Er lag bereits im Koma. Sein Puls verlangsamte sich und seine Atmung wurde immer flacher.» Kurz habe man überlegt, Franziskus noch einmal ins Spital zu verlegen. «Aber er wäre während des Transports gestorben.» Der Tod wurde dann offiziell um 7.35 Uhr festgestellt.
So sei das Leben des Papstes «ohne Schmerzen und zu Hause» zu Ende gegangen, wie Franziskus das wohl auch gewünscht habe, meinte der Arzt.
Über den Schlaganfall, an dem Franziskus schliesslich starb, sagte der Mediziner:
(rbu/sda/dpa)