Vor einigen Jahren wäre das noch unvorstellbar gewesen. Nun ist es Wirklichkeit: Zum ersten Mal in der Geschichte Saudi-Arabiens wird eine unverschleierte saudische Frau an der im September in Mexiko stattfindenden Wahl der «Miss Universe» teilnehmen. «Ich fühle mich geehrt, am Wettbewerb teilzunehmen», schrieb Rumy al-Qahtani zu Wochenbeginn auf ihrem Instagram-Account.
Die 27-Jährige ist Model und Social-Media-Influencerin mit einer Million Followern. Sie hält in ihrem Heimatland bereits den Titel der «Miss Middle East» und «Miss World Arabia». Bei den Veranstaltungen trug sie ein langes, hochgeschlossenes Abendkleid, in dem sie auch in Mexiko auf den Laufsteg gehen wird.
Die Teilnahme der ausgebildeten Zahntechnikerin an einem internationalen Schönheitswettbewerb ist ein Meilenstein für das vom fundamentalistischen Islam geprägte Wüstenkönigreich, das sich immer mehr für die westliche Welt öffnet.
Eingeleitet wurde die Wende von Mohammed bin Salman, der seit seiner Ernennung zum Kronprinzen im Juni 2017 eine Reihe von Schritten zur Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter unternommen hat.
Die Aufhebung des jahrzehntelangen Fahrverbots für saudische Frauen im Juni 2018 markierte für das ultrakonservative Land eine Zeitenwende. Zwei Monate zuvor durften Frauen bereits an einem Popkonzert teilnehmen sowie Fussballspiele besuchen, was bis dahin nur Männern gestattet war.
Der vermutlich wichtigste Durchbruch für die Rechte der saudischen Frauen war das 2019 von König Salman unterzeichnete Gesetz, das Frauen ohne die Erlaubnis ihres Mannes das Reisen gestattet. Konsequent umgesetzt werden die neuen Regeln allerdings nicht. Menschenrechtsorganisationen berichten immer wieder über Diskriminierung und die Verletzung von Frauenrechten.
Ausgerechnet Saudi-Arabien erhielt dennoch neu den Vorsitz des UNO-Frauenrechtsforums. Erst in der vergangenen Woche hatte Amnesty International die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen während der Jahrestagung der UNO-Frauenrechtskommission aufgefordert, ihre Entscheidung noch einmal zu überprüfen.
«Die miserable Bilanz Saudi-Arabiens beim Schutz und der Förderung von Frauen wirft ein Schlaglicht auf die grosse Kluft zwischen der gelebten Realität für Frauen und Mädchen in Saudi-Arabien und den Bestrebungen der UNO-Kommission», betonte Sherine Tadros von Amnesty International.
Saudi-Arabien rangiert im Global Gender Gao Index, der vom Weltwirtschaftsforum 2023 veröffentlicht wurde, auf Platz 131 von 146 Ländern. Die meisten Frauen in dem Land tragen noch immer die Abaya, einen den ganzen Körper verhüllenden schwarzen Umhang. Auch Gesichtsschleier sind weitverbreitet, aber, wie die Abaya, nicht mehr zwingend vorgeschrieben.
Genauso wie wenn man der katholischen Kirche die Aufklärung von sexuellem Missbrauch überlässt.
Genauso wie wenn man Putain über die Souveränität von Staaten entscheiden lässt.
Genauso wie wenn man DiaperDonny die Führungsposition einer Atommacht überlässt.
Einfach ein sehr, sehr dummer Entscheid dessen Ergebnis jeweils vorhersehbar dämlich und gefährlich ist.
😉🧐