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Die ukrainischen Erfolge in den letzten Tagen

KHARKIV, UKRAINE - SEPTEMBER 11: Ukrainian flag waves after Ukrainian army liberated the town of Balakliya in the southeastern Kharkiv oblast, Ukraine, on September 11, 2022. (Photo by Metin Aktas/Ana ...
Ein Screenshot aus einem vom ukrainischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellten Video zeigt ukrainische Flaggen im Zentrum von Balakliya am 10. September 2022.Bild: Anadolu

Die ukrainischen Erfolge in den letzten Tagen

12.09.2022, 08:1712.09.2022, 14:10
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In den letzten Tagen hat sich die Situation im Osten der Ukraine dramatisch zugunsten der ukrainischen Armee verändert: Innerhalb weniger Tage eroberten die Ukrainer mehr Gebiet von den Besatzern zurück, als diese seit Monaten einnehmen konnten. Die russische Propagandamaschinerie behauptet indes, es handle sich um einen geordneten Rückzug.

Ein knapper Überblick über die Situation:

Bereits letzte Woche gaben die ukrainischen Streitkräfte bekannt, dass die Gegenoffensive Früchte trage und Gebiete aus den Händen der russischen Armee zurückerobert werden konnten. Diese Aussagen können mittlerweile mit Geo-Daten sowie Social-Media-Aufnahmen verifiziert werden, wie der stets sehr fundiert informierte amerikanische Thinktank «The Institute for the Study of War» (ISW) auf Twitter schreibt.

Ukrainische Truppen haben demnach die Stadt Wowtschansk und die Siedlung Welykyj Burluk – beide im Norden der Oblast Charkiw – wieder übernommen. Zudem wurde den Russen die Kommunikations- und Nachschublinie auf der Autobahn T2104 streitig gemacht.

Gefechtsaufnahmen, die am Sonntag, 11. September, in der Siedlung Bilohoriwka aufgenommen und vom ISW verifiziert wurden, bestätigen, dass auch diese Ortschaft wieder in ukrainischen Händen ist. Sie befindet sich nur wenige Kilometer von der Stadt Luhansk entfernt.

Alles in allem seien die ukrainischen Streitkräfte an einigen Stellen bis zu 70 Kilometer in die russischen Frontlinien eingedrungen und hätten innerhalb von fünf Tagen über 3000 km² zurückerobert, wie das ISW schreibt. Das ist mehr Territorium als die russischen Streitkräfte bei all ihren Operationen seit April erobert haben.

Es scheint, als hätten die russischen Truppen die besagten Gebiete völlig überstürzt überlassen, denn Social-Media-Beiträge zeigen verlassene Panzer und andere schwere militärische Ausrüstung – zum Beispiel in der Nähe von Isjum. In Militärkreisen werde davon ausgegangen, dass es den ukrainischen Streitkräften gelingen werde, Isjum in den nächsten Stunden oder Tagen komplett zu übernehmen, schreibt das ISW.

epa10173788 A handout still image taken from handout video provided by the Russian Defence ministry press-service shows military vehicles of the Russian army moving in the Kharkov region, Ukraine, 09  ...
Rückzug von russischen Armeefahrzeugen in der Region Charkiw am 9. September 2022. Dieses Foto wurde vom russischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellt. Bild: keystone
A Ukrainian soldier passes by a Russian tank damaged in a battle in a just freed territory on the road to Balakleya in the Kharkiv region, Ukraine, Sunday, Sept. 11, 2022. (AP Photo)
Ein ukrainischer Soldat geht an einem zerstörten russischen Panzer vorbei, 11. September 2022.Bild: keystone

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass sich die eigenen Streitkräfte aus den Siedlungen um die Stadt Charkiw zurückziehen. Es wird aber behauptet, dass ein kontrollierter Rückzug durchgeführt wurde – ein triftiger Grund für den Rückzug wurde bislang nicht genannt.

(yam)

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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gandalf-der-Blaue
12.09.2022 08:35registriert Januar 2014
Man wagte bis anhin kaum zu hoffen, dass die russische Armee wirklich zusammenbrechen könnte. Doch nach der völlig überraschenden Eroberung von Kupiansk und der Blockade der zentralen Nachschublinien für die Ostukraine sieht es für die Russen düster aus - und das ist grossartig! Wenn die neusten Meldungen auch nur annähernd stimmen, ist das eine brutale Schande für die russischen Streitkräfte. Ich hoffe sehr, dass die Ukrainer das Tempo dieser Vorstösse halten und den Druck auf die Russen sogar weiter erhöhen können.
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Daniel Pünter
12.09.2022 09:58registriert April 2021
Die Schlacht ist gewonnen, aber es geht weiter. Die Ukraine braucht weiterhin volle Unterstützung, um die Terroristen aus dem ganzen Land zu jagen, inklusive der Krim.
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Guerzo
12.09.2022 08:47registriert Februar 2016
Wir haben hier Flüchtlinge aus der Region Kharkiv. Ich hoffe, die Region ist bald komplett befreit. Allerdings glaube ich nicht, dass Frieden unter Putin möglich ist.
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